An Bord des »Jean Bart«.
Dänemark, September 1870.
8 Uhr abends. – Wir ankern vor einer dänischen Insel, deren
Namen ich nicht weiß. Still ist die Luft. Und dunkelviolette
Wolken verhüllen einen Teil des blaßgelben Himmels.
Die Insel scheint von hohen und dichten Wäldern bedeckt zu
sein, die dem Gehölz in Schweden gleichen: Eichen, Fichten und
hundertjährige Birken. Die Gestalten der nordischen Mythen
treten lebhaft vor meinen Sinn ...
Wir waren gestern in Kopenhagen, wo Bazaines Erfolge
gefeiert wurden. Die Gärten des Tivoli im Lichterglanz und
Blumenschmuck gemahnten mich an unsere »Champs Elysees« in
festlichen Nächten ...
Wir baten um die Marseillaise. Da erschien eine schöne
stattliche Frau, in ihrer Hand flatterte die französische
Fahne. Sie kehrte sich uns zu und sang die Marseillaise mit
großer Künstlerschaft. Wir hörten stehend, hingerissen zu ...
Dann sandten wir der schönen Sängerin Blumen, und das
Publikum klatschte Beifall; man hatte unsere Rührung gesehen,
und man war zufrieden.