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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.Fadhlullah ibn Abilchayr ibn Ali al-Hamadani, vor allem
bekannt als
Raschiduddin, war ein Wesir der
Ilchane in
Täbriz unter Öljeitu.
Er wurde 1247 n.Chr. in
Hamadan geboren. Seine Eltern waren
Juden.
Sein Vater war als Parfüm- und Gewürzhändler wohlhabend. Der
Sohn erlernte zunächst den Beruf des Arztes und wurde erst
später Historiker. Mit 30 Jahren soll er 1277 den
Islam
angenommen haben und nannte sich fortan Fadhlullah. Danach
arbeitete er sich im Hof der
Ilchane hoch. Als der Herrscher der
Ilchane Ghazan (1295–1304) ebenfalls den
Islam
annahm, konnte die Karriere Fadhlullahs beginnen. Er wurde
Finanzberater am Hof und in der Folge
Wesir.
Täbriz wurde zu einem Wissenschaftszentrum.
Als sein größtes Werk gilt die
Universalgeschichte (Dschami' at-Tawarich).
Sein eigenes größtes Werk ist eine im Auftrag der Ilkhane
verfasste Weltgeschichte, die im Laufe der Jahrhunderte heute
nur fragmentarisch erhalten ist.
Ein anderes Werk mit dem Titel "Die fünf Genealogien" (Schuab-i
Pandschgaana) über die Araber, Juden, Mongolen, Franken und
Chinesen ist in der Handschriftensammlung von Istanbul
erhalten. Eine Veröffentlichung des Werks ist nicht bekannt.
Raschiduddin genoss nach dem Ableben
Mahmud Ghazans auch das Vertrauen von dessen Bruder
Öljeitu und blieb
Wesir,
obwohl Öljeitu eine besondere Zuneigung zur
Schia zeigte, was im Hof zu neuen Machtkämpfen führte.
Öljeitu wurde ermordet.
Raschiduddin wurde 1316 n.Chr.
unter Mordverdacht angeklagt und zwei Jahre darauf zusammen
mit seinem Sohn hingerichtet.
1407 n.Chr. ließ ihn Miran Schah, der Sohn
Tamerlans (Timur Lenk), exhumieren und umbetten auf einen
jüdischen Friedhof in
Täbriz, weil er die Meinung vertrat, dass Raschiduddin nur
im Gewand des
Muslim
agiert habe, aber in Wirklichkeit dem
Islam
schaden wollte. Unter anderem diese Behauptung brachte Miran
Schah in der späteren westlichen Geschichtsschreibung den
Vorwurf der Geistesgestörtheit ein.