.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Völlerei ist eine Maßlosigkeit bei der Speiseaufnahme und wird
auch als Gefräßigkeit bezeichnet. Im
Islam
gilt bereits als Völlerei, wenn man sich regelmäßig satt isst.
Prophet Muhammad (s.) sprach: „Es gibt kein Gefäß, dass
der Mensch schlimmer als seinen Magen gefüllt hat. Der Mensch
kann mit wenigen Bissen aufrecht stehen. Wenn er es schafft,
gegen seine Triebseele siegreich zu sein, dann teilt er ein
Drittel (seines Magens) für Nahrung, ein Drittel für Trunk und
ein Drittel für Luft ein.“
(Bihar-ul-Anwar, Band 66, Seite 335)
Abu Basrah Ghiffari berichtet: „Als wir von Mekka nach
Medina ausgewandert sind, bin ich zum Propheten (s.) gegangen.
Bis dahin war ich noch kein Muslim geworden. Er (s.) hat ein
kleines Schaf gemolken und mir die Milch gebracht. Ich habe
davon getrunken und bin am nächsten Abend zum Islam
konvertiert.“ Die Familienmitglieder des Propheten (s.) sagten
zueinander: „Diese Nacht gehen wir, wie in der vergangenen
Nacht, hungrig ins Bett.“ Am nächsten Abend hat der Prophet
(s.) erneut Milch für mich gemolken und ich habe sie getrunken
und mein Durst wurde gelöscht. Der Prophet (s.) fragte mich:
„Ist dein Durst gelöscht worden?“ Ich antwortete. „Jawohl, oh
Prophet Gottes. Hiervor war ich an keinem Zeitpunkt so
gesättigt oder mein Durst so sehr gelöscht.“ Der Prophet (s.)
sprach: „Der Wahrheitsbedecker verzehrt so viel, wie in
sieben Mägen passt und der Gläubige [mu'min] so viel, wie in
einen Magen passt“.“ (Kanz-ul-Amal, Band 1,
Seite 365)
Eines Tages sah der Prophet (s.) einen Mann, der zu viel
gegessen hatte. Er zeigte mit seiner Hand auf den Bauch des
Mannes und sprach: „Wenn dieses (die Nahrung, die sich im
Bauch des Mannes befand) sich im Bauch eines anderen befunden
hätte, wäre es für diesen Mann besser gewesen.“
(Mustadrak ala as-Sahihayn, Band 4, Seite 135)
Prophet Muhammad (s.) sprach: „Derjenige, der in der
Welt am sattesten ist, wird im Jenseits am hungrigsten sein.“
(Kanz-ul-Amal, Band 3, Seite 198)
Er sagte auch: „Sättigt nicht eure Bäuche, denn dies hat
körperliche Verdorbenheit, Krankheit, Gleichgültigkeit und
Nachlässigkeit beim Gottesdienst zur Folge.“
(Wa'adh al-Adadih, Seite 101)
Die Völlerei führt zumeist, neben den gesundheitlichen
Schäden, auch zu anderen Lastern. Zur Vermeidung der Neigung
zur Völlerei wird unter anderem das
Fasten
[saum] empfohlen.
Im
Christentum gilt die Völlerei als eine der sieben
Todsünden.