.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Schach ist ein strategisches Brettspiel, bei dem zwei Spieler
abwechselnd Figuren unterschiedlicher Fähigkeiten (die
Schachfiguren) auf einem Spielbrett (dem Schachbrett) bewegen,
um den Gegner zu besiegen.
Der deutsche Name des Spiels geht auf den
Schah
zurück, weshalb das Spiel hier auch königliches Spiel heißt.
Das Spiel symbolisiert zwei Armeen, die einander gegenüber
stehen, jeweils kommandiert von einem "König" (dem
Schah),
der den gegnerischen König töten will. Er selbst verfügt über
recht eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten, befehligt aber
eine Armee, die von einem sehr starken
Großwesir (im Deutschen "Dame") angeführt wird. Diesem zur
Seite stehen eine Reihe von befähigten Offizieren mit
unterschiedlichen Fähigkeiten wie dem Turm, dem Pferd (im
Deutschen "Springer") und dem Elefanten (im Deutschen
"Läufer"). An vorderster Front steht das Fußvolk (im Deutschen
"Bauern"). Der symbolisierte Krieg (die Schachpartie) findet
auf einem quadratischen (dem Schachbrett) statt, das in acht
mal acht abwechselnd schwarze und weiße quadratische Felder
eingeteilt ist. In den definierten Anfangsformationen stehen
sich beide Armeen weitestmöglich voneinander entfernt
gegenüber und bewegen abwechselnd ihre definiert bewegbaren
Figuren mit dem Ziel den gegnerischen König auszuschalten. Zu
Beginn stehen 16 weiße Figuren 16 schwarzen gegenüber: Der
König, der Wesir und zwei Türme (Offiziere bzw.
Schwerfiguren), zwei Pferde und zwei Elefanten (Unteroffiziere
bzw. Leichtfiguren), acht Fußvolk (einfache Soldaten bzw.
Bauern). Im Laufe des Spiels werden die Armee reduziert, indem
sich die Figuren "schlagen" bis der König geschlagen wird
(Schachmatt). Ein Spiel endet entweder durch Schachmatt oder
Aufgabe eines Spielers. Auch ein Remis ist möglich durch
Übereinkunft oder Unfähigkeit des einen Spielers einen legalen
Zug auszuführen (Patt).
Das Spiel in seiner heutigen Form gelangte über den
Iran
spätestens im 13. Jh. n.Chr. nach Europa. Im Rum des
Islam
war das Spiel sehr weit verbreitet. Die Ursprünge werden in
Indien
vermutet. Um das Spiel herum ranken sehr viele Mythen wie z.B.
die
Weizenkornlegende. Die heutigen Spielregeln gehen wohl
zumeist auf das 15. Jh. zurück. Der erste Schachverein in
Europa wurde 1809 in Zürich gegründet. Bis zum Ende des 20.
Jh. war der Mensch den Computern bei dem Spiel überlegen. Im
21. Jh. sind die leistungsstärksten Computer in der Regel
überlegen, so dass das Interesse an dem Spiel abgenommen
hat.
Es wird sowohl zum reinen Vergnügen und zum Denk- und
Gedächtnistraining als auch wettkampfmäßig mit und ohne
finanziellem Einsatz gespielt.
Rechtsgelehrte [mudschtahid] im
Islam
erlauben in der Regel das Spiel außer mit Wetteinsatz oder zu
finanziellen Zwecken.
Schach gilt als eines der komplexesten Brettspiele. Die
Zahl der möglichen Stellungen wird auf über 10 hoch 46
geschätzt. Bereits nach zwei Zügen können 72.084 verschiedene
Stellungen entstehen.
In Deutschland gibt es eine Gemeinde, die sich nach dem
Spiel benannt hat, das
Schachdorf Ströbeck. Berühmte Schachspiele stehen in
deutschen Museen wie das
Schachspiel der Kaiserin Maria Amalia in der
Schatzkammer der Münchner Residenz oder das Schachspiel
Karl des Großen in der
Schatzkammer des Osnabrücker Doms. Eine besondere Form
stellt auch das
Kreuzzug-Schachspiel dar.