Manzikert-Schlacht
Schlacht bei Manzikert

Aussprache:
arabisch:
معركة ملاذكرد
persisch:
englisch: Battle of Manzikert

??? n.d.H.
26.8.1071 n.Chr.

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Schlacht bei Manzikert, zuweilen auch Schlacht von Manzikert genannt, war eine wichtige Schlacht zwischen Seldschuken und Byzanz in Anatolien.

Die Schlacht fand am 26. August 1071 in der Nähe von Manzikert (heute Malazgirt, Provinz Muş, Türkei) statt. Daher heißt das Ereignis im Türkischen Schlacht von Malazgirt.

Zuvor war es im Februar des Jahres zu einer Verlängerung des bestehenden Friedensvertrages zwischen Byzanz und den Seldschuken gekommen. Alp Arslan nutzte die Gelegenheit, um die konkurrierenden Fatimiden zu bekämpfen. Er eroberte Aleppo und belagerte Schanliurfa (Şanlıurfa), das damalige Edessa. Romanos IV. sah seine Chance, verlorene Gebiete in Armenien zurückzuerobern und brach mit einer großen Armee von Konstantinopel in Richtung Osten auf. Als Alp Arslan das erfuhr, betrachtete er das als Bruch des Friedensvertrags, beendete die Belagerung, sammelte seine Armee und zog gegen Romanos IV. Armee in Richtung Norden. Nördlich des Vansees trafen die Truppen aufeinander.

Die Truppen von Romanos IV. Diogenes sollen aus mindestens 40.000 Soldaten bestanden haben. Manche Angaben reichen bis 200.000. Sie nahmen die Stadt Manzikert kampflos ein und schlugen ihre Lager in der Nähe auf. Angaben über die Truppenstärke der Soldaten unter Alp Arslan sind noch unsicherer. Diverse Scharmützel führten dazu, dass Alp Arslan Friedensverhandlungen vorschlug, die von Romanos IV. abgelehnt wurden. Die Schilderungen der Schlacht sind so unterschiedlich, dass ein genauer Verlauf nicht mehr rückverfolgbar ist. Tatsache ist, dass Romanos IV. irgendwann eingekreist wurde und sich ergeben musste.

Als Kaiser Romanos IV. in die Gegenwart von Alp Arslan geführt wurde, weigerte sich der Sultan zu glauben, dass es sich bei dem blutverschmierten, zerlumpten und mit Schmutz bedeckten Mann um den mächtigen Kaiser der Byzantiner handelte. Nachdem er seine Identität erkannt hatte soll ein berühmtes Gespräch stattgefunden haben:

Alp Arslan: "Was würdest du tun, wenn ich als Gefangener vor dich gebracht würde?" Romanos: "Vielleicht würde ich dich töten oder dich in den Straßen von Konstantinopel vorführen." Alp Arslan: "Meine Strafe ist weitaus härter. Ich vergebe dir und lasse dich frei."

Alp Arslan behandelte Romanos mit großer Freundlichkeit und bot ihm erneut die Friedensbedingungen an, die er bereits vor der Schlacht angeboten hatte. Romanos blieb eine Woche lang in der Gefangenschaft des Sultans. Während dieser Zeit erlaubte der Sultan Romanos, an seinem Tisch zu essen. Eine vom Sultan geforderte Lösegeldzahlung wurde ausgezahlt. Außerdem wurde ein Heiratsbündnis zwischen dem Sohn von Alp Arslan und der Tochter von Romanos vorbereitet. Er wurde mit Eskorte nach Konstantinopel zurückgeschickt. Kurz nach seiner Rückkehr geriet er in ernste Schwierigkeiten. ER wurde von seinen Widersachern, der Familie Doukas, dreimal besiegt, abgesetzt, geblendet und auf die Insel Proti verbannt. Er starb bald darauf an den Folgen einer Infektion, die durch eine Verletzung während seiner brutalen Erblindung verursacht wurde.

Die entscheidende Niederlage der byzantinischen Armee spielte eine wichtige Rolle beim Untergang der byzantinischen Herrschaft in Anatolien. Im Anschluss an den Sieg der Seldschuken unter Alp Arslan erfolgte eine zunehmende Besiedelung der eroberten Gebiete.

Die Niederlage führte in Byzanz zu Bürgerkriegen und einer Wirtschaftskrise. Es dauerte drei Jahrzehnte, bis Alexius I. (1081 bis 1118 n.Chr.) Byzanz wieder stabilisierte. Es war das erste Mal in der Geschichte, dass ein byzantinischer Kaiser zum Gefangenen eines muslimischen Kommandanten geworden ist.

Im Militärmuseum Istanbul (Askerî Müze) ist dem Ereignis eine große Darstellung gewidmet (siehe Foto).

Foto Y.Özoguz (2017 n.Chr.)

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