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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Otto Viktor Carl Liman von Sanders, auch bekannt als Liman
Pascha oder "Löwe von Gallipoli" war eine Deutscher General
und Feldmarschall der
Osmanen.
Er wurde am 17. Februar 1855 in Stolp (Pommern)
geboren. Sein Vater war der Kaufmann und Geheimer
Kommissionsrat Carl Leonhard Liman. Die Familie besaß ein
Rittergutsbesitzer auf Schwessin. Sein Urgroßvater war der
jüdische Händler Wolff Nathan Liepmann, der um 1740 in
Halberstadt geboren wurde. Dessen Sohn Heinrich (geboren in
Hamburg 1788) hatte sich 1807 taufen lassen und war zum
Christentum konvertiert.
Otto Viktor Carl Liman begann seine deutsche
Militärlaufbahn am 13. März 1874 als Fahnenjunker im
Großherzogtum Hessen. 1879 wechselte er von der Infanterie zur
Kavallerie (Dragoner) und wurde 1885 zum Premier Leutnant
befördert. Ab 1887 war er im Generalstab. Es folgte die
Beförderung zum Hauptmann (1889), Eskadronschef (1891), Major
(1900), Oberst (1904) und Generalmajor (1908). Als
Generalleutnant war er Kommandeur der 22. Division. Im
Dezember 1913 gab er das Amt ab, da er in die
Türkei versetzt wurde.
Zuvor ist er am 16. Juni 1913 in den erblichen Adelsstand
erhoben worden. Er wählte als Adelsprädikat den Geburtsnamen
seiner verstorbenen ersten Frau Amelie von Sanders
(1858–1906), die er 1877 in Darmstadt geheiratet hatte und mit
der er drei Töchter hatte.
Sein Auftrag in der
Türkei bestand darin, die Armee der
Osmanen neu zu organisieren und zu strukturieren. Am 24.
März 1915 übernahm Liman von Sanders den Oberbefehl über die
zur Verteidigung der Dardanellen neu gebildete 5. Osmanische
Armee auf der Halbinsel Gallipoli und konnte in der Schlacht
von Gallipoli die Landungsversuche der Entente erfolgreich
abwehren. Das Brachte ihm den Titel "Löwe von Gallipoli" ein.
Von Februar bis November 1918 hatte Liman von Sanders den
Oberbefehl über das deutsche Asien-Korps. Auf Bitte des
osmanischen Verteidigungsministers Enver Pascha wurde er
Anfang März 1918 Oberbefehlshaber der bis dahin mit
wenig Erfolg von General von Falkenhayn geführte Heeresgruppe
F, die als "Jilderim" (türk. Yıldırım) bekannt war. Damit
verbunden war das Kommando über die 7. und 8. Armee der
Osmanen sowie die 4. Armee in
Schaam.
Er konnte zwar den Vormarsch der Briten auf
Palästina verlangsamen, aber die britische Übermacht an
Mensch und Material war zu groß.
Nach Ende des Ersten Weltkrieges war er verantwortlich für
die Rückführung der deutschen Truppen aus dem
Osmanischen Reich nach Deutschland. Am 28. Januar 1919
trat er selbst die Rückreise an. Doch am 3. Februar 1919 wurde
er von den Briten auf Malta festgenommen. Ihm wurde
vorgeworfen an Kriegsverbrechen gegen Armenier und Griechen im
Osmanischen Reich beteiligt gewesen zu sein. Er blieb bis
zum 21. August 1919 in Haft (davon 2½ Monate Einzelhaft). Am
4. September 1919 traf er in Berlin ein und wurde am 10.
Oktober vom Dienst befreit.
Liman von Sanders ließ sich in München nieder und heiratete
in zweiter Ehe Elisabeth, geb. Alberti aus Budapest. Er starb
am 22. August 1929 in München und wurde in Darmstadt auf dem
alten Friedhof neben seiner ersten Frau Amelie begraben. Das
Grab auf dem Großfeld II0-IIZ mit der Nummerierung IIN28 wird
als Ehrengrab behütet. Auf dem Grabstein steht unter anderem
"Der Sieger von Gallipoli".
Zu Lebezeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen aus
Deutschland und von den
Osmanen. Im
Reduit Tilly wird an ihn mit einer Exponattafel erinnert.