Karl Wolff
  Karl Wolff

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13.5.1900 - 15.7.1984 n.Chr.

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Karl Friedrich Otto Wolff, bekannt als Karl Wolff, war ein deutscher General der Waffen-SS und Vater von Fatima Grimm. Er hat wenige Wochen vor seinem Ableben den Islam angenommen.

Wolff wurde am  13. Mai 1900 in Darmstadt als Sohn des Richters Karl Friedrich Wolff. Karl Wolff verlor seinen Vater, als er 15 Jahre alt war. Er startete sehr früh eine militärische Ausbildung. Im Ersten Weltkrieg war er 1917 Kriegsfreiwilliger an der Westfront und stieg bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zum Leutnant auf. Für seinen Einsatz erhielt er mehrere Auszeichnungen. Nach dem Krieg arbeitete er in einem Bankhaus. Im Jahr 1922 heiratete er Frieda von Römheld, mit der er nach München zog. Dort arbeitet er für die Deutsche Bank und eröffnete 1925 seine eigene Firma unter dem Namen „Annoncen-Expedition Karl Wolff – von Römheld“. Die Deutsche Bankenkrise 1931 und sein Zweifel am Bankensystem führten zu seinem Eintritt in die NSDAP. ER steig schnell in der SS auf und verkaufe seine Firma. Am 8. März 1933 wurde er Mitglied des Reichstages.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Wolff als Verbindungsoffizier der Waffen-SS ins Führerhauptquartier einberufen. Am 6. März 1943 ließ er sich von seiner Ehefrau Frieda von Römheld scheiden. Drei Tage später am 9. März 1943 heiratete er die Witwe Ingeborg Gräfin Bernstorff. Da er krank wurde und seine Aufgaben nicht mehr vollumfänglich erfüllen konnte, wurde er nach Italien versetzt als höchster SS- und Polizeiführer. Angeblich soll Hitler damals ein Entführung von Papst Pius XII. geplant haben und Wolff wird nachgesagt, das verhindert zu haben.

So war Wolff neben Ernst von Weizsäcker der einzige bekannte SS-Offizier, der eine Audienz beim Papst erhielt (10. Mai 1944). Durch das Vorrücken der Alliierten in Italien musste Wolff fliehen. Wolff selbst erkannt die Ausweglosigkeit der Lage und trat in Geheimverhandlungen mit den Alliierten, was zum vorzeitigen Waffenstillstand in Italien am 2. Mai 1945 führte, sechs Tage vor der deutschen Gesamtkapitulation am 8. Mai 1945.

Am 13. Mai 1945 wurde Wolff mit seiner Familie von amerikanischen Truppen in einem Bozener Gefängnis gefangen genommen. Nach dreimonatigem Aufenthalt wurde er 21. August 1945 in das Kriegsverbrechergefängnis nach Nürnberg überführt. Er wurde jedoch nicht angeklagt. Angeblich soll der Grund dafür sein, dass Wolff Einzelheiten der Kapitulationsverhandlungen in Italien bekannt machen könnte, wobei unklar ist, wem das geschadet hätte. Wolff war lediglich als Zeuge in den Nürnberger Prozessen geladen. Die Amerikaner übergaben ihn im Januar 1948 an die Briten. So wurde er in Minden in Haft gehalten.

In Hamburg-Bergedorf wurde er im November 1948 wegen Mitgliedschaft in einer verbrecherischen Organisation (SS) zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Wolf ging in Revision. Am 6. März 1949 erfolgte eine Reduktion des Urteils auf vier Jahre Gefängnis, die inzwischen abgebüßt waren. Er kam frei. Wolf zog nach Starnberg bei München und arbeitete für die Anzeigenabteilung einer Zeitschrift.

Obwohl weder die USA, noch die Briten noch Israel ein juristisches Interesse an Wolf hatten, wurde er in Deutschland am 18. Januar 1962 wieder festgenommen und vor Gericht gestellt wegen Beteiligung Judenmorden. Zwei Jahre zuvor war seine Tochter Fatima Grimm aus erster Ehe Muslima geworden.

Am 30. September 1964 wurde Wolff zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt wegen Beihilfe zum Mord an 300.000 Juden. Er beantragte Revision, was vom Bundesgerichtshof im Oktober 1965 zurückgewiesen wurde. So kam er in die Justizhaftanstalt Straubing und blieb dort bis 1969. Dann wurde er wegen krankheitsbedingter Vollzugsunfähigkeit entlassen.

Nach Zurückweisung seines Revisionsantrages durch den Bundesgerichtshof im Oktober 1965 wurde das Urteil rechtskräftig. Zur Verbüßung seiner Strafe wurde Wolff in das Zuchthaus Straubing verlegt. Ende August 1969 wurde er wegen krankheitsbedingter Vollzugsunfähigkeit entlassen. Danach trat er im britischen Fernsehen als Zeitzeuge des Zweiten Weltkrieges auf. Durch diese Sendungen wurde der ehemalige Stern-Reporter Gerd Heidemann auf ihn aufmerksam. Er war Sammler von NS-Erinnerungsstücken und kaufte Wolff persönliche Gegenstände ab. Die Kooperation beider führte sie zu dem Stuttgarter Militaria-Händler Konrad Kujau, was durch die von Kujau gefälschte Hitler-Tagebücher zum größten Presseskandal der Nachkriegsgeschichte werden sollte. Kujau und Heidemann sollte im August 1984 der Prozess gemacht werden. Wolff wäre als Zeuge geladen gewesen, starb aber zuvor am 15. Juli 1984 im Krankenhaus Rosenheim.

Er soll wenige Wochen vor seinem Tod den Islam angenommen haben. Er wurde am 21. Juli 1984 auf dem Friedhof von Prien am Chiemsee beigesetzt. Seine Tochter Fatima Grimm hat an seinem Grab für ihn gebetet.

Wolffs Annahme des Islam wurde später von zionismusnahen Kreisen missbraucht um eine Nähe der Muslime zum Nazi-Regime zu belegen, obwohl Wolff erst 39 Jahre nach dem Ende des Zweite Weltkrieges den Islam angenommen hat.

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