Tunesien
Tunesien

Aussprache: al tuunisya
arabisch:
التونسية
persisch:
تونس
englisch:
Tunisia

.Bücher von Allama Tabatabai finden Sie im Verlag Eslamica.

Tunesien ist ein Land in Nordafrika, der im Norden und Osten an das Mittelmeer, im Westen an Algerien und im Süden an Libyen grenzt. Sein Name ist von dem Namen seiner Hauptstadt Tunis abgeleitet. Die Einwohnerzahl ist aufgelistet unter Islamische Weltgemeinschaft [ummah].

Tunesien wurde im 1. Jahrtausend v. Chr. von Berbern bewohnt. Um 1100 v.Chr. landeten die Phönizier an der tunesischen Küste. Das von ihnen 814 v.Chr. gegründete Karthago entwickelte sich zum Zentrum eines mächtigen Handelsimperiums im westlichen Mittelmeer. Nachdem die Römer am Ende des Dritten Punischen Krieges (149-146 v.Chr.) Karthago zerstört hatten, wurde das Gebiet als Teil der römischen Provinz Afrika neben Ägypten der bedeutendste Getreidelieferant Roms.

Die Völkerwanderung beendete die römische Herrschaft: Von 439 bis 534 n.Chr. bildete Tunesien bis zu dessen Eroberung durch oströmische Truppen das Kerngebiet des Vandalenreiches und wurde dann für ein Jahrhundert Teil des Byzanz.

Ab 647 n.Chr. an eroberten Araber von Ägypten aus das Land und machten die 670 gegründete Stadt Kairouan zur Hauptstadt ihrer Provinz Ifriqiya (Afrika). Unter der Dynastie der Aghlabiden (800-909 n.Chr.) entwickelte sich Tunesien zu einem Machtfaktor in Nordafrika: Die Herrschaft erstreckte sich auch auf Malta, Sizilien und Teile Unteritaliens.

Den Aghlabiden folgten die Fatimiden und schließlich die Ziriden, unter denen das Land von der Mitte des 11. Jh. n.Chr. an in Kämpfe mit Beduinenstämmen verwickelt war. Vom 12. bis 16. Jh. erlebte Tunesien unter der Herrschaft der Almohaden und Hafsiden eine neue Blütezeit durch Handel.

Nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen zwischen Spaniern und Osmanen um die Vorherrschaft in diesem Gebiet wurde es schließlich 1574 Teil des Osmanischen Reiches von Beys (Provinzstatthaltern) beherrscht. Die von Hussein ibn Ali (1705-1749 n.Chr.) gegründete Dynastie der Husseiniden regierte bis 1957.

1881 wurde Tunesien zum französischen Protektorat erklärt. Am 1. Juni 1954 erhielt Tunesien die innere Autonomie und 1956 die volle staatliche Unabhängigkeit.

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