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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Usama ibn Munqizh
war ein
muslimischer
Schriftsteller, Dichter, Politiker und Diplomat im 12. Jh.
n.Chr, und gilt als einer
der wichtigsten zeitgenössischen Chronisten der
Kreuzzüge auf
muslimischer Seite.
Er ist nach eigenen Angaben am 27.
Dschumada al-Uchra 488
n.d.H.. (Juli 1095 n. Chr.) in der Festung Schaizar im
gleichnamigen Emirat in
Syrien
geboren. Sein vollständiger
Abstammungsname ist AbuI-Muzaffar Usama ibn Murschid ibn Ali ibn Muqallad ibn
Nasr ibn Munqizh al-Kinani al-Kalbi asch-Schaizari und er
erhielt die
Beinamen Muadschid ad-Daula (der Stärkste der Reiches) Madsch-ud-Din (Ruhm der Religion).
Er war der
Neffe des lokalen Emirs Sultan ibn Munqidh. Aufgrund seiner Tätigkeit als Diplomat kannte er die
wichtigsten Persönlichkeiten, sowohl auf
muslimischer als auch
christlicher Seite. Seine Erinnerungen gelten
als guter Einblick in
die Lebensumstände der damaligen Zeit und auf das Verhältnis
von Muslimen und
Christen
zueinander.
Im Jahr 1138 n.Chr. reiste er im Auftrag von Muinuddin Unur, des
Statthalters von
Damaskus, ins Königreich
Jerusalem, um mit
König Fulko die Möglichkeit eines Bündnisses gegen den Emir
Zengi zu erörtern. Usama wurde freundlich empfangen und ein
Beistandspakt der Franken mit Unur gegen Zenghi wurde
geschlossen, durch den den Franken die Festung Banias zufiel.
Usama begleitete Unur auch auf einem späteren Staatsbesuch
nach
Jerusalem.
Durch solche Bünde wird deutlich, dass bei den
Kreuzzügen
weniger
religiöse Inhalte als vielmehr reine Machtpolitik
ausschlaggebender Faktor war.
Die kurze Periode der Kooperation von Muslimen und
Christen gab
Usama die Gelegenheit, die
Christen
(die sich Franken nannten) genauer kennenzulernen. Mit
einer Mischung aus Spott und Entsetzen berichtete er über ihre
Sitten. Da er mit der Sittlichkeit des
Islam
und der Bildung des
islamischen Rechts [scharia] aufgewachsen war, befremdete ihn
besonders die Praxis des von den Christen praktizierten
willkürlichen Gottesurteils. Auch die Unwissenheit der Franken auf dem
Gebiet der
Medizin
und Hygiene entsetzte ihn. Die Tapferkeit der Ritter ehrte er
aber. Das Angebot eines französischen Ritters, seinen Sohn
nach Europa mitzunehmen, um ihn dort in den ritterlichen
Tugenden zu erziehen, schlug er jedoch höflich aus.
Später wechselte er in den Dienst Zenghis und an den Hof
der
Fatimiden
in
Ägypten. Diese schickten ihn nach Damaskus zu Nur ad-Din, um über ein
Militärbündnis
zu verhandeln, was zu keinem Ergebnis führte. Auf der
Rückreise nach
Ägypten blieb Usama zwei Jahre im von
Christen belagerten Askalon und organisierte die
Verteidigung der Stadt. Später reiste er nach Hisn Kaifa, wo er
sich niederließ, bis
Sultan Saladin
Damaskus
einnahm und den damals achtzigjährigen Usama zu sich rufen
lies, um in als Hofgelehrten zu gewinnen.
Bei der Erdbebenwelle in
Syrien in den Jahren 1156 und
1157 n.Chr. verlor Usama, der sich zu diesem Zeitpunkt
in
Damaskus aufhielt, fast seine ganze Familie.
Zu seinen Werken zählen: