Razzia im IZH
Razzia im IZH

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch:

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Am 16.11.2023 fand erstmals in der Geschichte des Islamischen Zentrums Hamburg eine Razzia in der Imam Ali Moschee statt.

Bundesweit wurden in sieben Bundesländern 54 Objekt durchsucht und 800 Polizeibeamte waren im Einsatz. Es gab keine einzige Strafanzeige oder Festnahme. Die Aktion ist die erste in dieser Größenordnung seit dem Zweiten Weltkrieg gegen ein auch von Außen als Gotteshaus ersichtliches Gebäude mit Kuppel und Minarett. Wie erst im Nachhinein deutlich wurde, sind die Behörden mit brachialer Gewalt vorgegangen und haben zahlreiche Türen im Gebäude (teils irreparabel) zerstört. Flügeltüren in der Bibliothek wurden völlig unnötig herausgebrochen, obwohl der Zugang zum Inhalt bereits gewährleistet war. Alles geschah, obwohl der Hausmeister zugegen war und viele Türen hätte öffnen können. Er kam zunächst nicht dazu, da der über 70-jährige Hausmeister gewaltsam festgesetzt worden ist. Nahezu alle elektronischen Geräte, auch Kameras, mit denen die Live-Übertragungen der Veranstaltungen erfolgten, wurden mitgenommen.

Zudem wurden die privaten Wohnräume in anderen Stadtteilen von zahlreichen Geistlichen des Zentrums durchsucht, darunter auch die Wohnung von Hudschat-ul-Islam Dr. Muhammad Hadi Mofatteh. Am Abend danach (Fr. 17.11.2023) fand eine Informationsveranstaltung statt, bei der vier der durchsuchten Geistlichen auftraten.

Die vom Bundesinnenministerium beauftragte Aktion reiht sich ein in die Moscheeschließungen des Imam Mahdi Zentrums Münster und Al-Mustafa Gemeinschaft e.V. in Bremen. Die Razzia wurde vom Zentralrat der Juden in Deutschland begrüßt und ein Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg gefordert.

Die Vorwürfe gegen das Islamische Zentrum Hamburg sind "Verstoß gegen die verfassungsmäßige Ordnung", "Verstoß gegen den Gedanken der Völkerverständigung" und mögliche Nähe zur Hizbullah.

Am gleichen Vormittag ist in Hamburg einer der letzten lebenden Gründer des Islamischen Zentrums Hamburg Dr. Ali Emari verstorben.

Deutschland war das erste und bisher einzige Land in Europa, das mehrere vor allem von Schiiten aufgesuchte Gotteshäuser verboten und enteignet hat. Die treuhänderische Kontrolle des Islamischen Zentrums von England London (Islamic Centre England London - ICEL) durch den Staat wegen ähnlicher Vorwürfe führte - im Gegensatz zu Deutschland - nicht zu einem Verbot und Enteignung.

Aufgebrochene Stahltür zum Medienraum

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de