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Der Selsebil Brunnen (Selsebil Çeşmesi) ist ein
charakteristischer Brunnen am
Mevlana-Museum.
Er befindet sich im Norden vor den Derwischzellen und hat
seinen Namen von den Himmelsbrunnen
Salsabil.
Er wurde von Said Hemdem Çelebi (Tschelebi) (1814-1859) an der
Innenseite der südlichen Umfassungsmauer gegenüber dem
Gebetsfenster errichtet. Acht kleine und große Schalen im
türkisch-kaiserlichen Stil sind in Form eines Halbkreises aus
weißem Marmor auf den Himmelsmarmorspiegel des Selsebils
gestellt, dessen Kanten aus behauenem Stein bestehen. Das
Selsebil, das während der Regierungszeit von Abdülhalîm Çelebi
(1869-1925) in
Konya
durch Anbringen einer Sarkophagabdeckung aus der Römerzeit auf
seinem Giebel neu gestaltet und an seinen heutigen Platz
gebracht wurde, ist ein wichtiges architektonisches Element,
das Ästhetik und Nutzen vereint. Während das Rauschen des
Wassers, das aus den Düsen fließt, den Menschen ein
musikalisches Vergnügen bereitet, spiegelt das Trinken und
Kühlen der kleinen Vögel eine andere Schönheit wider.
In Selsebil wird das Phänomen "Einheit-Vielfalt-Einheit"
betont, indem die Schalen im Spiegel von oben nach unten in
der Reihenfolge 1-2-3-2-1 angeordnet werden und das Wasser von
oben nach unten fließt. Auch wird zuweilen erläutert, dass der
Mensch alleine auf die Erde kommt (oberste Schale), dann seine
Partnerin findet und die Ehe schließt (darunter zwei Schalen).
Aus der Ehe entspringen drei Kinder (drei Schalen darunter),
die aber eines Tages das Haus verlassen, so dass das Paar
wieder allein ist (zwei Schalen). Sie müssen aber jeder für
sich, also allein, das
Diesseits wieder verlassen (unterste Schale). Von der
einsamen Schlae ganz unten fließen die Tropfen dann allerdings
in den "Ozean" aller Tropfen, welches durch das Becken
dargestellt wird, das unterhalb der Wandschalen angebracht
ist.
Kopien des Brunnens werden als dekoratives Element für
Höfe, Parks und Gärten hergestellt.
Wann dieser Brunnen hergestellt wurde, ist nicht bekannt.
In der Zeit von Hemdem Said Çelebi (1814-1859) befand es sich
jedoch an der Innenseite der Umfassungsmauer, direkt gegenüber
dem Abschnitt, der früher als Büro des Scheichs bekannt war
und seit 1926 als Bibliothek genutzt wird. Im Jahr 1958, als
die südlichen Umfassungsmauern des Mevlana-Museums renoviert
wurden, wurde der Brunnen von hier entfernt und an seinen
heutigen Standort verlegt.