Liman von Sanders
Otto Liman von Sanders

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Otto Liman von Sanders

??? - ??? n.d.H.
17.2.1855 - 22.8.1929

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Otto Viktor Carl Liman von Sanders, auch bekannt als Liman Pascha oder "Löwe von Gallipoli" war eine Deutscher General und Feldmarschall der Osmanen.

Er wurde am 17. Februar 1855 in Stolp (Pommern) geboren. Sein Vater war der Kaufmann und Geheimer Kommissionsrat Carl Leonhard Liman. Die Familie besaß ein Rittergutsbesitzer auf Schwessin. Sein Urgroßvater war der jüdische Händler Wolff Nathan Liepmann, der um 1740 in Halberstadt geboren wurde. Dessen Sohn Heinrich (geboren in Hamburg 1788) hatte sich 1807 taufen lassen und war zum Christentum konvertiert.

Otto Viktor Carl Liman begann seine deutsche Militärlaufbahn am 13. März 1874 als Fahnenjunker im Großherzogtum Hessen. 1879 wechselte er von der Infanterie zur Kavallerie (Dragoner) und wurde 1885 zum Premier Leutnant befördert. Ab 1887 war er im Generalstab. Es folgte die Beförderung zum Hauptmann (1889), Eskadronschef (1891), Major (1900), Oberst (1904) und Generalmajor (1908). Als Generalleutnant war er Kommandeur der 22. Division. Im Dezember 1913 gab er das Amt ab, da er in die Türkei versetzt wurde.

Zuvor ist er am 16. Juni 1913 in den erblichen Adelsstand erhoben worden. Er wählte als Adelsprädikat den Geburtsnamen seiner verstorbenen ersten Frau Amelie von Sanders (1858–1906), die er 1877 in Darmstadt geheiratet hatte und mit der er drei Töchter hatte.

Sein Auftrag in der Türkei bestand darin, die Armee der Osmanen neu zu organisieren und zu strukturieren. Am 24. März 1915 übernahm Liman von Sanders den Oberbefehl über die zur Verteidigung der Dardanellen neu gebildete 5. Osmanische Armee auf der Halbinsel Gallipoli und konnte in der Schlacht von Gallipoli die Landungsversuche der Entente erfolgreich abwehren. Das Brachte ihm den Titel "Löwe von Gallipoli" ein.

Von Februar bis November 1918 hatte Liman von Sanders den Oberbefehl über das deutsche Asien-Korps. Auf Bitte des osmanischen Verteidigungsministers Enver Pascha wurde er Anfang März 1918  Oberbefehlshaber der bis dahin mit wenig Erfolg von General von Falkenhayn geführte Heeresgruppe F, die als "Jilderim" (türk. Yıldırım) bekannt war. Damit verbunden war das Kommando über die 7. und 8. Armee der Osmanen sowie die 4. Armee in Schaam. Er konnte zwar den Vormarsch der Briten auf Palästina verlangsamen, aber die britische Übermacht an Mensch und Material war zu groß.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges war er verantwortlich für die Rückführung der deutschen Truppen aus dem Osmanischen Reich nach Deutschland. Am 28. Januar 1919 trat er selbst die Rückreise an. Doch am 3. Februar 1919 wurde er von den Briten auf Malta festgenommen. Ihm wurde vorgeworfen an Kriegsverbrechen gegen Armenier und Griechen im Osmanischen Reich beteiligt gewesen zu sein. Er blieb bis zum 21. August 1919 in Haft (davon 2½ Monate Einzelhaft). Am 4. September 1919 traf er in Berlin ein und wurde am 10. Oktober vom Dienst befreit.

Liman von Sanders ließ sich in München nieder und heiratete in zweiter Ehe Elisabeth, geb. Alberti aus Budapest. Er starb am 22. August 1929 in München und wurde in Darmstadt auf dem alten Friedhof neben seiner ersten Frau Amelie begraben. Das Grab auf dem Großfeld II0-IIZ mit der Nummerierung IIN28 wird als Ehrengrab behütet. Auf dem Grabstein steht unter anderem "Der Sieger von Gallipoli".

Zu Lebezeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen aus Deutschland und von den Osmanen. Im Reduit Tilly wird an ihn mit einer Exponattafel erinnert.

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