Begegnung

Begegnung mit der Jugend

Imam Chamenei

Inhaltsverzeichnis

Imam Chamenei spricht zu den Jugendlichen in Ahwaz

(30. Juli 2003)

In Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden

Liebe Brüder und meine Kinder. Seien Sie herzlich Willkommen! Ihre Präsenz erinnert mich an die aufregenden Erinnerungen des Kriegsbeginns und Ende des Krieges. Die Jugend Chuzestans[1] und Ahwaz’[2] gehörte zu den besonderen Einheiten, die ihre Wirkung zur Verteidigung der Souveränität des Landes, der Islamischen Revolution und der nationalen Würde gezeigt hat. Ich war Zeuge dieser in Ahwaz, in dessen Umgebung und in ganz Chuzestan. Immer noch gibt es unter denen stark strahlende Gesichter, die ich aus der Epoche der heiligen Verteidigung in Erinnerung habe, einige ausgezeichnete Gesichter aus Ahwaz, die ich nie vergessen werde. Ich hoffe, dass der erhabene Gott, sie ehrenwerte Jugend, mit Seinem Erfolg, Licht und Gnade zu den Reserven (Verteidigern) der Fundamente ausbaut, die das islamische System, die Souveränität des Landes und die Ehre dieses Volkes stärken; so Allah will.

Das, was wichtig ist, worauf alle Jugendlichen des Landes achten müssen, ist, dass sie wissen müssen, worüber es bei dem Streit des Islam und des Imperialismus geht. Sie können nicht leugnen, dass heute der Imperialismus gegen den Islam steht, da dieser dies selbst deutlich erwähnt. Der US-Präsident hat vom „Kreuzzug“ gesprochen! Die Propagandisten des Imperialismus wenden auf der ganzen Welt permanent lästige Methoden propagandistischer Aktivitäten gegen den Islam an; sie drehen Filme gegen den Islam, stellen Computerspiele her, betreiben Propaganda und schreiben Texte, alles gegen den Islam.

Warum sind sie gegen den Islam? Dies ist eine große Frage. Sie selber sagen, dass sie gegen den Islam seien, weil der Islam Krieg, Terror und Verachtung bringe! Derart klar und deutlich verbreiten sie Lüge und Beschuldigung in der öffentlichen Meinung der Welt. Es ist heute der Imperialismus selbst, der Verachtung verbreitet. Es sind die Amerikaner, die in der Welt Krieg treiben. Sie sind es, die die Rechte der Völker und Grenzen der Länder verletzen und militärische Angriffe starten. Von tausenden Kilometern Entfernung bringen sie ihre Soldaten her und verletzen in diesem Land und jenem Land die Grenze und verletzen die Rechte des Volkes. Schauen Sie! In den letzten hundert Jahren, hat der Westen die meisten Kriege in Gang gesetzt. Die Zwei Weltkriege haben die Europäer in Gang gesetzt. Viele Kriege in Asien, Afrika und Lateinamerika hat dieses kapitalistische Regime in den USA in Gang gesetzt. Sie sind es, die zwischen den Völkern Hass schüren. Der Islam ist von diesen Beschuldigungen frei. Sie lügen; der Streit liegt nicht darin, sondern der Streit liegt darin, dass der Islam die muslimischen Völker zur Souveränität und Eigenständigkeit aufruft, die muslimischen Völker auf ihre Ehre aufmerksam macht, den muslimischen Völkern lehrt ihre Rechte zu kennen, diese Rechte einzufordern und gegen die Verletzenden dieser Rechte entgegen zu stehen. Der Imperialismus ist gegen diesen Widerstand, gegen diese Verteidigung und gegen diese Erkenntnis.

Der Streit zwischen dem Islam und dem Imperialismus liegt hierin. Der Streit des amerikanischen Imperialismus und dessen Fortsetzung an jedem Ort der Welt gegen die Islamische Republik liegt nicht in Menschenrechten und Terrorismus. Die erlogenen Schönfärbereien, die sie in ihren Behauptungen verwenden, sind heute in der Welt verblasst und offen klar geworden. Der Streit mit der Islamischen Republik liegt darin, dass der Iran stark und souverän sein möchte und im Iran die Stimme des Volkes gelten sollte und nicht die Stimme der globalen Arroganten und der Machtzentren. Heute gilt die Treue zur Islamische Republik und den Fundamenten des islamischen Systems, die Treue zur Souveränität des Landes, die Rechte des Volkes und die Treue zum Nein-Sagen gegenüber den fremden Aggressoren. Die propagandistische Methodik der internationalen Arroganz in den langen Jahren und heute liegt darin, die Meinung der Bürger der Welt abzulenken und diese Irre zu leiten. Sie können außer mit der Irreleitung der öffentlichen Meinung nicht ihre Aktion fortsetzen.

