Meinungsfreiheit oder Massenbeleidigung - "Die Satanischen Verse" - Symbol der westlichen Literatur?

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1989 n.Chr.

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Meinungsfreiheit oder Massenbeleidigung - "Die Satanischen Verse" - Symbol der westlichen Literatur?

Sprich: Wenn sich auch die Menschen und die Dschinn zusammentäten, um einen Quran gleich diesem hervorzubringen, sie brächten keinen gleichen hervor, selbst wenn sie einander beistünden. (Heiliger Quran 17/88)

Die "Satanischen Verse"

Der Titel des Buches von Rushdie geht auf eine Legende zurück, nach der Satan angeblich einige Verse im Heiligen Quran untergebracht haben soll, was wiederum angeblich erst anschließend vom Propheten bemerkt und korrigiert worden sei. Diese Legende behauptet, daß Satan in Gestalt des Erzengels Gabriel den Propheten des Islam betrogen hätte.

Abgesehen von der nicht vorhandenen Authentizität und der historischen Wertlosigkeit dieser Legende, beinhaltet sie auch mehrere grobe Fehler in Bezug auf den Islam. Die Legende widerspricht als erstes den klaren Aussagen des Heiligen Quran über dessen Unveränderbarkeit. Gott selbst sagt im Heiligen Quran: "Wahrlich, Wir, Wir selbst haben diese Ermahnung (den Heiligen Quran) hinabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein". (Heiliger Quran 15/9) Eine der ersten Voraussetzungen für die Authentizität einer Überlieferung des Propheten ist islamisch gesehen deren Übereinstimmung mit dem Heiligen Quran. Widerspricht eine Überlieferung dem Inhalt des Heiligen Quran, so kann sie nicht vom Propheten stammen.

An einer weiteren Stelle im Heiligen Quran spricht Iblis, der Teufel nachdem er von Gott verworfen wurde: "Mein Herr, da Du mich als verloren erklärt hast, wahrlich so will ich ihnen (den Menschen) auf Erden (die Dinge) ausschmücken, und wahrlich ich will sie alle irre leiten, bis auf Deine erwählten Diener unter den Aufrichtigen" (Heiliger Quran 15/39-40) Gott selbst ist es, der diese Aussage des Teufels bestätigt und ihm somit nicht die Fähigkeit gibt, den aufrichtigen Diener Gottes irre zu leiten; und sei es nur für einen Moment.

Der Prophet Muhammad (s.) ist der Seyyid-u-kayinat, der Fürst der gesamten Schöpfung und der ideale Mensch auf Erden. So ist er durch die Bewahrung seiner inneren Reinheit in keiner Weise vom Teufel anfechtbar oder gar betrügbar. Auch für westliche Geschichtsforscher ist aus nachvollziehbaren Gründen die Unwahrheit der Legende über die "Satanischen Verse" erkennbar. Es ist nämlich weder die Überliefererkette vollständig, noch sind die wenigen Überlieferer als zuverlässig eingestuft. Einige von ihnen gelten sogar als Feinde des Islam. Die Ausdrucksweise entspricht nicht der Hohen Sprache des Propheten. Außerdem hat der Sammler dieser märchenhaften Geschichte nachweislich auch zahlreiche andere Verfälschungen als Überlieferung gedeutet.

Die Legende der sogenannten Satanischen Verse widerspricht außerdem auch einer Eigenschaft des Satan. Denn nach der islamischen Lehre ist es dem Satan gar nicht möglich, die Gestalt der Erzengel oder der Propheten anzunehmen. Anderenfalls könnte kein Gläubiger keiner Religion die Sicherheit haben, daß sein Prophet nicht Satan in anderer Gestalt wäre, oder daß er nicht vom Satan betrogen wurde. Nur weil Satan diese Fähigkeit nicht hat, besitzt jeder Mensch die Fähigkeit, den wahren Propheten vom falschen zu unterscheiden. Das ist auch ein Grund, warum der Mensch in Bezug auf die Nichtbefolgung der Propheten von Gott zur Rechenschaft gezogen wird. Die betrachtete Legende ist eine eindeutige Verfälschung der reinen Lehre des Islam und ein wiederholter Versuch, die Fehlerlosigkeit des Heiligen Quran zu unterwandern.

Obwohl sich derartige Verleumdungen in einige wenige Geschichtsbücher über den Islam eingeschlichen haben, gibt es weder heute noch in der Geschichte einen ernstzunehmenden Islamkenner, der diese Verleumdungen als wahrhaftig bezeichnet hätte. Zwar hat Rushdie neben all seinen Verleumdungen und Beleidigungen gegen den Islam auch diese Thematik nicht ausgelassen, um den Islam zu bekämpfen. Dennoch muß festgestellt werden, daß die Wiederholung dieser Verleumdung im Roman sicherlich zu den unwesentlichen Beleidigungen gegen den Islam und die Muslime im Verhältnis zu seinen wüsten Darstellungen gehört. Deswegen ist das anfängliche Konzentrieren der Berichterstatter auf diese Thematik nur eine Ablenkung von den eigentlichen Beleidigungen gewesen.

Der Titel des Buches ist aus der Sicht eines Muslim dennoch zutreffend, da der Titel jenes Buches seinen eigenen Inhalt und dessen Autor beschreibt.

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