Begegnung

Begegnung mit der Jugend

Imam Chamenei

Inhaltsverzeichnis

Das Revolutionsoberhaupt berät Jugendliche bei der Vorbildwahl

Frage: Wie können wir als Studentinnen nach dem Vorbild von Fatima Zahra Leben? Wer waren Ihre Vorbilder in Ihrer Jugendzeit?

Imam Chamene’i: Das ist eine gute Frage. Zunächst einmal muss ich sagen, dass uns kein Vorbild vorgelegt werden sollte, um uns anschließend zu sagen, dass es unser Vorbild sei. Diese Art des festgelegten und verhängten Mustervorbildes ist zu banal und uninteressant. Wir müssen unser Vorbild selbst finden. Das heißt, wir müssen den Horizont unserer Gedanken ergründen, Dann werden wir uns unter all den Persönlichkeiten, die uns in den Sinn kommen, umsehen. Die Persönlichkeit, die am häufigsten in unseren Sinn kommt, das ist unser Vorbild. Ich glaube, dass es nicht schwierig ist für einen Jugendlichen, vor allem wenn dieser mit dem Leben der Unfehlbaren Imame, die Familie des Propheten und den früheren Muslimen vertraut ist, ein Vorbild zu finden, von denen es sehr viele gibt.

Ihr habt selbst erfreulicherweise den Namen der geehrten Fatima Zahra (a.) in diesem Zusammenhang erwähnt. Ich möchte gerne einige Worte zum heiligen Leben von Fatima Zahra (a.) sagen. Schaut man sich die Lebensläufe der Unfehlbaren Imame und die anderer großer Persönlichkeiten an, könnte dies eine Führung sein. Du, junge Frau, lebst in einem Zeitalter des technologischen, industriellen und wissenschaftlichen Fortschritts, in einer überwältigenden Welt, in einer materialistischen Zivilisation mit einer Vielzahl neuer Phänomene in deinem Leben. Wenn du dein Leben nach einem Vorbild richtest, zum Beispiel, auf ein Vorbild, das vor 1400 Jahren lebte, in welchem Bereich wäre das Vorbild relevant für deine jetzigen Situation, die für dich vielleicht nützlich sein könnte. Zum Beispiel wenn du wissen möchtest, wie sie zur Universität gehen würde? Oder wie sie über weltpolitische Angelegenheiten dachte? Du würdest nichts über diese Themen in ihrem Leben herausfinden. Jeder Mensch hat eine Reihe von grundlegenden Eigenschaften, die gilt es herauszufinden, und sie im Vorbild zu suchen. Wie meinst du, sollte ein menschliches Wesen handeln, zum Beispiel wenn es mit verschiedenen Ereignissen in der Umwelt konfrontiert wird? Ereignisse in der Umwelt können manchmal auf das Eisenbahn-, U-Bahn-, Flugzeug- oder Computerzeitalter bezogen sein und manchmal auf ein Zeitalter, welches in keinem Zusammenhang mit diesen steht. Trotzdem ist es das, was den Menschen umgibt. Der Mensch kann diesem Problem auf zwei Arten begegnen: Eine Möglichkeit ist mit einem Gefühl der Verantwortung und die andere auf einer apathischen Art und Weise. Einen Sinn für Verantwortung kann man in verschiedenen Arten und Sparten besitzen: Was für eine Mentalität besitzt man und welche Sichtweise hat man von der Zukunft? Ein Mensch sollte nach der grundlegenden Linie einer Person suchen, die sein Vorbild sein soll, und ihr folgen. Über diese Angelegenheit habe ich einmal in einem Vortrag gesprochen. Zuweilen wird in unseren Vorträgen nicht hinreichend Aufmerksamkeit auf merkenswerte Worte gelegt und so verpassen wir sie.

Schaut euch die geehrte Fatima Zahra (a.) an, zum Beispiel, sie war ungefähr sechs oder sieben Jahre alt, während der Zeit im Tal von Abu Talib[1]. Die Zeit im Tal von Abu Talib war eine sehr schwierige Periode in der Geschichte des Islam. Die öffentliche Verkündung des heiligen Propheten (s.) hatte bereits begonnen und er verkündete öffentlich seine Berufung, und Stück für Stück wurden die Leute von Mekka, besonders die Jugendlichen und Sklaven, vom heiligen Propheten (a.) angezogen. Die Führer des Taghut[2] wie Abu Lahab[3], Abu Dschahl[4] und andere hatten keine andere Wahl, als den Propheten ins Exil zu schicken, um ihn von denen, die sich um ihn scharrten, zu trennen, und dies taten sie dann auch. Eine große Zahl von Personen, bestehend aus Dutzenden von Familien, unter denen der Prophet (s.) und seine Familie sowie Abu Talib, der selbst einer der Führer der Quraisch war und andere wurden aus Mekka verbannt, aber wohin sollten sie gehen? Abu Talib hatte ein Landstück, einige Meilen von Mekka entfernt, das sich in einem Tal befindet und als Tal von Abu Talib bekannt war. Wir von Maschhad[5] nennen es „Bazeh“, ein original persisches Wort. Abu Talib hatte ein Tal, und sie erfuhren, dass es besser sei, dorthin zu gehen. Bedenkt, in Mekka ist es sehr heiß am Tag und nachts sehr kalt, eine recht unerträgliche Situation, und sie lebten dort drei Jahre lang, nur Gott weiß was für Not und Hunger sie durchlitten hatten. Dies war eine der schwierigsten Zeiten für den Heiligen Propheten (s.). In dieser Zeit war er nicht nur verantwortlich für das Leiten einer Gesellschaft, er hatte nicht nur sich selbst zu versorgen sondern auch die Menschen, die unter schweren Entbehrungen litten.

Wenn eine Situation angenehm ist, sagen die Leute, die sich um eine Führung sammeln voller Zufriedenheit: „Gott segne ihn (s.), dass er uns in so eine schöne Situation gebracht hat“, aber in Notsituationen und im Angesicht der Unsicherheit sagen sie: „Er (s.) führte uns zu diesem und wir wollten nicht in solch eine Situation geraten.“ Natürlich bleiben Menschen mit starkem Glauben standhaft, aber im Endeffekt lasten alle Strapazen auf den Schultern des Propheten (a.). Während einer solchen schweren Situation verstirbt Abu Talib, der eine Hoffnung für seine Anhänger war, und die große Chadidscha[6] (a.) die größte Quelle von psychologischer Unterstützung für den Propheten (s.). Beide verstarben innerhalb einer Woche und diese unvorhersehbare Katastrophe ließ den heiligen Propheten (s.) ganz allein. Ich weiß nicht, ob ihr jemals die Verantwortung über eine kollektive Arbeit übernommen habt, um zu wissen, was es wirklich heißt, Verantwortung zu tragen. Solch eine Situation kann einem Menschen das Gefühl der Hilflosigkeit geben.

Unter solchen Bedingungen werft einen Blick auf die Rolle von Fatima Zahra (a.). Schaut man in die Geschichte, findet man, dass solche Beispiele in die Ecke gedrängt werden und kein Kapitel wird ihnen gewidmet. Fatima Zahra (a.) war wie eine Mutter, Beraterin und eine Unterstützerin für den heiligen Propheten (s.). Darum heißt sie auch “die Mutter ihres Vaters“ [ummu abiha] obwohl sie gerade mal sechs oder sieben Jahren alt war. In Arabien und anderen heißen Gegenden reifen Mädchen körperlich und geistig früher, ihr Alter könnte man mit einer Zwölfjährigen mit einem Höchstmaß an Verantwortungsbewusstsein aus unserer Umgebung vergleichen. Könnte dies nicht ein Beispiel für die Jugend sein, sie zu ermutigen bereitwillig die Verantwortung für Probleme in ihrem Umfeld zu übernehmen, um diese Freude wahrhaft zu verspüren? Sie lebte durchdrungen vom Bedürfnis von ihrem wertvollstem Gut, den Staub der Trauer und des Unmuts vom Gesicht ihres Vater fernzuhalten, der schon über fünfzig Jahre alt und fast ein alter Mann war. Konnte sie nicht ein Vorbild für die Jugend darstellen? Dies ist sehr wichtig.

Das nächste Beispiel ist das des Ehelebens und einen Ehemann zu haben. Wenn einige an die Hausarbeit denken, verbinden sie es mit dem Zubereiten von Mahlzeiten in der Küche, reinigen der Zimmer, Bettenmachen wie in alten Tagen, Polster anordnen und dann auf den Ehemann warten, der aus dem Büro oder aus dem Geschäft kommt. Eine Ehefrau zu sein, bedeutet jedoch nicht nur das. Schaut euch nur das Eheleben von Fatima Zahra (a.) an. Neun von zehn Jahren, die der heilige Prophet in Medina verbrachte, lebten Fatima und Imam Ali (a.) verheiratet. Kriege fanden statt, an fast sechzig davon hat Imam Ali (a.) teilgenommen. Nun schaut einmal, hier ist eine Dame die zu Hause bleibt, während ihr Ehemann als Berufssoldat in Kämpfe verwickelt ist, und ohne seine Präsenz am Schlachtfeld wäre der Widerstand lahm gelegt, so sehr hing der Erfolg von ihm ab. Zeitgleich hatten sie kein leichtes Leben, so wie wir gehört haben heißt es:

„Und sie geben Speise, aus Liebe zu Ihm, dem Armen, der Waise und dem Gefangenen, (indem sie sprechen:) Wir speisen euch nur um Allahs willen. Wir begehren von euch weder Lohn noch Dank. Wir fürchten von unserem Herrn einen Tag des Finsterblickens und des Unheils.“ (Heiliger Qur’an 76:8-10)