Teilweise schaffen sie es auch, die öffentliche Meinung zu täuschen. Aber deren schlechte und schändliche Taten erlauben es nicht, dass die Wahrheiten verdeckt bleiben. Jeder, der heute die Bedeutung der Demokratie und Menschenrechte, die die Amerikaner für den Nahen Osten verlangen, verstehen will, muss den Irak anschauen. Der Irak ist heute das Prüfungsszenario für die US-Behauptungen. Sie setzen das irakische Volk mit der militärischen Macht und den Bajonetten den unerträglichen Beleidigungen, Nötigungen und Gewaltausübungen aus. Dann wollen sie der öffentlichen Meinung der Welt Glauben machen, sie seien die Befreier des irakischen Volkes bzw. sie wollen die Rechte des irakischen Volkes beachten! Wer glaubt dies denn in dieser Welt?

Deren Geschichte ist wie die Geschichte eines vom Wolf fliehenden Rehs, der vom Metzger gehäutet wurde. Ein Wolf verfolgte ein Reh. Das Reh flieht mit blutendem Körper vor dem Wolf. Der Metzger kam an und verjagte den Wolf. Der Wolf wich fort. Der Metzger nahm sich des Rehs an. Das Reh dachte, der Metzger würde es frei lassen, sobald es in die Heimat zurückgelangt. Der Metzger bindet die Hufen des Rehs, legte es in seinen Wagen und brachte es zu seinen Freunden. Dann setzte er das Messer an die Kehle des Rehs. Das Reh sagte: „Ich dachte Du hast mich von dem Wolf befreit, aber nun sehe ich, dass Du der wahre Wolf bist. Von den Krallen des Wolfes gerettet hast Du mich, nun sehe ich, der Wolf meines Lebens, bist Du für mich.“

Sie setzen das Volk Iraks mit militärischer Macht, mit einem fremden Herrscher, mit der Beschlagnahmung der Ressourcen, mit dem Chaos im Lande, mit der Attacke gegen die Familien und Privatsphäre und den irakischen Frauen unter Druck. Dann wollen sie den Völkern der Region, dem Volk Iraks und der öffentliche Meinung der Welt Glauben machen, sie seien die Retter der Bürger Iraks. Ist das die Rettung?

So sehen die amerikanischen Menschenrechte und amerikanische Demokratie für die Länder des Nahen Ostens aus! Der US-Präsident redet ohne Schamgefühl von dem palästinensischen Terrorismus. Der zionistische Terror der illegalen und verlogenen Regime Israels setzt seit 50 Jahren die Bürger Palästinas unter Druck und zertrampelt sie unter den Stiefeln, öffentlich und deutlich zerstört es deren Häuser, tötet die Jugend, verhaftet die Männer und beleidigt und erniedrigt die Frauen. Dies ist ein deutlicher Terrorismus, welchen die Israelis selbst nicht leugnen und sie sprechen davon: „Wir führen Terror aus“. Dieser Herr (Bush) sieht darüber hinweg.

Dann spricht er von dem palästinensischen Jugendlichen, der seine Ehre verteidigt, der sein Haus verteidigt, über den kleinen Widerstand gegenüber dem Aggressor, die wutentbrannte Aktion, von palästinensischem Terrorismus. Dies ist deren Antiterrorismusbewegung! Das ist die Bedeutung des Terrorismus in deren Logik. Die Völker der Region sind voller Verachtung gegenüber den USA und dessen europäischen Zögling, den Briten. Das ist nicht nur unserem Volk eigen. Alle Völker der Region verachten sie. Diese Verachtung haben sie selbst verursacht. Diejenigen, die die Rechte, Souveränität, Ehre, Privatsphäre und Grenzen der Völker verletzen, sind es, die bei den Völkern die Verachtung sich selbst gegenüber schüren. Warum klagen sie darüber, dass diese sie verachten? Ja, wir verachten Sie!

