Schach
Schach

Aussprache: schatrandsch
arabisch:
شطرنج
persisch:
شطرنج
englisch:
Chess

Foto: Schachspiel der Kaiserin Maria Amalia in der Schatzkammer der Münchner Residenz

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Schach ist ein strategisches Brettspiel, bei dem zwei Spieler abwechselnd Figuren unterschiedlicher Fähigkeiten (die Schachfiguren) auf einem Spielbrett (dem Schachbrett) bewegen, um den Gegner zu besiegen.

Der deutsche Name des Spiels geht auf den Schah zurück, weshalb das Spiel hier auch königliches Spiel heißt. Das Spiel symbolisiert zwei Armeen, die einander gegenüber stehen, jeweils kommandiert von einem "König" (dem Schah), der den gegnerischen König töten will. Er selbst verfügt über recht eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten, befehligt aber eine Armee, die von einem sehr starken Großwesir (im Deutschen "Dame") angeführt wird. Diesem zur Seite stehen eine Reihe von befähigten Offizieren mit unterschiedlichen Fähigkeiten wie dem Turm, dem Pferd (im Deutschen "Springer") und dem Elefanten (im Deutschen "Läufer"). An vorderster Front steht das Fußvolk (im Deutschen "Bauern"). Der symbolisierte Krieg (die Schachpartie) findet auf einem quadratischen (dem Schachbrett) statt, das in acht mal acht abwechselnd schwarze und weiße quadratische Felder eingeteilt ist. In den definierten Anfangsformationen stehen sich beide Armeen weitestmöglich voneinander entfernt gegenüber und bewegen abwechselnd ihre definiert bewegbaren Figuren mit dem Ziel den gegnerischen König auszuschalten. Zu Beginn stehen 16 weiße Figuren 16 schwarzen gegenüber: Der König, der Wesir und zwei Türme (Offiziere bzw. Schwerfiguren), zwei Pferde und zwei Elefanten (Unteroffiziere bzw. Leichtfiguren), acht Fußvolk (einfache Soldaten bzw. Bauern). Im Laufe des Spiels werden die Armee reduziert, indem sich die Figuren "schlagen" bis der König geschlagen wird (Schachmatt). Ein Spiel endet entweder durch Schachmatt oder Aufgabe eines Spielers. Auch ein Remis ist möglich durch Übereinkunft oder Unfähigkeit des einen Spielers einen legalen Zug auszuführen (Patt).

Das Spiel in seiner heutigen Form gelangte über den Iran spätestens im 13. Jh. n.Chr. nach Europa. Im Rum des Islam war das Spiel sehr weit verbreitet. Die Ursprünge werden in Indien vermutet. Um das Spiel herum ranken sehr viele Mythen wie z.B. die Weizenkornlegende. Die heutigen Spielregeln gehen wohl zumeist auf das 15. Jh. zurück. Der erste Schachverein in Europa wurde 1809 in Zürich gegründet. Bis zum Ende des 20. Jh. war der Mensch den Computern bei dem Spiel überlegen. Im 21. Jh. sind die leistungsstärksten Computer in der Regel überlegen, so dass das Interesse an dem Spiel abgenommen hat.

Es wird sowohl zum reinen Vergnügen und zum Denk- und Gedächtnistraining als auch wettkampfmäßig mit und ohne finanziellem Einsatz gespielt. Rechtsgelehrte [mudschtahid] im Islam erlauben in der Regel das Spiel außer mit Wetteinsatz oder zu finanziellen Zwecken.

Schach gilt als eines der komplexesten Brettspiele. Die Zahl der möglichen Stellungen wird auf über 10 hoch 46 geschätzt. Bereits nach zwei Zügen können 72.084 verschiedene Stellungen entstehen.

In Deutschland gibt es eine Gemeinde, die sich nach dem Spiel benannt hat, das Schachdorf Ströbeck. Berühmte Schachspiele stehen in deutschen Museen wie das Schachspiel der Kaiserin Maria Amalia in der Schatzkammer der Münchner Residenz oder das Schachspiel Karl des Großen in der Schatzkammer des Osnabrücker Doms. Eine besondere Form stellt auch das Kreuzzug-Schachspiel dar.

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