Wahrlich sie lebten ein Leben in Armut, obwohl sie die Tochter eines Herrschers war, die Tochter des heiligen Propheten, mit einem Verantwortungsbewusstsein. Wisst ihr, was für einen starken Geist ein Mensch bedarf, um so einen Ehemann auszurüsten, um sein Herz von den Ablenkungen der familiären Problemen zu befreien, um ihn zu beruhigen und die Kinder richtig zu erziehen? Ihr könnt jetzt sagen: Aber Imam Hasan (a.) und Imam Husain (a.) waren beide Imame und hatten von Natur aus den Führungsauftrag [imamat] inne, aber Zainab (a.) war kein Imam. Fatima Zahra (a.) hatte sie in diesen neun Jahren trainiert. Nach dem Ableben des heilige Propheten (s.) lebte sie nicht sehr lange. So eine Hausfrau war sie, so eine Ehefrau war sie, so wird von dieser Achse des Familienlebens dauerhaft in der Geschichte geschrieben werden. Kann das nicht ein Vorbild für ein junges Mädchen sein? Eine Frau als Hausfrau, eine Dame die geehrt wird als Hausfrau, dass ist sehr wichtig. Nach dem Ableben des heiligen Propheten (s.) ging sie (Fatima Zahra) in die Moschee und hielt eine faszinierende Rede. Diejenigen von uns, die gewöhnlich unvorbereitet Reden und Vorträge halten, werden verstehen, was für eine außergewöhnliche Rede das war. Ein Mädchen von achtzehn, zwanzig oder höchstens vierundzwanzig Jahren – es ist nicht sicher, wie alt sie wirklich war da ihr Geburtsdatum umstritten ist – erlebt die Nöte und Katastrophen, kommt in die Moschee und hält vor einer großen Menschenmenge eine Rede, wovon jedes Wort in den Annalen der Geschichte verbleiben wird. Die Araber waren für ihr gutes Erinnerungsvermögen bekannt. Ein Mann hätte eine Elegie von achtzig Zeilen aufsagen können, zehn Leute wären in der Lage es später aufzuschreiben. Die Elegien haben auf diese Weise überlebt. Gedichte wurden bei gesellschaftlichen Versammlungen gelesen und aufgezeichnet. Vorträge und Aussprüche wurden so gemerkt. Wenn sie gleich auswendig gelernt und aufgeschrieben worden sind, so sind sie uns bis heute erhalten geblieben. Leeres Gerede bleibt in der Menschheitsgeschichte unbeachtet, nicht jede Art von Rede wird beachtet, viele Worte wurden gesagt, eine Menge Gedichte wurde gedichtet, aber keiner von ihnen hatte bestand und niemand schenkte ihnen Aufmerksamkeit. Das, was die Geschichte im Herzen bewahrt, sogar nach 1400 Jahren, würde jemanden mit Demut füllen, wenn er es betrachtet. Dies zeigt seine Pracht und meiner Meinung nach kann dies ein Vorbild für ein junges Mädchen sein.

Ihr habt recht wenn ihr sagt, der Fehler liegt an denen, die dafür Verantwortlich sind, ich meine nicht die Regierungsangelegenheiten, ich meine die spirituellen und religiösen Angelegenheiten, welches wir der jüngeren Generation nicht so vorgestellt haben, wie wir es gerne hätten, aber ihr selbst könnt auf diesem Gebiet etwas tun.

Es gibt auch ähnliche Fälle, um auf das Leben unserer Imame zu schauen. Imam Dschawads[7] Leben ist auch ein Beispiel. Imam Dschawad (a.) starb, trotz seiner Persönlichkeit und seiner Großartigkeit, mit gerade mal fünfundzwanzig Jahren, dies sind nicht unsere Worte, dies sind die Worte der Geschichte, die Geschichte die von Nicht-Schiiten geschrieben wurde. Dieser großherzige Mann erreichte während seiner Kindheit und seiner Jugend eine Pracht vor den Augen von Mamun[8] und dem ganzen Volk. Dies ist sehr wichtig und könnte auch als Vorbild für uns alle angesehen werden.

Natürlich, in unserer Zeit hatten wir selbstverständlich auch ein Vorbild. Imam Chomeini – geheiligt sei seine Seele – ist ein Vorbild, die jungen freiwilligen Kräfte sind ein Vorbild sowohl die Märtyrer als auch die, die heute noch leben. Natürlich, für lebende ist es einfach, über Menschen, die den Märtyrertod starben oder verstorben sind zu sprechen. Schaut und seht, welche Vorbilder wir finden können. Wir sahen Leute im Krieg, die ihre Städte und Dörfer verließen, welche einfache durchschnittliche Menschen waren. Ich erwähnte bereits, dass das frühere Regime ihre Potenziale weder schätzte noch verwirklichte. Im früheren Regime waren diese Menschen normale Menschen, aber in diesem System kamen sie auf das Schlachtfeld, welches ein Feld von Arbeit war und ganz plötzlich wurden ihre Potenziale realisiert, sie wurden zu „großen Generälen“ und später wurden sie zu Märtyrern. Es gibt viele ähnliche Fälle. Vor einigen Jahren las ich in einer Broschüre mit dem Titel „Mein Kommandant“, welche über die Erinnerungen der jungen Männer über ihre Kommandeure auf dem Schlachtfeld erzählt. Ich weiß nicht, ob diese Arbeit fortgesetzt wurde oder nicht. Sie erzählt kleine Kurzgeschichten oder kurze Erinnerungen. Erinnerungen, die die Pracht einer solchen Persönlichkeit des Menschen manifestieren. Diese könnten Vorbilder für uns sein. Und selbstverständlich können uns unsere wissenschaftlichen Persönlichkeiten, sportliche Persönlichkeiten, literarische Persönlichkeiten, sowie unsere künstlerischen Persönlichkeiten als Vorbild dienen; Persönlichkeiten, die wirklich bemerkenswert sind.

Natürlich wählt man sein Vorbild in Übereinstimmung mit seinen eigenen Kriterien. Ihr könnt jedes Vorbild, das ihr wollt, wählen, aber ich bitte euch, Gottesehrfurcht als Kriterium zu betrachten. Gottesehrfurcht ist etwas, das nicht vernachlässigt werden darf. Es ist sowohl für ein weltliches als auch für ein spirituelles Leben notwendig.

Als Antwort auf eure Frage, was für Persönlichkeiten mich sehr beeindruckt haben, muss ich sagen, es gab eine ganze Reihe von Persönlichkeiten, die mich beeindruckt haben. Die Person, die mich in meiner Jugend sehr beeindruckt hatte, war der verstorbene Nawab Safawi[9]. Ich war ungefähr fünfzehn, als er nach Maschhad kam. Ich war wirklich beeindruckt von ihm. Als er Maschhad verließ, wurde er nach einigen Monaten auf eine schreckliche Weise zum Märtyrer. Dieses Ereignis vertiefte seinen Eindruck auf uns. Später beeindruckte mich Imam Chomeini tief.

Bevor ich nach Qum ging und vor dem Ausbruch der Unruhen, hatte ich den Namen von Imam Chomeini gehört, hatte ihn aber noch nicht gesehen, aber ich war an ihm interessiert, weil alle jungen Männer in der theologischen Schule in Qum großes Interesse an seinen Vorlesungen hatten, die eine starke Anziehungskraft auf sie ausübten. Als ich nach Qum kam, zögerte ich nicht, seine Klasse aufzusuchen. Von Anfang an nahm ich an seinen Sitzungen teil und ich fuhr fort, seine Vorlesungen zu besuchen, so lange ich in Qum blieb. Er hat mich sehr beeindruckt.

Mein Vater und meine Mutter beeindruckten mich natürlich auch. Vor allem meine Mutter beeindruckte mich sehr. Sie war eine sehr tüchtige Frau.

Frage: In Anbetracht ihres Interesses an der Kunst und der Literatur, welche zeitgenössischen Dichter haben sie am meisten gelesen und welcher interessiert sie am meisten?

Imam Chamene’i: Ich teile zeitgenössische Dichter ein in: Dichter, die lyrische Gedichte dichten, die satirische und die moderne Gedichte dichten. In jeder dieser Kategorien gibt es einige Individuen, für die ich mich interessiere. Zu den Dichtern von lyrischen Gedichten gehört der verstorbene Amiri Firouz Kouhi[10], der ein Freund von mir war und mir sehr nahe stand. Wir hatten Kontakt viele Jahre nach der Revolution. Er verstarb während meiner Amtszeit als Präsident. Neben Amiri gab es natürlich noch ein oder zwei weitere Poeten der lyrischen Dichtung, deren Arbeit mich anzog, einer von ihnen war der verstorbene Rahi Moayyeri[11]. Ich hatte mit ihm aber keinen Kontakt. Der andere ist der verstorbene Schahriyar[12]. Ich interessierte mich sehr für seine Gedichte, und ich habe ihn nach der Revolution auch kennengelernt, aber vor der Revolution hatten wir keinen Kontakt. Einer der besten unter den satirischen Dichtern war für mich Maleko Schoara Bahar. Seine satirischen Gedichte fand ich sehr attraktiv. Der verstorbene Amiri Firouz Kouhi verwendete für seine satirischen Gedichte denselben Stil wie Chaghani[13], ein bekannter und renommierter Dichter von satirischen Gedichten, ich war sehr interessiert an ihm. Es gab zwei oder drei Personen im Bereich der modernen Lyrik, deren Arbeit ich sehr interessant fand, einer von ihnen ist Achawan[14]. Wir kannten uns und seine Poesie war sehr außergewöhnlich. Es gibt zwei oder drei andere Dichter, die auch bemerkenswert sind, aber ich möchte ihre Namen nicht erwähnen. Während unserer Jugend gab es Personen, die Meister in der Kunst der modernen Lyrik waren und ich glaube, sie dichteten moderne Verse sogar besser als Nima Youschidsch[15], obwohl er den Weg geebnet hat. Aber meiner Meinung nach waren diese Leute besser im dichten, erfahrener und bemerkenswerter. Natürlich hatte niemand die Aufrichtigkeit von Nima Youschidsch oder von Achawan, noch von den zwei oder drei Leuten, die nicht genannt werden müssen.