Gegenüber dem aggressiven und ungezügelten Geist, den der Imperialismus heute besitzt, gibt es nur ein Element, das in der Lage ist, diesen zu bändigen. Und dies ist die Wachsamkeit und der Wille der Völker. Wenn ein Volk wach ist, kennt es seine Rechte, kennt es den Feind, kennt dessen Ziel und fasst den Beschluss gegen ihn zu stehen. Hier ist, dass die Quantität des Imperialismus und der USA und aller militärischen Gerätschaften versagen; hier kann sie nichts mehr bewirken. Dies ist jener Punkt, worauf sich die Islamische Revolution von Anfang an gestützt hat und das islamische System auf dieser stabilen Basis aufgebaut wurde. Hier ist es, an dem ihr Jugendlichen, euren Wert erkennen müsst.

Hier ist es, an dem die Verantwortlichen diese motivierte, fromme und willensstarke Jugend wertschätzen müssen. Hier ist es, wo die Verantwortlichen des Bildungs- und Erziehungsministeriums, des Ministeriums für höhere Bildung und Universitäten diese fromme, willensstarke Jugend wertschätzen müssen. Diejenigen, die auf die nationale Ehre, Souveränität und ihre hohe islamische Zielsetzungen Wert legen, die Anwesenheit und den Angriff des Feindes nicht akzeptieren und seine Einmischung ablehnen, sollten beachten, dass diese Jugend für ein Volk wertvoll ist.

Meine Lieben! Bilden Sie sich mit Wissen und Praxis, soviel Sie können, aus. Ihre Jugend ist wie die Jugend der Generation vor Ihnen eine entscheidende Epoche des historischen Schicksals dieses Volkes. Wenn die vorherige Generation faul gewesen wäre und sich in die Häuser gesetzt hätte, es sich in den Häusern gemütlich gemacht hätte, wenn sie die Sinnlosigkeit, sinnlosen Zeitvertreib gewählt hätte, wäre unser Volk im Verderben der Abhängigkeit, Entwürdigung und Kontrolle durch die USA geblieben. Jene Generation hat Widerstand geleistet, der Revolution und dem Krieg zum Siege verholfen und heldenhaft die nationale Identität und die nationale Würde verteidigt.

Heute ist die neue Generation dran. Der Feind hat vor unserer Jugend Angst. Er weiß, wenn unsere junge, breite und fromme Generation mit dieser Überzeugung [iman] in der Szene wirkt, kann keine Waffe, keine Bombe und keine Rakete dieses Volk in die Knie zwingen. Jeden Schritt, den sie in der Erweiterung des wissenschaftlichen, praktischen und moralischen Selbst voranschreiten, ist wie eine Kugel, die sie auf den Feind schießen.

Dieser Kampf und Krieg ist eine große Anstrengung [dschihad]. Jene Tage, haben sich unsere Frauen und Männer, unsere verschiedenen Volksgruppen – unsere Araber, unsere Perser, unsere Türken, unsere Kurden, unsere Loren und unsere Belutschen – im ganzen Land zur Verteidigung der Ehre, der Identität, der Souveränität des Landes, zur Bekämpfung des Imperialismus und dessen Handlanger im Inneren zusammengetan und sind in diesem Wege erfolgreich gewesen. Heute ist es genauso. Araber, Perser, Türken, Belutschen, Kurden, Loren und alle iranischen Volksgruppen sollen diesen heiligen Weg mit der Fürbitte an dem Strang des Islam und der Einheitsbekundung fortsetzen. Unsere junge Generation muss in wissenschaftlicher Hinsicht den Fortschritt erfahren, so wie sie es derzeit erfahren hat. Der Aufruhr, den sie (die USA) nach ihrer Vorstellung in der Welt gegen die Islamische Republik wegen Massenvernichtungswaffen und anderem angezettelt haben, gehört zu den Argumentationen. Sie gehören zu jenen Deckmänteln. Das ist nicht das Problem.

