Mohammad Ali Ramin
Mohammad-Ali Ramin

Aussprache: muhammad-ali raamiyn
arabisch:
محمدعلی رامین
persisch:
محمدعلی رامین
englisch: Mohammad-Ali Ramin

4.2.1954 - heute n.Chr.

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Mohammad-Ali Ramin ist ein iranischer Politiker, Vordenker und Präsidentenberater mit sowohl islamisch-religiöser als auch ingenieurtechnischer Ausbildung.

Mohammad-Ali Ramin ist 1954 n.Chr. in Dezful geboren. Er reiste 1977 zu Studienzwecken in Deutschland ein. Er gehörte zu einer Studentengruppe, die sich frühzeitig für die Islamische Revolution engagierte und den im Exil lebenden Imam Chomeini in Frankreich besuchte. Er gehört auch zu den Gründungsmitgliedern der deutschen Sektion der UISA, einer iranischen studentischen Organisation, die die Ziele der Islamische Revolution unterstützte. Während der Islamischen Revolution versuchte er durch organisierte Aktivitäten das Bild der noch jungen Islamischen Republik Iran in Deutschland zu verbessern. Bei einer Auseinandersetzung 1982 zwischen iranischen Anhängern und iranischen Gegnern der Islamischen Revolution, die in der Mensa der Universität Bremen zu einem massiven Polizeieinsatz führte, wurde ein iranischer Student, der in gewalttätige Auseinandersetzungen beteiligt war, festgenommen und der anwesende Mohammad-Ali Ramin als Übersetzer ebenfalls mitgenommen, obwohl dieser nachweislich an keiner Straftat beteiligt war. Nach einem halben Jahr Untersuchungshaft ohne jegliche Anklage, wurde er wieder freigesetzt und durfte sein Studium fortsetzen. Obwohl er nach eigenen Angaben während der Haft gefoltert wurde und die lange Untersuchungshaftzeit nur politisch bedingt war, hat er nie eine Entschädigung erhalten.

Bis 1994 studierte Ramin an der TU Clausthal Maschinenbau. In dieser Zeit gründete er unter anderem den Verein „Islamische Gemeinschaft in Clausthal e. V.“ aus dem später der Islamische Weg e.V. entstand. Er bestand frühzeitig auf Deutschsprachigkeit und bereitete den Weg zu vielen deutschsprachigen Aktivitäten, wie Buchpublikationen, Vortragsveröffentlichungen (damals auf Kassette) und ersten deutschsprachigen muslimischen Liedern.

Während seines Studiums heiratete er eine iranische Menschenrechtsaktivistin, mit der er zwei Söhne und eine Tochter hat (Foto links während des Studiums). Er ist Gründer der jährlich stattfindenden Islamischen Tagung deutschsprachiger Muslime (IT), die 2003 aus Protest eine langjährige Pause einlegte, nachdem Ramin die Einreise nach Deutschland zu der Tagung verweigert worden war.

1994 kehrte Mohammad-Ali Ramin in die Islamische Republik Iran zurück und lebt seither in Teheran. Dort engagierte er sich vor allem an den Universitäten als Assistent und später auch als Lehrkraft und machte sich früh als Anhänger Imam Chamene'is einen Namen. So publizierte er bereits sehr früh und noch vergleichsweise unbekannt eine Schrift gegen Äußerungen Rafsandschanis, dass Imam Chamene'i nicht mit dem Titel Imam gerufen werden sollte. Ramin gilt als einer der geistigen Unterstützer - nach manchen auch als Vorreiter - einer Bewegung, die in Imam Chamene'i die legitime Vertretung von Imam Mahdi (a.) auf Erden erkennen.

Im Jahr 2004 wurde er von Anhängern dazu motiviert, bei den Parlamentswahlen zu kandidieren, obwohl er bis zu jenem Zeitpunkt im Land noch vergleichsweise wenig bekannt war. Mit seiner Verbundenheit zum Statthalter des Rechtsgelehrten [waliy-ul-faqih] erzielte er einen Achtungserfolg. Später wurde er in das Wahlkampfteam von Ahmadinedschad berufen. Als Letzterer sich im späteren Verlauf seines Lebens gegen Imam Chamene'i gestellt hat, hat Mohammad-Ali Ramin sich in aller Deutlichkeit von Ahmadinedschad distanziert und ihn kritisiert.

Als unabhängiger Journalist machte er sich im Laufe der Zeit einen Namen im Land (Foto rechts von 2006). Einen ersten größeren Bekanntheitsgrad erlangte er als Leiter des "Instituts für Politische und Internationale Studien", das dem iranischen Außenministerium unterstellt. Er organisierte im Dezember 2006 in Teheran die "International Conference on «Review of the Holocaust: Global Vision", die in Deutschland als Holocaust-Konferenz diffamiert wurde. Obwohl zahlreiche jüdische Geistliche teilnahmen, sowie auch Nachkommen von Holocaust-Überlebenden und die Frage und Ausmaß des Holocaust kontrovers diskutiert wurde, galt Ramin fortan in Deutschland als Antisemit. Hauptgrund hierfür dürfte die von ihm aufgestellte Frage sein, warum das palästinensische Volk für Nazi-Verbrechen leiden müsste. Er selbst hat den Holocaust zwar nie geleugnet, aber das Ausmaß und vor allem die politischen Konsequenzen in Frage gestellt, was in westlichen Medien genügte, um ihn als Antisemiten zu verurteilen. Während der Tagung wurde Ramin als "Generalsekretär" der zuvor gegründeten "Weltstiftung für Holocauststudien" vorgestellt, die auch die Frage aufgeworfen hat, ob man unabhängige historische Forschung und Wissenschaft betreiben kann, wenn einem mit dem Strafgesetzbuch gedroht wird, ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen.

Von November 2009 bis Dezember 2010 war er Vizeminister für Kultur und Medien und dort zuständig für Presseangelegenheiten. In 2009 wählte ihn eine bekannte iranische Zeitschrift zum "Manager des Jahres".

In Deutschland ist er vor allem bekannt durch mehrere Dutzend deutschsprachige Vorträge veröffentlicht in Kassettenform in den 1990er Jahren und sein Buch "Das Fasten - Sinn und Vorteile".


Mohammad-Ali Ramin zusammen mit dem Vater von Ahmadinedschad

Der Gründer der vorliegenden "Enzyklopädie des Islam" hat die besondere Ehre, sich als islamischer Schüler dieser gesegneten Person bezeichnen zu dürfen und ist dankbar, dass auch nach Br. Ramins Rückkehr in den Iran zumindest ein periodischer telefonischer Kontakt aufrecht erhalten werden konnte. Die von Ramin einstmals in Clausthal-Zellerfeld in den 1980er Jahren gegründete islamische "Montagssitzung" zur religiös-spirituellen Weiterbildung in deutscher Sprache wird heute noch in Delmenhorst weiter betrieben und wurde weiterentwickelt.

Bei einem Vortrag 2018 n.Chr.

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