Nima Youschidsch war – im Gegensatz zu dem, was verbreitet wird – ein religiöser Mensch. Der verstorbene Amiri war sein enger Freund und er erzählte mir, dass Nima Youschidsch religiös war. Er interessierte sich für die traditionelle Dichtung, aber er war auch an dem modernen Stil der Lyrik interessiert. Sie wissen natürlich, dass er die Europäer in diesem Stil nachahmte. Grundsätzlich ist der Stil unseres modernen Verses kein Original-Stil im eigentlichen Sinne, es ist ein Stil der europäischen Poesie, mit vielen Eigenschaften, die diese Gedichte besitzen, auch ähnelt es dem Muster des englischen Satzbaus, das in der modernen persischen Lyrik Einzug gefunden hat. Unter den Dichtern, die wir heute haben, haben wir einige sehr gute, wir haben auch gute lyrische Gedichte und um fair zu sein, unter denen, von denen wir sagen, sie sind gute Dichter, haben wir auch solche, die moderne Verse schreiben. Unter den Dichtern der Revolution sind einige wirklich gute und Begabte dabei. Erlaubt mir keine Stellung zu den zeitgenössischen Dichtern zu nehmen.

Frage: Heute ist die Literatur direkt mit politischen Ansichten vermischt, folglich verwirren Schriftsteller die junge Generation. Was ist Ihre Meinung dazu?

Imam Chamene’i: Ich verstehe nicht, worauf du hinaus möchtest, wenn du sagst, dass die Literatur mit politischen Ansichten vermischt ist. Bedeutet es, dass es politische Inhalte hat? Angenommen, wir sagen, da ist ein Dichter, der mit unserer politischen Meinung nicht übereinstimmt, der aber ein angesehener Dichter ist. Wenn seine Gedichte einen Zugang in die Universitäten finden, Aufmerksamkeit erregen und genutzt werden, sollte es nicht so eingesetzt werden. Natürlich weiß ich nicht wie diese Gedichte Einzug in die Universitäten fanden. Wenn wir wirklich einen Dichter haben, der eine hohe Position aus poetischer Sicht besitzt, so dass ein Student in der Universität wirklichen Nutzen aus seiner Poesie ziehen kann, würde ich ihn nicht kritisieren. Selbst wenn dieser Dichter gegen die Revolution ist und in eine Klasse kommt und zum Gegenstand der Aufmerksamkeit wird. Aber ehrlich, ich kenne keinen solchen Dichter.

Ihr sprecht von der Trennung der modernen Dichtung und Prosa und den Gedichten der früheren Ära. In jener Zeit, als diese sogenannten berühmten Dichter ihre Gedichte schrieben, hatten wir zehn andere Dichter, die den gleichen Ruhm hatten oder noch berühmter waren. Nun hat eine besondere Dichtung eines Dichters, dessen Namen ich nicht erwähnen möchte, seinen Weg in die Universitäten geschafft aber Achawans Dichtung nicht, und ich glaube nicht, dass diese Dichtung die beste Manifestation der Poesie jener Zeit war. Achawan war ein Freund von mir. Während meiner Amtszeit (als Präsident) hatten wir eine herzliche Beziehung zueinander, mit anderen nach meiner Amtszeit. Als er nach einer einjährigen Reise aus Europa zurückkehrte, schrieb er mir einen Brief und ein Gedicht, und bald darauf starb er. Deshalb ist nichts Falsches mit Achawan. In der Tat, warum sollten wir uns nicht zu solch einen Mann hingezogen fühlen, der so nützlich für uns sein kann? Mit anderen Worten, wenn wir jetzt wirklich große Dichter haben sehe ich kein Problem darin, wenn Studenten der Universitäten davon Gebrauch machen und sie zum Gegenstand der Forschung werden. Darin sehe ich kein Problem, zumindest wird es von meiner Seite nicht verboten. Mir sind solcherlei Programme nicht bekannt, aber ich kenne solche Dichter nicht.

Ihr wisst sicherlich, dass es einige Leute gibt, die einen berühmten Namen haben, aber ehrlich gesagt sind sie und ihre Gedichte gar nicht so wichtig. Wenn sie der Kritik ausgesetzt werden, und wenn von ihrem Status als Dichter abgesehen wird, werden die guten und schlechten Details klar extrahiert und viele entpuppen sich als Fälschung. Normalerweise bin ich nicht uninformiert über die zeitgenössischen Dichter. Einige dieser sogenannten Dichter komponieren Gedichte und behaupten von sich, sie wären dies oder jenes, das sie die Wurzeln der Dichtung in diesem Land darstellen, während wir wissen, dass sie nichts dergleichen darstellen. In ihrer besten Zeit waren sie von sekundärer Qualität, einige gehörten der dritten Klasse an, während es eine Reihe von Dichtern gibt, die viel besser Dichten als sie.

An zeitgenössischen Gedichten sollte gearbeitet werden. Ihr werdet keinen besseren Dichter der Lyrik finden, als Rahi Moayeri während seiner Zeit. Rahi ist aus der gleichen Generation dieser Zeit und aus der selben Zeit des verstorbenen Amiri Firouzkouhi, und diese sind renommierte Dichter, oder den verstorbenen Gholam Reza Qudsi oder Herr Qahraman, der jetzt in Maschhad lebt und sehr schöne lyrische Gedichte schreibt, oder zum Beispiel Herr Sahebkar aus Maschhad, der ein nicht bekannter Dichter ist aber dessen lyrische Gedichte hervorragend sind. Oder zum Beispiel in Kermanshah, dort ist Herr Behzad. Diese sind die Dichter dieser Art, dieser Periode. Die jungen Dichter von heute sind heute wirklich nicht in der Lage einen besseren Dichter zu finden als diese. Wir haben außergewöhnliche Dichter, die der jungen Generation leider nicht bekannt sind. Alle von ihnen sind auch gute Menschen; Menschen, die auf der Linie der Revolution, des Systems und des Islam sind, die auf der selben Linie sind, welche die Menschen im Iran unterstützt. Es gibt keine Opposition oder Trennung. Sie könnten sehr nützlich sein für uns, aber unsere Jugend ist etwas faul im Bereich der Forschung, Untersuchung und im Nachgehen. Auch wenn es etwas zu aufdringlich ist, dies muss der Jugend gesagt werden. Wenn sie ein wenig suchen und ernsthaft dabei sind, werden sie sehr viele gute Quellen aufdecken können. Gerade jetzt in unserer eigenen Universität in Teheran haben wir sehr gute und bemerkenswerte Dichter, denen die Leute nur sehr wenig Aufmerksamkeit zollen.

Frage: Wir beobachten, dass in sozialen und politischen Angelegenheiten einige Leute extreme Positionen einnehmen und sie verfolgen. Was ist Ihr Rat für junge Menschen in dieser Hinsicht?

Imam Chamene’i: Man sollte sich über die Vielfalt der Geschmäcker nicht zu sehr fürchten. Vielfalt des Geschmacks ist keine schlechte Sache. Nun, wenn es zum Beispiel zwei politische Orientierungen gibt und ein Teil der Jugend glaubt an eine von ihnen und ein anderer Teil glaubt an die andere ist es kein Problem. Was schädlich ist, ist Handeln ohne nachzudenken und Entscheidungen zu treffen ohne Forschung, immer unruhig zu sein und die Durchführung von Tätigkeiten ohne entsprechende Studien durchzuführen. Ich rate euch liebe Jugendliche euch vor dieser Haltung zu hüten. Jungsein bedeutet nicht zwangsläufig schnell bei der Entscheidungsfindung zu sein. Selbstverständlich bedeutet die Jugend Unerschrockenheit bei den Tätigkeiten, gemeint ist bei Komplikationen und Komplexitäten der Tätigkeiten nicht hilflos zu resignieren. Es bedeutet nicht, immer aufgeregt zu sein und ohne Methodik und ohne Überlegung zu Handeln. Jugendliche können ohne Überlegung handeln, aber sie können auch mit Überlegung handeln, was bedeutet vollständiger, besonnener und mit Reflexion zu handeln. Diese Eigenschaften sind es, die Merkmale der Überlegung, die Nachdenklichkeit des Studierten und die Suche nach der Wahrheit, alle diese können bei der Jugend vorhanden sein. Wenn zum Beispiel einige Jugendliche nach der Wahrheit suchen, welches im Grunde ein Teil der Merkmale für sie ist, dort sollte es keine Rüge von denen geben, die einen anderen Geschmack haben, und es sollte keinen Grund für irgendwelche Fehler geben, zumindest wird es keine ernsthaften Schäden verursachen.

Im Bezug auf die Haltung der Verweigerung der anderen Seite, wie in sozialen Angelegenheiten, in dem eine Person eine Position vertritt und sagt, dass es hundert Prozent so und so sei und nicht anders, ist das nicht richtig. Es ist keine gute Einstellung. Selbstverständlich müssen wir derart bei den Prinzipien unserer religiösen Überzeugung eingestellt sein, man muss sie gewissenhaft befolgen und auf einem festen und etablierten Standpunkt stehen und sagen können, dies ist es und es gibt nichts Vergleichbares. In diesem Fall ist es nicht verwerflich zu sagen, ja, eher ist es gut. Aber in sozialen Fragen, in politischen Fragen und in verschiedenen sozialen Begegnungen ist es nicht richtig zu sagen, dass dieses Recht sei, und es gäbe nichts anderes. Meiner Meinung nach sollte man Meinungen, die konträr zu den eigenen Meinungen stehen, tolerieren und bezüglich seiner Gedanken und Meinungen sollte man die Beratung als Kriterium und Grundlage seiner Handlungen schaffen. Meiner Meinung nach würde es keine Probleme geben, wenn dies der Fall wäre.

