Hasan Turabi
  Allama Hasan Turabi

Aussprache:
arabisch:
persisch:
 حسن ترابی
englisch: Hassan Turabi

??? - ??? n.d.H.
1940 - 14.7.2006 n.Chr.

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Allama Hasan Turabi war ein großer Gelehrter [faqih] des Islam in Pakistan und Vorsitzender der dschafaritischen Organisation Tehrik-e-Dschafaria Pakistan.

Er wurde 1940 n.Chr. in Schigar, im Norden Pakistans, geboren. Nach seiner Grundausbildung vertiefte er seine religiösen Studien in Skardu, wechselte dann nach Karachi und schloss dort die Universität mit Diplom ab. Dann lernte er weiter in Qum. Zurück in Pakistan wurde er Leiter der Jamia Moschee at Mehmoodabad in Karachi. In den 80er Jahren schloss er sich der Organisation Tehrik-e-Dschafaria an, dessen Vorsitzender er 1989 wurde.

Als in den 90er Jahren das Land übersät wurde durch terroristische Anschläge, die von den Wahhabiten zur Destabilisierung des Landes verübt wurden, reiste er viel im Land, um auf die Hintermänner der USA hinzuweisen und zur Einheit der Rechtsschulen gegen diese Gefahr von Außen aufzurufen. Damals wurde seine Organisation umbenannt in der Tehrik-e-Dschafaria Pakistan, um die regionale Beheimatung herauszustellen und die Einheit der Nation gegen den Wahhabismus zu stärken. 1999 wurde seine Organisation vom damaligen Regime des Muscharaf verbannt. Anhänger vermuteten die USA hinter jenem Verbot, die jene einheitsfördernden Aktivitäten der Organisation unterbinden wollten. Die Gelehrten gründeten sofort eine neue Organisation mit dem Namen Tehrik-e-Islami und anschließend auch den Rat der schiitischen Geistlichen. Eine vereinigte Front von gleich sechs islamischen Organisationen "Muttahida Majlis-e-Amal" wurde von ihm maßgeblich mitgetragen.

Er galt in seinen Lehren als besonders intensiver Lehrer des Gedankenguts der Statthalterschaft der Rechtsgelehrten [wilayat-ul-faqih] und trat für besonders freundschaftliche Beziehungen zum Nachbarland Iran ein und bekannte sich als Befolger von Imam Chamene'i.

Mehrfach wurde er angegriffen und Anschläge wurden gegen ihn verübt, die scheiterten, wobei er jedes Mal auf die USA als Drahtzieher der Anschläge hinwies. Die von offizieller Seite den teilweise gefassten Attentätern zugeordneten Organisationen Al-Qaida and Laschkar-e-Dschhangwi bezeichnete er als Tarnorganisationen der USA. Der letzte gescheiterte Anschlag gegen ihn erfolgte am 6.4.2006 in der Nähe seines Hauses in Abbas Town. Eine ferngezündete Bombe detonierte unter einem Gemüsehändlerstand, als er in sein Auto steigen wollte. Zwei seiner Leibwächter wurden schwer verletzt. Er überlebte mich leichten Blessuren.

Allama Hasan Turabi wurde am 14.7.2006 von einem Selbstmordattentäter aus Bangladesch ermordet, wobei der Eindruck erweckt werden sollte, dass es sich um einen sunnitischen Anschlag gegen eine führende schiitische Persönlichkeit gehandelt habe, um die Anhänger der Rechtsschulen gegeneinander zu mobilisieren. Aber schon bald richtete sich die Vermutung in eine andere Richtung bezüglich der möglichen Hintermänner, denn der Anschlag erfolgte, als Allama Turabi von einer Demonstration gegen Israel während des Libanonkrieges 2006 zurückkehrte, welche von der "Muttahida Majlis-e-Amal" organisiert war. Mit ihm starb sein 10 Jahre alter Neffe Ali Imran und ein Leibwächter. Der Anschlag erfolgte in der Abul Hassan Isphahani Road in der Stadt Gulshan-e-Iqbal, als er aus seinem Fahrzeug stieg.

Sein Trauerzug wurde von mehreren 100.000 Bürgern begleitet, darunter Anhänger aller Rechtsschulen.

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