.Bücher
von Allama Tabatabai finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Hadersdorfer Türkensteine sind Beutestücke von den
Türkenkriegen, die im Park des Hadersdorfer Schlosses in einem
Denkmal eingesetzt sind.
Das Denkmal ist nur über einen
Fußweg in den Wald des Parkes erreichbar. Ihre Einfassung in
eine Natursteinmauer wurde erst im 19. Jh. n.chr. veranlasst,
um sie vor Feuchtigkeit und Verwitterung zu schützen. Sie
stehen heute unter Denkmalschutz.
Der Habsburgische Feldmarschall Gideon Ernst Freiherr von
Laudon (1717–1790) brachte Mamorplatten vom Grab eines
osmanischen Offiziers und vom Stambuler Tor in Belgrad
nach seiner Eroberung der Stadt als Beutestücke nach Wien mit.
Die beiden großen Platten waren unter
Mahmut I. dort angebracht worden, vier kleinere stammen
vom Grabmal des 1708 verstorbenen Festungskommandanten von
Belgrad Ibrahim Pascha.
Ursprünglich wollte er die Platten als Siegeszeichen auf
seinem eigenen Grabmal einlassen, um an seine Heldentat bei
der Eroberung Belgrads zu erinnern. Das wurde auf
ausdrücklichen Wunsch seiner Witwe nicht verwirklicht, so dass
die Bedeutung der Steine in Vergessenheit gerieten. Auf dem
Sarkophag Laudons befinden sich Türkentrophäen, Lanzen,
Rossschweife, Bogen mit Pfeilköchern und Schilde mit Mond- und
Sonnenzeichen sowie Inschriften in lateinischer Sprache.
Erst
Joseph von Hammer-Purgstall fand Interesse an den
Türkensteinen und forschte nach deren Herkunft. Sie sind in
einer breiten Mauer eingefasst. In der Mitte wurde ein finster
blickender Kopf aus Stein angebracht, der den damaligen
Darstellungen von Dämonen entspricht und einen
Osmanen darstellen soll. Eine Tafel mit arabischen
Schriftzeichen ist auf dem Kopf stehend in die Steinauer
eingearbeitet. Das soll bei Renovierungsarbeiten 1945
geschehen sein. Nach
Hammer-Purgstall steht auf der linken Erläuterungstafel
folgender Text:
Prinz Eugen eroberte 1717 in der liedbesungenen Schlacht
die Festung Belgrad. 1739, drei Jahre nach dem Tod des
Feldherrn, wurde die Stadt wieder von den Türken unter Sultan
Mahmud I. zurückgewonnen, dessen Befehlshaber in Belgrad
Elhadsch Ibrahim Pascha war. Feldmarschall Laudon eroberte
1789 die Stadt neuerlich und ließ als Siegesmal die Grabtafel
dieses türkischen Befehlshabers und zwei Marmorplatten vom
Konstantinopeltor hier auf seinem Gut aufstellen.