Frage: In welchem Umfang haben Sie, im Laufe ihrer Tätigkeit, Jugendlichen Verantwortung gegeben und was ist Ihre Erfahrung in dieser Hinsicht? Was ist ihrer Meinung nach, die Verantwortung der Jugend für den wissenschaftlichen Aufstieg des Landes?

Imam Chamene’i: Zu Beginn der Revolution, gab ich Jugendlichen Verantwortung in den Bereichen, die unter meiner Kontrolle standen, ob in Streitkräften, Arbeiten in der Regierung oder während meiner Amtszeit als Präsident. Meine Erfahrung ist, wenn wir unser Vertrauen in die Jugend setzen, wird diese junge Person die Kompetenz, die es für die Verantwortung benötigt, mitbringen. Dies bedeutet nicht, „jedem Jugendlichen, jede Verantwortung“. Im Vergleich zu anderen waren die jungen Leute besser und verantwortungsbewusster bei der Verrichtung ihrer Arbeiten, sie waren rascher, innovativer und leistungsfähiger, mit anderen Worten sie waren progressiver bei der Arbeit.

Auf der anderen Seite war es Nicht-Jugendlichen möglich, ihre Aufgaben sehr gut zu erfüllen, aber sie büßten in der Praxis ein wenig an Progressivität ein und so ist es in der Regel. Als wir im Revolutionsrat waren, wurde uns und anderen Freunden diesbezüglich widersprochen, im Rat saßen ältere Personen die sechzig, siebzig, fünfundsiebzig Jahre alt waren und wenig Vertrauen in die Jugend setzten. Sie pflegten uns zu kritisieren, weshalb wir die Jugend leiteten und ihnen wichtige Aufgaben ohne Berechtigung zuwiesen. Sie wollten der Jugend nicht zu viel Boden geben. Sie bevorzugen es, dass die Jugend ihnen gehorchte und ihnen folgte.

Sie pflegten zu sagen, dass die (Jugendlichen) jung und sie selbst alt seien und deswegen sollten die Jungen ihnen folgen. Sie waren nicht bereit, ihr Vertrauen in die Jugend zu setzen, aber wir setzten unser Vertrauen in sie. Mit der praktischen Erfahrung, die sie hatten, wurde die Arbeit gut verrichtet und es wurden Fortschritte erzielt, bei Fragen gaben wir ihnen Antwort.

Zum anderen Teil der Frage, die sich auf den wissenschaftlichen Fortschritt des Landes bezog: Beachtet, dass die Zeit der Jugend die Zeit der Leistungsfähigkeit ist. Wo kann diese Leistungsfähigkeit eingesetzt werden? Meiner Meinung nach sollte sie vor allem für den Erwerb von Kenntnissen, bei der Reinigung der Seele, Verinnerlichung der Frömmigkeit in sich selbst und bei der Stärkung des Körpers, sprich durch Sport, eingesetzt werden. Diese drei Bereiche sind von grundlegender Bedeutung. Falls jemand mich fragen würde, was ich von der Jugend erwarte, so würde ich dieser Person antworten:

bulletStreben nach Bildung,
bulletgeistige Läuterung
bulletund Bewegung.

Ich finde, die Jugend sollte nach diesen drei Eigenschaften streben. Der Erwerb einer Ausbildung umfasst Forschung sowie intellektuelle Arbeit. Da diese Fähigkeit in der Jugend liegt, sollte sie sich sehr hart um den Erwerb einer Ausbildung bemühen. Dieser Tage höre ich, dass die Jugend nicht bereit ist, diese schwere wissenschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Das ist überhaupt nicht gut. Wie sollen wir eine junge Person beraten, die keiner Ausbildung nachgeht, ihre Schule abbricht und nicht studiert, was sie eigentlich tun sollte? Im Ernst, wieso geht diese Person zur Universität? Sie sollte auf die Universität gehen, um Bildung zu erlangen. Meiner Meinung nach sollten junge Menschen ihre Energie, die in Wirklichkeit die Macht ihrer Jugend darstellt, im Streben nach Wissen einsetzen.

Zu eurer Frage, ob die Kluft zwischen den entwickelten Ländern und uns überwunden werden kann oder nicht, so denke ich, es kann definitiv überwunden werden. Natürlich kann es sein, dass wir sie nicht überwinden indem wir denselben Weg gehen, den sie gingen. Wie auch immer, wie Gott will, Abkürzungen existieren in der Welt. Wir kennen die natürliche Welt, die Gott erschaffen hat, nicht richtig. Es gibt tausend Wege. Ein Weg ist der, den die heutigen industriellen Zivilisationen eingeschlagen haben, und nach jedem Schritt planten sie den neuen Schritt, der zu gehen ist. Warum sollten wir nicht hoffnungsvoll sein, neue Türen zu öffnen und neue Entdeckungen zu machen.

Es gab eine Zeit, da war die Elektrizität noch nicht entdeckt worden. Ich meine, sie existierte in der Welt, aber die Menschen waren sich dessen nicht bewusst, plötzlich erkannten sie es und nutzten sie. Ja, sie erkannten die Dampfkraft und lange vorher wussten sie nichts über das Feuer, wie auch immer, später erlangten sie Wissen darüber. Warum sollten wir die Hoffnung darauf aufgeben, wieder etwas darüber zu wissen, was bisher unbewusst war, so wie an jedem neuen Tag etwas bewusst wird, was vorher unbewusst gewesen ist?! Daran müssen wir arbeiten und einen Weg erreichen, unseren Weg, der den raschen Fortschritt der Wissenschaft bereitet. Es ist die einzige Lösung für die Jugend, hart zu arbeiten und sich an Wissenschaft, Bildung und Fortschritt zu beteiligen.

Ihr könnt alles erreichen, was ihr möchtet in eurer Jugend, vor allem in den drei Bereichen: Bildung, Selbstläuterung und Sport, welche am besten während der Jugend bewältigt werden können. Es ist allgemein bekannt, dass wenn jemand eine Übung im hohen Alter macht, er nicht so effektiv ist, wie wenn es in jungen Jahren vollzogen wird.

Viele wissen nichts über die Reinigung der Seele, sie haben die Vorstellung, im Alter kommt die Zeit zur Anbetung und Selbstläuterung. Dann ist die Läuterung, genauer gesagt Selbstläuterung, schwierig, manchmal sogar unmöglich. Im Alter ist die Selbstläuterung eine sehr schwierige Sache. In eurer Zeit, in der Zeit der Jugend, ist die Selbstläuterung sehr einfach. Jedenfalls sollten die jungen Menschen diese drei Aufgaben sehr ernst nehmen.

Frage: Im Bezug auf das Modebewusstsein, welches ein besonderes Merkmal für eine Person ist, was halten sie von denen, die sich zurecht machen durch Make-up und spezielle Kleidung? Was schlagen sie vor, wie soll man mit diesem Thema umgehen? Was hat der Staat diesbezüglich getan? War es erfolgreich?

Imam Chamene’i: Was ich jetzt als Antwort auf eure Frage sagen kann, ist, dass das Prinzip der Neigung zu dem Schönen, zur Verschönerung und der Liebe zur Schönheit im Wesen des Menschen [fitra] vorhanden ist. Selbstverständlich kann es vom Konzept des Modebewusstseins unterschieden werden. Das Modebewusstsein ist etwas allgemeiner.

Eure Frage bezüglich des Make-ups, Kleidung und dergleichen, die ihr erwähnt habt, ist einer bestimmten Kategorie zuzuordnen. Es ist so, dass der Mensch, speziell die Jugend, Schönheit und Verschönerungen mag und sich selbst gerne schön sieht. Darin ist nichts Verwerfliches, es ist manchmal Natürlich und Normal und es ist im Islam nicht verboten. Was verboten ist, ist die Erzeugung von Zwietracht [fitna] und Verdorbenheit. Schönheit und Verschönerung sollte nicht die Ursache für Verdorbenheit und Dekadenz in der Gesellschaft sein. Mit anderen Worten: Sie sollen keine moralische Dekadenz in die Gesellschaft einführen. Wie geschieht das? Ihre Wege sind klar. Wenn die Beziehungen zwischen Frau und Mann verantwortungslos, ungebunden und hemmungslos sind, führt dies zur Verdorbenheit. Wenn Mode zum Ziel wird und eine extreme Form annimmt, so führt dies zur Verdorbenheit. Wenn das Thema der Verschönerung, Pflege der Äußerlichkeit, Kleidung und dergleichen zur Hauptbeschäftigung des Lebens wird, führt dies zur Abweichung und Dekadenz. Wie in der Zeit der Tyrannei, als adelige Frauen und jene aus den Reihen des Adels vor dem Schminktisch saßen. Und wie lange glaubt ihr, saßen sie vor dem Schminktisch? Sechs Stunden! Das ist wahr, ich habe genaue Informationen über die Tatsache, dass sie dort sechs Stunden saßen. Ein Mensch bringt all seine Zeit auf, um sich beispielsweise für eine Hochzeit die Haare oder das Gesicht auf eine spezielle Art zurecht zu machen. Wenn es dazu kommt, ist dies Abweichung und Dekadenz. An sich gibt es jedoch nichts daran auszusetzen auf die äußere Erscheinung und Kleidung zu achten, solange es nicht zur Angeberei und zur Schaustellung der Reize [tabarrudsch] führt. Das Zurschaustellen der Reize ist im Islam verboten [haram]. Die Zurschaustellung der Reize meint, Frauen zeigen sich den Männern, um sie zu reizen und zur Zwietracht [fitna] zu animieren. Dies ist eine Art der Zwietracht [fitna], die eine ganze Reihe von Problemen in sich birgt. Das ein junger Mann mit einer jungen Frau in Sünde fällt ist nicht das einzige Problem, das ist erst der Anfang, würde ich wage behaupten, es ist das kleinste Problem, das Problem geht in der Familie weiter. Grundsätzlich ist diese Art der hemmungslosen, bedingungslosen und uneingeschränkten Beziehung ein tödliches Gift für die Fundamente der Familie, weil eine Familie mit Liebe lebt. Die Liebe ist die Grundlage der Familie. Wenn diese Liebe – die Liebe zur Schönheit, die Liebe zum anderen Geschlecht – in hundert verschiedenen Orten ist, dann wird diese starke Stütze, welche unentbehrlich für die Stabilität der Familie ist, verschwinden und die Familie wird instabil.

