Qassim Sulaimani
Qassim Sulaimani

Aussprache: qassim sulaymaaniy
arabisch: قاسم سليماني
persisch: قاسم سلیمقاسم سليمانيانی
englisch: Qassim Solaimani

4.8.1376 - 7.5.1441 n.d.H.
11.3.1957 - 3.1.2020 n.Chr.

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Qassim Sulaimani gilt als einer der berühmtesten Generäle unter dem Kommando des Statthalters des Rechtsgelehrten [waliy-ul-faqih] seit der Gründung der Islamischen Republik Iran.

Er ist am 11. März 1957 in Rabor (Kerman) in einer armen Bauernfamilie geboren. Er schaffte in Kerman eine Hochschulausbildung und arbeitete ab 1975 bei den Wasserwerken von Kerman. Sein Hauptanliegen war es die vielen Schulden seines Vater zurückzahlen zu helfen. In der Zeit hörte er die Ansprachen [chutba] Imam Chomeinis die im Land auf Kassette verteilt wurden. Angeregt von lokalen Anhängern Imam Chomeinis hat auch er aktiv an der Islamischen Revolution mitgewirkt. Nach dem Sieg der Islamischen Revolution hat er sich frühzeitig den Pasdaran angeschlossen. Hier hat er frühzeitig eine durch die USA initiierte Konterrevolution in Kurdistan zurückschlagen, indem er auch lokale Revolutionäre eingebunden hat. Von 1980 bis 1988 war er Befehlshaber der 41. Tharallah Division, die im Süden des Landes stationiert war. Nach seinen heldenhaften Einsätzen im Irak-Iran-Krieg hat er sich bis zum Generalmajor hochgearbeitet. Ihm wurde 1998 das Kommando der Quds-Einheit anvertraut, einer Spezialeinheit, die aus Elitesoldaten besteht. Als es 1999 zu von der Westlichen Welt initiierten Unruhen in Teheran kam, denen Präsident Seyyid Muhammad Chatami nach Ansicht von viele Anhänger der Islamischen Revolution nicht entschieden genug entgegen trat, gehörte Sulaimani zu den Unterzeichnern eines Briefes an den Präsidenten, der ihn zu mehr Entschlossenheit aufgerufen hat.

2008 gehörte er zu denjenigen, die einen Waffenstillstand zwischen der Irakischen Armee und der so genannten Mahdi Armee im Irak initiiert hat.

Als der Präsident Assad von Syrien 2012 um Hilfe gegen die Intervention durch die USA, Israel und IS-Terroristen gerufen hat, wirkte Sulaimani als Umgestalter der syrischen Armee von einer Truppe aus Deserteuren zu einer schlagkräftigen Truppe, die das Land nach und nach wieder von den Besatzern befreien konnte. Im Kampf des Irak gegen IS wurden seine Truppen zur Hilfe gerufen und haben mit ihrer Schlagkraft und Erfahrung die IS-Terroristen sehr schnell zurückgedrängt bis nach Tirkit. Kurz vor der Übernahme der Stadt Mitte März, zogen sich die Truppen von Sulaimani zurück. Manche haben vermutete, dass sie im Jemen benötigt wurden, weil Saudi-Arabien in der Nacht zum 26. März 2015 den Jemen überfallen hat.

Qassim Sulaimani genoss das Vertrauen von Imam Chamene'i, trat in der Öffentlichkeit aber kaum auf. Imam Chamene'i hatte Sulaimani bereits zu Lebzeiten als Lebenden Märtyrer bezeichnet, ein Titel, der eigentlich ihm selbst zugestanden wird. Im März 2007 wurde er in einer Liste des UN-Sicherheitsrats erwähnt, die mit persönlichen Sanktionen belegt sind. Am 18. Mai 2011 haben die USA zudem weitere Sanktionen gegen seine Person verhängt, weil er dem syrischen Präsidenten Assad geholfen hat. In den USA ist jegliche Beziehung zu ihm verboten.

Er ist der erste iranische General der den Dhul-Fiqar-Orden erhalten hat. Am 10. März 2019 wurde er von Imam Chamene'i öffentlich mit dem Orden ausgezeichnet.