Das Problem ist, dass das Erreichen der hohen Technologie durch die effiziente junge Generation dieses Landes sie stört und quält. Sie wollen, dass die Völker abhängig bleiben, rückschrittlich bleiben, dass die Völker ihnen die Hände ausstrecken müssen, die Völker immer schwach und entwürdigt bleiben, damit sie mit den Völkern machen können, was sie wollen. Das Entgegengesetzte ist, dass die Völker sich hinsichtlich der wissenschaftlichen und der religiösen Überzeugung stärken. Sie lehnen eine junge Generation ab, die mit standhaftem Willen und rein ist, seien es junge Männer oder junge Frauen, die sich auf dem rechten Pfad, der Religion, der Spiritualität und der islamischen Welt anstrengt. Sie möchten eine herumlungernde junge Generation haben. Im Gegensatz der Wünsche des Feindes muss die Jugend Widerstand leisten. Unsere Verantwortlichen müssen zum einen mit der Stütze auf die junge Generation und zum anderen mit der Stütze auf das Volk ihr Herz fassen. Der Wille unseres frommen Volkes ist die Erscheinungsform des göttlichen Willens.

Die Verantwortlichen sollen von niemandem und nichts Angst haben und nicht durch den Wirbel des Feindes geängstigt werden. Dieser gewaltige nationale Bunker steht denen zur Verfügung. Sie sollen ihn gut nutzen. Jeder einzelne der Bürger, insbesondere die Jugend, soll seinen Wert erkennen und mit der Selbsterziehung beginnen. Im Augenblick, im Sommer, nutzen viele unserer guten Jugendlichen ihre Sommerferien dazu, entweder in der Landes-Aufbauorganisation (Aufbau-Basidsch) oder in Widerstands-Basidsch (Freiwilliges Militär) zu sein, oder helfen dabei mit, die An­alphabetenrate im Land zu beseitigen. Einige strengen ihren Körper an und arbeiten für Andere (Sozialdienst). Einige steigern ihr eigenes Wissen durch gute und ordentliche Programme oder durch Lesen. So vergehen die Sommerferien der frommen Jugend. Ich habe zahlreiche Berichte über Jugendliche gehabt, die im Sommer die Gymnasial- bzw. Universitätsferien an fernen Orten damit verbrachten, für die Dorfbewohner Moscheen, Krankenhäuser, Straßen und Wege, Husainiyyas[3] und Brücken zu bauen. Man hat mir Bilder davon besorgt und ich habe mir diese angeschaut. Der Prophet sagte nach einer Überlieferung:

„Wahrlich, die Reise meines Volkes ist im Dienste der Anstrengung auf dem Wege Gottes [dschihad].“

Unsere Jugendlichen sorgen so für ihre Reise; ihre Reise ist die Arbeit (und dem Dienst) an den Bürgern. Dies hat Wert. Wertschätzt eure Jugend. Wertschätzt die religiöse und spirituelle Erziehung, islamisches Studium und Erkenntnis, Geschichtskenntnis und wissenschaftlichen Fortschritt, wobei – Lob sei Allah – unsere Jugend heute auf diesem Wege ist. Strengt euch auf diesem Wege an und wisset, dass der Feind nicht möchte, dass ihr voran kommt und ihr das Land aufbaut. Trotz der Feindschaft des Feindes müsst ihr in wissenschaftlicher, körperlicher, gnostischer und moralischer Hinsicht den Fortschritt erzielen.

… Ich hoffe, dass anlässlich dieser Gnadentage, die Trauertage der großen Frau des Islam, ja sogar der großen Frau der Menschheitsgeschichte, ihre Heiligkeit Fatima Zahra (a.), ihr alle, das gesamte Volk Irans, insbesondere unsere Jugend, wobei diese Ehrenwerte das Vorbild aller Jugendlichen ist, seien es Jungen oder Mädchen, Teilhaber an der Güte, der Gnade und Beachtungen jener Ehrenwerten und ihrer reinen Nachkommenschaft, insbesondere Imam Mahdi (a.) sind. Und der Frieden sei mit Ihnen und der Segen Gottes.

[1] Chuzestan ist eine der 30 Provinzen des Iran. Da sie am nordöstlichen Ufer des Persischen Golfs liegt und über reiche Erdölfelder verfügt, ist sie besonders bekannt durch den großen Widerstand während des Irak-Iran-Krieges.

[2] Ahwaz ist eine Stadt am Ufer des Flusses Karun mitten in der Provinz Chuzestan.

[3] Eine Husainiyya ist ein Versammlungsraum zur Abhaltung von religiösen Zeremonien, die insbesondere in der Schia verbreitet ist. Eine Husainiyya unterscheidet sich von einer Moschee dadurch, dass es kein geweihter Ort ist, und daher der Zutritt auch ohne rituelle Reinheit [tahara] möglich ist, wiewohl sie doch empfohlen ist.

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