Leider ist die Situation in westlichen Ländern so weit gekommen, vor allem in Europa und in den USA. Amerika wird zurzeit ernsthaft von diesem Problem heimgesucht, Familien zerfallen und dies hat sich zu einer Katastrophe entwickelt. Die negativen Folgen dieser Katastrophe treffen in erster Linie die Frauen selbst. Es trifft selbstverständlich auch die Männer, aber es trifft Frauen noch mehr. Weiter trifft es die Generation, die danach geboren wird. Seht, was für eine kriminelle und straffällig Generation wir heute in der Welt und in Amerika haben? All das stammt von dort. Es ist die Einführung und Schlüssel des Schlechten, danach folgt die Bosheit.

Der Islam gibt eine Bedeutung für das Thema Schönheit. Wir haben sehr oft den Ausspruch (des Propheten) gehört: „Gott ist schön und liebt die Schönheit“. Es gibt zahlreiche Erzählungen in unseren Überlieferungs-Büchern [hadith] die sich auf das Achtgeben auf die äußere Erscheinung beziehen. Im Buch der Ehe [nikah] ist es detailliert erwähnt, dass Mann und Frau auf ihr äußeres Acht geben müssen. Einige Leute glauben, dass sich Männer zum Beispiel die Haare auf dem Kopf rasieren sollten. Nein! Im religiösen Gesetz ist es empfohlen [mustahab], wenn junge Männer ihre Haare wachsen lassen, es wurde überliefert: „Schönes Haar ist das Gute vom Segen Gottes, so ehrt es.“ Oder, zum Beispiel wird überliefert, dass wenn der ehrenwerte Prophet (s.) seine Gefährten traf, er ein Behälter mit Wasser benutzte, um hineinzuschauen und sein Aussehen zu überprüfen. In jenen Tagen, als es Spiegel, wie wir sie heute kennen, nicht gab – Medina war auch arm – benutzte der Prophet (s.) einen Behälter mit Wasser, um ihn als Spiegel zu benutzen, wenn er seine Gefährten treffen wollte. Das Offensichtliche dabei ist, dass das Achten auf das Äußere, schöne Kleidung anzuziehen und die Neigung zur Schönheit von Anfang des Islam an geboten waren. Aber das, was schlecht und schädlich ist, sind die Werkzeuge der Zwietracht [fitna] und des zur Schaustellung der Reize. Wie ich schon sagte, wird der Schaden ihre Familien und die Generation die nach ihnen kommen, treffen.

Vor kurzem las ich ein Thema in einer amerikanischen Zeitschrift, die auch in unseren Zeitungen erwähnt wurde, dass zwei Jungen von zehn oder zwölf Jahren ein Maschinengewehr nahmen und eine Gruppe von Lehrern und Schülern erschossen haben! Zuerst ließen sie den Alarm läuten, so dass sich die Schüler versammelten und dann schossen sie sie nieder. Wie schlimm und schmerzhaft ist es für eine Gesellschaft in einem solchen Zustand zu sein. Es war eine kaltblütige und unvorstellbar kriminelle Handlung, aufgrund schlechter Erziehung. All dies kommt von der Zügellosigkeit.

Frage: Wie kann die Jugend ihr Bedürfnis nach Spannung befriedigen und wie kann sie davon Gebrauch machen?

Imam Chamene’i: Das ist eine gute Frage. Allerdings ist es auch ein schwieriges Thema, keine einfache Frage. Ziehen wir einige Bereiche in Betracht, in denen es zur Spannung kommt. Als Beispiel sei hier Sport erwähnt, besonders bei einigen Sportarten wie Fußball, welches ein spannendes Spiel ist. Fußball ist von Natur aus anders als andere Sportarten wie Volleyball und Tennis; aus der Sicht der grundlegenden Natur des Spiels, ist es so konstruiert, dass es intensiv kampforientiert ist und mehr Spannung und dergleichen verursacht. Alle Sportarten sind spannend, künstlerische Arbeiten sind ebenfalls spannend. Aber Spannung ist nicht nur auf diese Bereiche allein beschränkt. Wenn eine junge Person einen Bereich entdeckt, unabhängig davon, was für einen Bereich, welcher attraktiv für ihn ist, kann diese Person ihren Wunsch nach Spannung leicht befriedigen. Als ich jünger war, fand ich es spannend, als ich das Gewand des Theologiestudenten anzog. Das Gewand und die Umgebung waren beschränkt, dennoch war ich gespannt und es war zufriedenstellend. Ich mochte die Dichtung. Es mag schwer für euch sein, das zu glauben. Wir saßen mit vier oder fünf Freunden, die alle Liebhaber der Dichtung waren, für zwei oder drei Stunden und sprachen über Gedichte oder lasen sie. Dies ist für eine Person, die an diese Art von Dingen interessiert ist, spannend. Es befriedigt seine spannende Stimmung in dem Maße, wie es einen Fußballspieler oder wie es Fußballfans beim Anschauen eines Fußballspiels befriedigt. So ist es kein eingeschränkter Bereich.

Ein weiteres Beispiel ist das Beispiel des Ingenieursstudenten, was ihr erwähnt habt. Ihr habt gesagt, dass er studiert aber dabei nicht begeistert ist. Wenn das Studieren angesprochen wird, glauben einige, dies sei keine spannende Sache. Es stimmt, es kann sein, dass ein Klassenraum keinen spannenden Ort darstellt. Aber wenn man davon ausgeht, dass ein Arbeitsplatz Seite an Seite mit der Klasse geht, wie es derzeit bei Unternehmen der Trend ist, junge Ingenieursstudenten anzuwerben kann es spannend sein. So eine junge Person fühlt, dass dieses Studium für ihn eine Möglichkeit bietet, Initiative zu ergreifen und die Innovationen oder Ideen, die er hat, in dieser Umgebung zu verwirklichen. Glaubt ihr, es wäre weniger spannend? In der Tat würde seine Spannung steigen.

Ich sagte zu den Brüdern: Forscht, Forschung muss mit Liebe und Begeisterung betrieben werden. Zwingt man jemanden zur Forschung, in dem man zu ihm sagt: „Geh forschen“, wird es sicherlich etwas trocken, langweilig und auch nutzlos sein; aber im Falle einer Fachrichtung, für die du viel Liebe und Zuneigung verspürst, worin du dein Hochschulabschluss geschrieben hast, welches du gerade auf der Universität studierst, wo du einen guten Professor hast, und nun einen gut ausgestatteten Arbeitsplatz in deiner Nähe hast, wo du deine Ideen und Innovationen verwirklichen kannst, das ist wirklich großartig.

Ich würde es folgendermaßen ausdrücken. Wir sollten den Aspekt der Befriedigung des Wunsches nach Spannung der Jugend nicht derart berücksichtigen, dass etwas Fragwürdiges in seinen Sinn kommt oder es zum Anlass zur Sorge wird; nein. Wenn das Feld des Lebens in verschiedene Bereiche eröffnet ist, würde die Jugend sich selbst für den Bereich entscheiden, für den sie sich interessiert, um ihren Wunsch nach Spannung zu stillen.

Frage: Welchen wichtigen Einfluss geben sie der Kunst im gesellschaftlichen Leben?[16]

Imam Chamene’i: Die Sprache der Kunst besitzt eine Ausdruckskraft, die keine andere Sprache besitzt, weder die Sprache der Wissenschaft noch der gewöhnlichen Rede oder der Predigt. Keiner von ihnen hat die Ausdruckskraft wie die Sprache der Kunst. Eines der Geheimnisse des Erfolgs des Heiligen Qur’ans ist sein Kunstsinn. Der Qur’an ist die Spitze der Kunst, er ist in der Tat außergewöhnlich, er verzauberte die Menschen in jener Zeit; falls andererseits der edle Prophet (s.) mit den Leuten zusammen gesessen und mit ihnen in einer nicht-künstlerischen Sprache gesprochen hätte, hätte er also mit ihnen in einer anderen Art gesprochen, hätte er vielleicht nur eine kleine Gruppe gefunden, die sich für das interessiert, was er zu sagen hat und (Begriffe wie) Donnerkeil, Blitz, Donner und Sturm wären nie erwähnt worden. Es ist Kunst, die solches bewirkt. Die Kunst hat diese Wirkung. Selbst jetzt, wenn man Gedichte von Hafiz[17] liest, erkennt man eine Größe in ihnen. Es hinterlässt eine Wirkung in dir. Gleichzeitig wird der Einfluss dieser darstellenden Kunst sehr viel schneller empfunden, verglichen mit der Poesie und der Literatur, aber ich weiß nicht, ob sie nachhaltiger sind oder nicht. Es ist möglich, dass es in bestimmten Gegenden nachhaltiger ist oder auch nicht, aber in jedem Fall wirkt ihr Einfluss schneller, entscheidender und überwältigender.