Am 3.1.2020 erlangte er das Martyrium beim US-Raketenangriff am Bagdader Flughafen. Zusammen mit ihm starben neun weitere Personen, darunter Abu Mahdi al-Muhandis. Vom Körper Sualimanis ist nur eine Hand Sulaimanis übrig geblieben. Nur drei Stunden von seinem Martyrium hat er das Bittgebet Qasim Sulaimanis vor seinem Martyrium verfasst.

In einer ersten ins Deutsche übertragenen Reaktion Imam Chamene'is hieß es:

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden

An das geehrte iranische Volk

Der großartige und vollendete Sardar stieg in den Himmel auf. Letzte Nacht begrüßten und umarmten die makellosen Seelen der Märtyrer die reine Seele von Qassem Soleimani. Nach Jahren des aufrichtigen und mutigen Dschihads gegen die Satane und Unterdrücker der Welt und nach Jahren seines eigenen Wunsches des Martyriums auf dem Wege Gottes erreichte der geehrte Soleimani diesen erhabenen Rang und sein reines Blut wurde vergossen von den abscheulichsten aller Menschen.

Ich gratuliere Imam Mahdi (a.) – mögen unsere Seelen ihm geopfert sein – und der reinen Seele von Qassem Soleimani zu diesem großartigen Martyrium und spreche dem iranischen Volk mein tiefstes Beileid aus.

Er war ein herausragendes Beispiel jener, die im Geiste des Islam und der Lehre Imam Chomeinis (r.) erzogen und ausgebildet wurden. Sein gesamtes Leben verbrachte er im Dschihad auf dem Wege Gottes.

Das Martyrium ist sein Lohn bei Gott für Jahre des fortdauernden, schweren Einsatzes. Durch Gottes Macht werden sein Wirken und sein Weg nach seinem Abschied nicht vergehen. Eine schwere Vergeltung erwartet jene Verbrecher, an deren unseligen Händen sein Blut und das Blut der anderen Märtyrer klebt.

Schahid Soleimani ist das globale Gesicht des Widerstandes und alle, deren Herzen mit dem Widerstand verbunden sind, sehnen sich nach Vergeltung für sein Blut.

Alle unsere Freunde – und alle unsere Feinde – dürfen sich sicher sein, dass der Weg des Dschihads und des Widerstandes fortgesetzt wird, mit nunmehr verstärkter Motivation. Der sichere Sieg erwartet die Mudschahidun auf diesem heiligen Pfad.

Das iranische Volk wird den Namen und die Erinnerung dieses hocherhabenen Märtyrers, Schahid Sardar General Qassem Soleimani, und jene seiner Gefährten, insbesondere des geehrten Abu Mahdi al-Muhandis, für immer hochhalten.

Hiermit verkünde ich drei Tage der Staatstrauer und gratuliere und spreche mein herzliches Beileid aus seiner geehrten Ehefrau, seinen Kindern und seiner Familie.

Sayyid Ali Chamenei

13. Dey 1398 (3. Januar 2020)

Die Überreste von Qasim Sulaimani wurden auf seinen testamentarischen Wunsch hin in Kerman auf dem Gulzar Schuhada Friedhof begraben. Sein Grab befindet sich in der Nähe der benachbarten Sahibuz Zaman Moschee Kerman. Sein Wohnhaus in Kerman wurde zu einer Husainiyya als Bait al-Zahra in Kerman.

Er hinterließ seine Ehefrau und mehrere Kinder, darunter Zaynab Sulaimani. Für ihn wurde unter anderem die Märtyrer Gedenkstätte Flughafen Bagdad errichtet. Im National-Palast für Kultur (National Palace of Culture) in Managua (Nicaragua) ist für ihn eine große Büste aufgestellt worden.

Im Museum der Geschenke an das Oberhaupt (der Islamischen Republik Iran) ist ihm die Qassim Sulaimani Vitrine gewidmet.

Links zum Thema

bullet Qassim Sulaimani - Bildergalerie
bullet Qassim Sulaimani Vitrine
bullet Brief von Qassim Sulaimani an seine Tochter
bullet Brief von Qassim Sulaimani an eine sunnitische Familie, deren verwaistes Haus an der Front in Syrien er genutzt hatte
bullet Märtyrer-Gedenkstätte Flughafen Bagdad - Bildergalerie
bullet Was macht es für einen Unterschied? (Gedicht von Qassim Sulaimani)

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