Was uns die Werkstatt dieser Erde deut,
ist Alles nichts!
Bring' Wein! was uns im Namen und Zeit erfreut,
ist Alles nichts!
Auf Glück der Liebe nur zielt Herz und
Geist,
Was außerdem
Hier Herz und Geist lockt, blendet und zerstreut,
ist Alles nichts!
Kein Herzblut fließe für des Herzens
Glück!
Denn was der Mensch
Erkämpft, und wär's des Himmels Herrlichkeit,
ist Alles nichts!
Lass den Sidréh und lass den Tubabaum,
Glaub! liebes Herz:
Ihr Schatten, ihre Frucht der Ewigkeit
ist Alles nichts!
Fünft Tage kaum bleibt Dir dies
Lebenszelt,
Mach's Dir bequem
Nach Herzenslust darin, denn Welt und Zeit
ist Alles nichts!
Am Saum des Meeres der Zeit erwarten wir
Den Todesruf;
Genieß! Was zwischen Mund und Lippen bräut,
ist Alles nichts!
Sei, wie die Rose, selbst in Armut froh,
Denn was die Welt
An Ehren, schnell vergänglich, uns verleiht,
ist Alles nichts!
Sei, Frömmler, auf der Hut mit Deinem
Stolz!
Bedenk, der Weg
Vom Kloster bis zum Weinhaus ist nicht weit,
ist Alles nichts!
Obwohl nicht Gram und Sorge ganz
verzehrt,
Glaub' meinem Wort:
Der Grund und Ursprung meiner Traurigkeit
ist Alles nichts!
Zwar ist Dein Name, Hafis, hochgeehrt,
Doch beim Pokal,
Wo man nicht Ehre sucht, noch Tadel scheut,
ist Alles nichts!