Die Behörden, sowie jede Person, dem das Wohl des Landes am Herzen liegt, staatliche und nichtstaatliche Organisationen, insbesondere Sektionen im Jugendbereich, wir alle müssen das Feld für eine gesunde und richtige Jugendarbeit öffnen. Nun, nehmen wir mal an, ein Jugendlicher interessiert sich für Literatur oder Wirtschaftswissenschaften. Normalerweise hat die Wirtschaft keine Laborräume, wie andere Bereiche. Wenn stattdessen bekannt gegeben wird, dass so oder so ein Ökonom, global oder lokal, an diesem oder jenem Ort in einer Klasse oder einem Seminar ein Vortrag stattfindet, ist es sehr sinnvoll für eine junge Person, die sich dafür interessiert, an eine Eintrittskarte zu kommen, sofort dorthin zu gehen und seine Fragen an den Professor zu stellen, all das ist spannend. Mit Gottes Hilfe wird das Feld der Arbeit und der Aktivität für die Jugend erweitert – ein Trend der seit dem Beginn der Islamischen Revolution anhält – die Jugend wird in der Lage sein, ihren Sinn für Spannung befriedigen zu können, welche eines ihrer Segen ist.

Natürlich stimme ich dem zu, dass es nicht hinreichend erfolgt ist aufgrund der Probleme, die seit 19 Jahren bestehen. In acht Jahren dieser 19 Jahre herrschte Krieg. In den ersten zwei oder drei Jahren mangelte es uns an Verantwortlichen mit Erfahrung, Informationen und Know-how. Dann sind wir Stück für Stück vorangekommen.

Du bist ein Künstler, und aller Lob gebührt Gott, du bist auch bekannt, wir haben dich im Fernsehen gesehen. Ihr Künstler seid am besten dafür geeignet, dem Volk zu dienen. Die Leute können von euch lernen. Wenn die Künstler Gottesehrfurcht besitzen, was ich bereits erwähnte, also wenn du, während du deine Rolle spielst und im Hinterkopf behältst, dass eine Reihe von Jugendlichen, Kindern, Frauen und Männern dich sehen und von dir lernen; wenn du deine Arbeit so planst, dass sie gut ist und die höchste Qualität erreicht, würde ich sagen, dass du für die Gesellschaft am dienlichsten bist. Ihr Künstler könnt eine gute Wirkung erzeugen.

Ich möchte die Manuskriptschreiber, die, die die Drehbücher schreiben, die Schauspieler, die Regisseure, die Dekorateure und die Kostümbildner, um etwas bitten – in Bezug auf die Kostümbildner sei nebenbei erwähnt, Kleidung ist einer der wichtigsten Aspekte der künstlerischen Arbeit, was aber häufig übersehen wird, da die Kleidung als Vorbild für das gilt, was von einer sehr beliebten Gruppe getragen wird – ich möchte sie bitten, sich bewusst zu sein, was sie tun, sie sollen an ihre Endergebnisse denken. Jedenfalls ist es ein sehr gutes Feld und, so Gott will, hoffe ich, werden Sie erfolgreich sein.

Frage: Warum sehen wir nicht eine starke Politik im Sport? Und warum wird der Sport nicht als ein mächtiges Werkzeug gegen die kulturelle Invasion eingesetzt?

Imam Chamene’i: Das Thema, das ihr erwähnt habt über das, was dem Sport fehlt, ist absolut berechtigt. Nicht viel hat sich im Sport getan. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit dem Sport zuwenden, dann stechen zwei große Mängel heraus:

Zuerst sollte in die Entwicklung eines massiven Programms fokussiert werden und wichtige Entscheidungen für die Wahl des Sports getroffen werden. Dort bestehen Nachfrage und Potenzial in der iranischen Gesellschaft. Welche Sportart sollte unter Berücksichtigung platziert werden? Was sollte der Zustand des Geistes sein, und wie sollte es weiter verfolgt werden? In diesem Zusammenhang hatte ich im Detail mit den Athleten und den nationalen Sportbehörden vor ein oder zwei Jahren gesprochen. Ich glaube, dass wenn wir in diesen Bereich investieren und uns einige richtige Gedanken machen und planen, dann wird ohne Zweifel das Gleiche geschehen, was während des Krieges geschah, als unsere ehrenamtlichen Kräfte und militärischen Organisationen in der Internationalen Sportszene Erfolge erzielt haben, obwohl sie von modernen Ausrüstungen der Welt abgeschottet waren. Ihr habt gesehen, welche Ehre sie brachten. Selbst jetzt ist im Volleyball für Behinderte und invalide Kriegshelden das gleiche geschehen, diese Brüder haben diesem Land konsequent Ruhm und Ehre gebracht, oder z.B. im Ringen, du selbst und andere Brüder haben diesem Land wirklich große Ehre gebracht. Wir können in jedem Bereich des Sports so werden. Es gibt keinen Grund, warum wir nicht zu den bedeutendsten Sportlern der Welt gehören sollen, zum Beispiel im Fußball, Volleyball, Pferdesport oder in einigen unserer traditionellen Sportarten wie Polo, oder in den Kampfkünsten oder Schwimmen. Der Grund für die Situation, die derzeit so unorganisiert ist, liegt am Fehlen eines Trainingsprogramms, Förderung oder Nutzung von relevanten Techniken. Dies ist das eine Problem.

Das zweite Problem, dass mit dem ersten verbunden ist, ist das Fehlen einer geistigen und kulturellen Atmosphäre im Sport. Es heißt nicht, dass unsere Athleten keine guten Menschen sind, überhaupt nicht, es gibt sehr gute, gläubige, fromme und enthaltsame Menschen unter ihnen. Aber es muss besser werden als dies. Unser sportliches Umfeld muss ein Umfeld der Bescheidenheit werden. Bescheidenheit hat eine sehr interessante und sehr weite Bedeutung. Es ist die Bekömmlichkeit der Seele eines Menschen, wo auch immer er sein mag. Die Sportumgebung muss eine Umgebung der Bescheidenheit sein, hingegen sollte sie nicht Zügellosigkeit, Unehre oder jegliche Form von Unbescheidenheit enthalten. Wir müssen die Bescheidenheit in die sportliche Atmosphäre bringen, und wenn dies so wird, wird unser Sport als Stern in der Welt scheinen.

Schaut, gerade jetzt, unsere Filme sind in internationalen Filmfestivals ausgestrahlt worden, und der entscheidende Aspekt, der sehr attraktiv für die Jury und das Publikum war, ist die Bescheidenheit die heute charakteristisch für persische Filme ist. Einige Regisseure und Filmemacher zielen von sich aus darauf ab, für einige andere ist Bescheidenheit auferlegt. Sie haben keine andere Wahl als die Frauen, Männer und Familienbeziehungen so darzustellen wie es zur Zeit in der Islamischen Republik akzeptiert wird. Das ist genau das, was den iranischen Film auffallend macht in der Welt.

Im Gegensatz zu dem, was vorgestellt wird, mag die Welt die Zügellosigkeit und Ausschweifung nicht, sie ist es satt. Der Islam hat auch den Zustand der Keuschheit, den Anstand, Schicklichkeit und Bekömmlichkeit, der so natürlich für die iranische Gesellschaft ist, empfohlen. Wir müssen diese Werte auch in das sportliche Umfeld und in andere Bereiche tragen, dies soll die kulturell-spirituelle Atmosphäre des Sports werden. Es wird genau wie ihr sagt. Bevor wir uns auf das Schlachtfeld der kulturellen Invasion begeben, sollten wir uns erst an unsere Kultur halten, das ist absolut richtig.

Deshalb, wenn in der Welt des Sports die Zuständigen die Aufmerksamkeit auf diese beiden Aufgaben richten, die da wären auf der einen Seite das Wissen und die Ausarbeitung eines genauen Programms in jeder Hinsicht, wie die Auswahl der Technik, Arbeit, Ausbildung und Übung; und auf der anderen Seite die Verwirklichung einer kulturellen Atmosphäre im Sport, glaube ich, dass unser sportliches Umfeld vorwärts kommt, welches sehr gut sein wird.

Allerdings, ich möchte die Jugendlichen bitten, nicht erst darauf zu warten, bis dies verwirklicht wird, und sie sollten sich nicht sagen, dass erst wenn der Sport so wird, praktizieren wir es. Nein, die Jugendlichen sollen Sport treiben ohne Ausnahme. Nun, wenn wir von „Jugendlichen“ sprechen, meinen wir nicht, dass die nicht mehr Jugendlichen kein Sport treiben sollen, das sollten sie auch, wie auch immer, Sport ist ein wichtiges Thema für die Jugendlichen, und ich möchte mich nicht wiederholen, darüber habe ich bereits gesprochen. Bewegung ist auch für ältere Menschen – für diejenigen, die vierzig oder fünfzig sind – Bewegung ist obligatorisch, dies sollten sie ausüben.

Frage: Warum gibt es keine besondere Politik für die Jugend, so etwas wie ein Entscheidungszentrum im Jugendbereich? Warum sind die verschiedenen Abschnitte über Jugendpolitik – zum Beispiel, die Ehe – nicht aufeinander abgestimmt?

Imam Chamene’i: Natürlich, dies wurde zum Teil zustande gebracht, d.h. die Gründung des Obersten Rates der Jugend. Der erste Schritt in diese Richtung wurde bereits getan, und ich hoffe, dass dieser erste Schritt uns auf den Rest des Weges bringen wird. Ohne Zweifel, einige Organisationen, zum Beispiel das Ministerium für Bildung, das Ministerium für Wissenschaft oder der Medizin sind auch für jugendpolitische Angelegenheiten zuständig, aber wie auch immer, der Oberste Rat der Jugend ist für die Jugend in einer umfassenden und übergeordneten Weise zuständig. Bislang haben die Brüder meiner Meinung nach gute Arbeit in dem Maße ihrer Verantwortung geltend gemacht. Sie sollten die Arbeit von einem Hauptquartier aus betreiben und die Aufgabe der Durchführung der Richtlinien sollte die Arbeit der Regierungsorganisationen werden. Die Jugend-Charta, die einige Herren im vergangenen Jahr zusammengestellt und mir vorgestellt hatten, war sehr gut, sehr umfangreich und nützlich und es könnte eine praktische und logische ausgezeichnete Basis für Organisationen sein, die die Arbeit der Islamischen Republik stützen.

