Zivilisation und ...

Reise einer Wienerin in das Heilige Land

Ida Pfeiffer

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Vorwort

Alle Diejenigen, welche in den verschiedenen Regionen der Erde eine Erinnerung meines Namens und Theilnahme für meine Werke bewahrt haben, bitte ich hiermit dringend, die Überbringerin dieser Zeilen, Frau Ida Pfeiffer, mit freundlichem Interesse aufzunehmen und mit Rath zu unterstützen. Diese Frau ist nicht bloß berühmt durch die edle Ausdauer, welche sie inmitten so vieler Gefahren und Entbehrungen zweimal um die Welt geführt hat, sondern vor allem durch die liebenswürdige Einfachheit und Bescheidenheit, die in ihren Werken vorherrschen, durch die Wahrheit und Reinheit ihres Urtheiles und durch die Unabhängigkeit und zu gleicher Zeit Zartheit ihrer Gefühle. Des Vertrauens und der Freundschaft dieser achtbaren Frau genießend, tadle ich, bewundere jedoch dabei nicht weniger diese unbezähmbare Energie des Charakters, welche sie überall gezeigt hat, wohin sie gerufen, oder besser gesagt, getrieben wurde durch die unbesiegbare Leidenschaft, die Natur und die Gebräuche der verschiedenen Menschenracen zu erforschen. Als der älteste, lebende Naturforscher fühle ich das Verlangen, Frau Ida Pfeiffer diesen kleinen Beweis meiner hohen und respektvollen Achtung zu geben.

Potsdam, Stadtschloß, den 8. Juni 1856

Alexander von Humboldt

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