Schewardnadse
http://staticsml.imam-khomeini.ir/UserFiles/en/Images/News/2015/letter.jpg Schewardnadse bei Imam Chomeini

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englisch: Shevardnadze meets Imam Khomeini

26.2.1989

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Das Treffen des sowjetischen Außenministers Schewardnadse mit Imam Chomeini war die Antwort des damaligen Präsidenten der Sowjetunion auf den Brief Imam Chomeinis an Michael Gorbatschow, den Präsidenten der ehemaligen Sowjetunion vom 7. Januar 1989. Das Treffen fand am 26. Februar 1989 statt.

In der offiziellen Verlautbarung hieß es, dass Imam Chomeini den Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan begrüße, was die Möglichkeit einer qualitativen Verbesserung der iranisch-sowjetischen Beziehungen eröffnen würde auch im Hinblick auf die Zusammenarbeit gegen Unruhen des Westens.

Allerdings war das Treffen von Besonderheiten geprägt, die erst viel später zutage traten. Imam Chomeini hatte in seinem Brief an Michael Gorbatschow den Untergang der Sowjetunion vorhergesagt, falls diese nicht den Weg der Menschlichkeit und Spiritualität einschlagen würden und hatte dazu konkrete Vorschläge unterbreitet.

Gorbatschow übermittelte seine offizielle Antwort über den damaligen sowjetischen Außenminister Edward Schewardnadse, der dazu persönlich nach Teheran gereist war.

Als er bei Imam Chomeini ankam, war er zunächst zutiefst beeindruckt von der einfachen Lebensweise in dem Haus. Es war wohl das erste Mal in seiner Karriere, dass er im Rahmen eines Staatsbesuches seine Schuhe ausziehen musste. Entsprechend unsicher wirkte er bei seinem vom Fernsehen aufgezeichneten Auftritt.

Die Gäste kamen um 8:00 Uhr im Empfangsraum Imam Chomeinis an. Kurze Zeit später trat Imam Chomeini in den Raum ein und ohne Unterbrechung und ohne jemandem ins Gesicht zu sehen ging er durch die Individuen und nahm seinen Platz an seinem gewohnten Platz ein.

„Ich habe die Aufgabe, den Antwortbrief von Michail Sergej Gorbatschow an den Imam zu übermitteln. Ich werde versuchen, Sie kurz über den Inhalt zu informieren“, sagte Schewardnadse als Sonderbeauftragter von Gorbatschow. Dabei zitterte seine Hand deutlich, die den Brief in der Hand hielt. Der unsichere Zustand des Außenministers blieb beim gesamten Lesen des Antwortschreibens erhalten. Der Dolmetscher, der als sicherster Übersetzer vom Russischen ins Persische galt, war in der Situation nicht in der Lage, ohne zu stottern zu sprechen und versuchte, sein Stottern durch erzwungenes Husten und häufiges Räuspern zu verschleiern.

Nach der Übersetzung der Botschaft von Gorbatschow drückte Imam Chomeini ohne Unterbrechung und im Verlauf einer Minute und in drei Absätzen offen und kurzerhand sein Bedauern über Herrn Gorbatschow aus, dass er das grundlegende Thema seines Schreibens offensichtlich nicht nicht gebührend beachtet hatte. Als der Dolmetscher den dritten Absatz der Worte zu übersetzen begann, stand Imam Chomeini von seinem Platz auf und ging in den Innenraum seiner Wohnung. Die Gäste verblieben eine Weile in Schockstarre. Keine zwei Jahre später wurde die Sowjetunion aufgelöst.

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