Die Regierung oder auch der Hohe Rat für die Jugend könnte natürlich zum Thema Eheberatungen durchführen, die ihr erwähnt habt. Die Frage der Ehe ist aber eine ganz individuelle und persönliche Angelegenheit. Die Familien müssen darüber nachdenken und staatliche und öffentliche Organisationen sollten allgemeine Empfehlungen dazu geben. Meine eigene Empfehlung ist die Heirat leicht zu machen; die Brautgabe [mahr] nicht zu hoch und die Aussteuer nicht zu schwer zu setzen; Hochzeitsfeiern sollten nicht zu üppig und extravagant veranstaltet werden. Diese Dinge sollten in die Praxis umgesetzt werden. Es wäre sehr gut, wenn dies durch die Kultur und Kunst propagiert wird, um die Leute zu erreichen und annehmbar zu machen. Wenn dieser Weg gewählt wird, denke ich, dass die Ehe eine sehr einfache Sache sein wird.

Auch was das Alter der Heiratenden angeht, sollte es nicht, wie einige Übertreiber denken, zu jung sein. Es gibt einige Leute die der Ansicht sind, die Heirat sollte sehr früh in der Jugend stattfinden. Nein, damit bin nicht einverstanden. Es gibt keine Einwände, wenn jemand in jungen Jahren heiraten möchte, es gibt absolut kein Problem damit, aber in dieser Hinsicht ist es nicht notwendig darauf zu bestehen. Ebenso wenig sinnvoll ist das entgegengesetzte Extrem, wie zum Beispiel, was Westler tun, mit dreißig oder vierzig Jahren zu heiraten.

Natürlich, Egoismus kann meiner Meinung nach in Einem so stark dominieren, dass es für einen dreißig, vierzig oder fünfzig Jährigen kein Problem darstellt, ein viel jüngeres Mädchen zu heiraten. Mit so einem großen Altersunterschied ist sie in einigen Jahren immer noch eine junge Frau und er so viel älter, welches im Westen öfters vorkommt. Dort sind unsichere Ehen vermehrt anzutreffen, ebenso Single-Haushalte. In westlichen Ländern leben einige ihr ganzes Leben über alleine, eine Tatsache die im Iran oder in anderen muslimischen Ländern nur selten anzutreffen ist. Jedenfalls sollten Ehen leicht gemacht werden und keine Prestigejagd sein, sodass die Heirat für die Jugend erleichtert wird. Dies muss innerhalb der Familien gelöst werden, innerhalb der Jugend, der jungen Männer und der jungen Frauen selbst. Es sollte kein Hindernis für die Ehe geben. Wenn die Regierung Hilfe anbieten könnte, wäre es sehr gut. Ich dränge die Behörden immer dazu, die Jugend in Bezug auf Wohnen, Darlehen und andere Lebensnotwendigkeiten zu beraten; das setzen wir immer voraus, aber nichtsdestotrotz ist dies in erster Linie eine familiäre und persönliche Verantwortung.

Frage: Was gibt es, ihrer Meinung nach, für Möglichkeiten, um die Werte der geistigen Atmosphäre der Kriegsjahre zu schützen und an die Jugend von heute zu tragen?

Imam Chamene’i: Ihr habt ganz Recht in jedem Wort, das ihr gesagt habt. Davon bin ich auch überzeugt. Ich glaube – und bin stolz auf Menschen wie euch – in dieser Diskussion geht es nicht um Personen, es ist eine Diskussion über Zustände des Geistes, es ist eine Diskussion über die Absichten, über dieses neue Leben und diese schwierigen Prüfungen, die diese Revolution diesem Land gegeben hat. Während des Sieges der “Operation Bustan“[18], gab der Imam (Chomeini) eine Meldung heraus, in dem er diesen Sieg als “Sieg der Siege“ betitelte. Einige Leute dachten, dass der “Sieg der Siege“ die Schlacht von Bustan selbst war, allerdings sagte das der Imam nicht, er sagte das der “Sieg der Siege“, der Sieg der Gestaltung eurer bewussten und erwachten Seele ist. In der Tat der größte Sieg der Islamischen Republik war, dass sie in der Lage gewesen ist, der Jugend dieses Niveau an Größe und spiritueller Begeisterung zu geben, dass sie an sich selbst glaubten, in der Lage zu sein aufzustehen und ihr Land, sich selbst und den Islam gegen den großen Angriff der vereinten Welt zu verteidigen, die einen Krieg aufgezwungen haben und es immer noch fortsetzen. Sogar jetzt stehen wir vor einem weltweiten Angriff gegen uns.

Ich habe bemerkt, dass einige von der Presse, den Zeitungen, neu in der Szene sind und keine Ahnung darüber haben, was wirklich vor sich geht, wenn nicht sogar voreingenommen sind. Diese Leute scheinen zu denken, dass es eine Art von Kunst ist, dieses Land wieder auf den Stand der Banalität, die vor der Revolution existierte, zu ziehen, und sie versuchen dies zurzeit aktiv zu tun. Wie unverantwortlich, wie schade! Unsere jungen Leute, die zum Zeitpunkt ihrer Jugend in der Lage waren, sich von der Betäubung, die im Land herrschte, zu retten, waren in der Lage, Iran zu bewegen und zu befreien. Iran war weg und wir waren verloren. Wir waren total zerstört. Die Flut an westlich-kulturellem Abwasser, welches geprägt ist von der Einführung von wirtschaftlicher-, politischer- und kolonialer Herrschaft hat uns, im wahrsten Sinne des Wortes, zerstört. Inmitten all diesem, rettete die starke Hand der Revolution und des Islam, durch die Jugend, das Land. Jetzt möchte eine Gruppe von Menschen diesen stolzen Zeitraum in den Schoß der Vergessenheit und die Menschen zurück in den Zustand der Betäubung bringen, welcher vorher bestand. Wer will diese Situation? Die Feinde dieses Landes und dieser Nation wollen es.

Ich glaube, ich habe dies in einer Rede erwähnt. Vor kurzem, vor dem Neujahrsfest (Nouruz), schrieb ein bekannter amerikanischer Schriftsteller einen Artikel in einer amerikanischen Zeitschrift. Darin ging es, kurz gesagt, um die Konfrontation mit Ländern wie dem Iran. Er schrieb auf eine sehr abfällige Weise als einen Schurkenstaat – er meint: „Wir können nicht nur wirtschaftlich und militärisch operieren“. Er schreibt: „Wir haben es versucht (wirtschaftlich und militärisch), sind aber gescheitert“. Er schreibt: „Wir müssen durch kulturelle Mittel eindringen“. Wieder einmal wird es offensichtlich. Ihr fragt euch sicherlich wie sie eindringen wollen. In der Mitte jener Seite ist ein Bild einer völlig nackten Frau abgebildet und er schreibt darunter, „dies ist der Weg“. Er schreibt: „Wir müssen damit für uns werben, um sie bezwingen zu können.“ Er hat Recht, das ist der Weg. Bedauerlicherweise gibt es eine Reihe von Leuten, die keine Ahnung davon haben, was sie diesem Land tatsächlich antun. Aber mit der göttlichen Macht und Kraft werden wir sie nicht gewähren lassen und sie werden nicht in der Lage dazu sein. Wir wollen diesem Verrat keinen Raum in unserem Land und unserer Revolution gewähren und werden sie zu Ende führen. Aber sie lassen ihrer Laune weiterhin freien Lauf und wollen die Menschen wieder in frühere bedauerliche Tage bringen.

Meiner Meinung nach ist unsere Jugend heute fromm, gläubig und gutherzig. Werft einen Blick auf die Situation an den Universitäten, seht euch die Situation unserer Arbeiter an, seht euch das Klima an, welches in unserem Land herrscht. Schaut euch die Tage an, als wir Demonstrationen abhielten, wie zum 22. Bahman[19] oder dem Quds-Tag[20]. Wer war die Mehrheit der Menschen, die in den Straßen wie eine Flut floss? Das ist jene Jugend. Diese sehr frommen Seelen, diese Strebsamen sind der göttliche Donnerkeil, den es im Land gibt und der noch sehr aktiv ist. Es sind diese Seelen, die dieses Land wieder an die Ufer des Heils verhelfen werden.

Im Moment, daran gibt es keinen Zweifel, haben wir einige Schwierigkeiten und Probleme im Bereich der Wirtschaft und Ähnliches, und diese werden ein Ende haben. Aber das, was diese Schwierigkeiten beheben wird, ist nichts anderes als die spirituelle Haltung und das Festhalten am Islam und der Revolution, nichts anderes. Wieder einmal werden es dieses junge Mädchen und dieser junge Mann sein, die dieses Land retten werden. Ich habe immer und immer wieder gesagt, dass es die junge Generation ist, die schwierige Zeiten des Leids und Schwierigkeiten beheben wird. Wenn sie sich in Szene setzen – und gelobt sei Allah, sind sie haben sich jetzt in Szene gesetzt – werden die Probleme, ob kompliziert oder schwer, gelöst werden. Unsere Jugend ist Überzeugt [mu’min], sie sind religiös und lieben ihr Land und den Islam und sind gegen die amerikanische und ausländische Fremdherrschaft. Dies ist genau das, was effektiv sein wird. Jene Menschen (der Feinde) verüben Anschläge und weben Lügen. Es wird keine Wirkung haben, so Gott will. So Gott will, wird uns Gott selbst helfen. Der geehrte Baqiyatullah[21] – mögen unsere Seelen ihm geopfert werden – wird ebenfalls diesen Weg, diese Anstrengung und diese Jugend unterstützen.

Schließlich gibt es noch einen Aspekt, den ich gerne vergegenwärtigen würde, und der wäre, dass die Anstrengung der Jugend keine leichte ist. Das Studieren selbst, wie ich sagte, dasselbe gilt für das Forschen, die künstlerische Arbeit, Sport, all diese Bemühungen sind nicht gering. Ich flehe diejenigen an, die an diesen Aktivitäten beteiligt sind, nicht zu glauben, dass ihre Arbeit unbedeutend ist, nein, dies ist eine enorme Leistung. Aus einem Aggregat des Landes, wird ein bestimmendes Element. Angenommen, sagen wir mal ein Künstler beschließt, von selbst, ein großes Kunstwerk herzustellen, da kann er nicht sagen: „Ich bin jetzt dabei eine einzelne Arbeit zu machen, allein, und das ist nur eine unbedeutende Arbeit“, überhaupt nicht; diese Arbeit, die du geleistet hast, wenn hundert andere Personen genauso denken würden wie du, würde dies zur enormen Aufwertung dieser Arbeit führen. Dasselbe gilt für den Sport, das Studium, die Forschung und für die besonderen Anstrengungen der Jugend. Dies ist exakt so wie an einem Tag auf einer Demonstration. Wenn wir alle sagen würden: „Ich bin nur eine Person, was habe ich schon für eine Auswirkung?“, würde die Flut von Millionen, am 22. Bahman oder während des Freitaggebets, nicht stattfinden, aber jeder fühlt in diesem Moment immer noch, dass er seine Pflicht erfüllt. Ich möchte betonen und wiederholen, dass die individuellen Bemühungen der Jugend – überall und in jedem Gebiet, an dem sie arbeiten, im Bereich des Qur’ans, der Gelehrsamkeit, in der Bildung, in der theologischen Schule, in der Universität oder in schriftlicher Form – eine wichtige Bemühung ist. Das Streben wird, so Gott will, das Land erhöhen.

[1] Das Tal von Abu Talib [schiyb abu talib] ist ein nach dessen Besitzer Abu Talib benanntes Tal bei Mekka, in dem die Muslime in der Anfangszeit des Islam Zuflucht vor den Verfolgungen durch die Familie der Quraisch fanden. Abu Talib war einer der größten Unterstützer des Propheten (s.) und Vater von Imam Ali (a.). Als die Verfolgung der Muslime immer unerträglicher wurde, stellte Abu Talib dem Propheten Muhammad (s.) und dessen Gefährten sein Tal 617 n. Chr. zur Verfügung, wohin diese sich zurückzogen und dort unter dem Schutz Abu Talibs standen, bis er verstarb. Die wenigen kampferfahrenen Männer unter den Geflohenen schützten Prophet Muhammad (s.) und seine Gefährten, die zum größten Teil aus Schwachen, Armen, vielen Frauen und Kindern bestanden. Unter anderem bewachten Hamza ibn Abdul-Mutallib und Imam Ali (a.) das Tal und hielten nachts Wache, um eventuellen nächtlichen Überfällen vorzubeugen. Die Anführer Mekkas setzten daraufhin ein Schreiben auf, das von 40 der Quraisch unterschrieben und an der Kaaba aufgehängt wurde. In ihm wurde den Bewohnern Mekkas bei Androhung harter Strafen verboten, Handel mit den Muslimen zu treiben oder ihnen etwas zu verkaufen, wie z.B. Wasser oder Nahrungsmittel. Drei Jahre lang fristeten die Muslime ein hartes Dasein im Ghetto, beherrscht von Hunger und Durst. Sie konnten sich nur schwerlich mit dem Wenigen, das ihnen auf Schleichwegen in das Lager hinein geschmuggelt wurde, vor dem Hungertod bewahren. Unter den Leidenden war auch die junge Fatima (a). Nach drei Jahren wurde die extreme Belagerung aufgehoben und eine gewisse Erleichterung trat ein, die allerdings in das Jahr der Trauer mündete.

[2] Taghut ist ein Symbol für Götzen bzw. den Götzendienst.

[3] Abu Lahab ibn Abdul-Muttalib ist einer der Söhne Abdul-Mutallibs und somit Onkel des Propheten Muhammad (s.). Er war einer der größten Feinde des Islam zur Prophetenzeit gemeinsam mit seiner Frau Umm Dschamil. Beide finden Erwähnung in der 111. Sure des Heiligen Qur´an, worin er namentlich erwähnt wird. Sein Name bedeutet übersetzt “Vater des Feuers“ bzw. “Vater der Flamme“.

[4] Abu Dschahl hieß eigentlich Amr ibn Hischam. Er war ursprünglich bekannt unter seinem Beinamen Abu al-Hakam (Vater der Weisheit). Später gab Prophet Muhammad (s.) ihm allerdings den Titel “Abu Dschahl“ (Vater der Unwissenheit). Abu Dschahl war einer der Anführer Mekkas vor der Befreiung durch Prophet Muhammad (s.). Er gehörte zu den größten Feinden der Muslime. Immer wenn er erfuhr, dass jemand Muslim geworden ist, mobilisierte er seine Angehörigen gegen ihn. Wenn er erfuhr, dass ein Händler den Islam angenommen hatte, rief er zum Boykott des Händlers auf. Er unterdrückte seine Sklaven grausam und folterte sie, wenn sie Interesse am Islam zeigten.

[5] Maschhad ist die Hauptstadt des iranischen Bundesstaates Razavi-Chorasan und die zweitgrößte Stadt des Iran. Maschhad gilt als eine der heiligen Stätten des Islam, weil dort das Mausoleum von Imam Ali Ridha (a.) liegt. Maschhad ist die Heimatstadt Imam Chamene’is-

[6] Chadidscha bint Chuwailid (a.) war die erste und bis zu ihrem Ableben einzige Ehefrau des Prophet Muhammad (s.). Sie wird auch Chadidscha al-Kubra (die Große) genannt.

[7] Imam Muhammad ibn Ali al-Dschawad (a.), auch bekannt als Muhammad al-Taqi, ist der neunte Imam der Zwölf Imame.

[8] Mamun war der siebte Kalif der Abbasiden und herrschte 813-833 n.Chr..

[9] Nawab Safawi (1924-1955 n.Chr.), geboren als Mudschtaba Mir-Lowhi, studierte an der Hochschule in Nadschaf und arbeitet eine zeitlang auch als Installateur im Ölsektor in der Provinz Chusestan, da er sich in das Leben der Arbeiter besser hinein versetzen können wollte. 1946 n.Chr. gründete er die Fedayin-e-Islam Gruppe (Opferbereite des Islam) und verbündete sich mit Glaubensgenossen im Widerstand gegen die Gewaltherrschaft des Schahs über das Land. Er war der festen Überzeugung, dass die islamische Gesellschaft einer Erneuerung durch Läuterung bedurfte. In den Jahren 1943 und 1944 besuchte er mehrmals Imam Chomeini in Qum und versuchte von ihm zu lernen. Imam Chamene’i bringt den Beginn seiner politischen Laufbahn selbst in Zusammenhang mit seiner Begegnung mit Nawab Safawi in den Jahren 1952-1953. 1954 engagierte Safawi sich in einer Kooperation zwischen Sunniten und Schiiten und reiste nach Kairo. Manche behaupten, dass die damalige Muslimbruderschaft erst durch ihn über Imam Chomeini erfahren hat. Am 3.6.1951 wurde Nawab Safawi festgenommen und 1955 durch ein Erschießungskommando hingerichtet. In der Islamischen Republik Iran gilt er als Held und Märtyrer.

[10] Amiri Firouz Kouhi (1909-1985)

[11] Rahi Moayyeri (1909-1968) war ein bekannter Dichter und Musiker des Iran vor der Islamischen Revolution.

[12] Seyyed Mohammad Hussain Behdschat-Tabrizi (1906-18.9.1988), bekannt als Schahriyar, war ein berühmter Dichter im Iran, der sowohl auf Persisch als auch Aserbaidschanisch schrieb und auch nach der Islamischen Revolution geehrt wurde. In 2002 wurde der Tag seines Ablebens zu Irans Nationalem Tag der Dichtkunst und Literatur ausgerufen.

[13] Chaqani Schirwani (1121-1122 n.Chr.) war ein berühmter Dichter der Mystik aus dem Iran.

[14] Mehdi Achawan-Sales (1928-1990).

[15] Nima Yuschidsch (1896-1960)

[16] Diese Frage und Antwort des Imams über die Kunst besteht nicht in der persischen Sammlung. Sie wurde aus einer anderen Quelle hier eingefügt.

[17] Muhammad Schams ad-Din (1326-1389/90 n.Chr.), bekannt als Hafiz, war einer der größten persischsprachigen Dichter des Islam. Den Titel Hafiz erhielt er, weil er den Heiligen Qur’an auswendig beherrschte.

[18] Eine erfolgreiche Zurückschlagung der Truppen Saddams während des Irak-Iran-Krieges.

[19] Entspricht dem 11. Februar und ist der Tag der Islamischen Revolution.

[20] Der Internationale Al-Quds-Tag wurde von Imam Chomeini nach der Islamischen Revolution im Iran 1979 ausgerufen. Er findet jeweils am letzten Freitag des Monats Ramadan statt. Es ist ein Tag des Protests gegen die Besetzung Jerusalems (arabisch Al-Quds) und für die ersehnte Befreiung, stellvertretend für die Befreiung aller Unterdrückten und unter Besatzung lebenden Menschen.

[21] Titel Imam Mahdis (a.) mit der Bedeutung “das, was bei Allah verbleibt“.

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