Pseudo-Kufi
Pseudo-Kufi

Aussprache:
arabisch:
persisch:
خط شبه-کوفی
englisch:
Pseudo-Kufic

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Pseudo-Kufi, auch bekannt als Kufesque, Mock-Arabic oder Pseudo-Arabisch ist ein  Dekorationsstil, der im Mittelalter und später in Europa verwendet wurde.

Der Stil besteht aus Mustern, die der Kufischen Schrift nachempfunden worden sind, aber entweder nicht zu entziffern sind oder keinen Sinn ergeben. Pseudo-Kufi wurde besonders häufig in der Kunst der Renaissance in Darstellungen von Menschen aus dem Heiligen Land verwendet, insbesondere im Zusammenhang mit der Heiligen Maria (a.). Der Dekorationsstil gilt als Beispiel für islamische Einflüsse auf die westliche Kunst.

Einige der ersten Nachahmungen der kufischen Schrift gehen auf das 8. Jh. n.Chr. zurück, als der englische König Offa (reg. 757–796 n.Chr.) Goldmünzen herstellte, die den Dinar imitierten. Diese Münzen waren Kopien eines Dinars der Abbasiden, der 774 n.Chr. von Mansur geprägt wurde, wobei auf der Rückseite "Offa Rex" zentriert war. Die Prägeanstalt in England hatte keine Kenntnis für Arabisch, da der arabische Text viele Fehler enthält.

Im mittelalterlichen Süditalien, insbesondere in Handelsstädten wie Amalfi und Salerno, waren ab Mitte des 10. Jh. n.Chr. Nachahmungen arabischer Münzen, genannt Tari, weit verbreitet, verwendeten jedoch nur eine unleserliche pseudo-kufi Schrift.

Pseudo-Kufi als Dekorationsstil kann später in ganz Spanien, im südlichen Italien und auch in Europa als Mode-Erscheinung sowohl in Bauten als auch Textilien und Kunstwerken gefunden werden. Eine pseudo-arabische Schrift  umgibt ein Innenfenster der Kirche San Román im spanischen Toledo.

Auf der Heininger Altardecke soll eine Pseudo-Kufi Schrift bestehen.

Foto eines Ende des 20. Jh. in Tschechien maschinengewebten Teppichs mit Pseudo-Kufi Inschriften, die keinen Sinn ergeben (Foto:y.Özoguz 2023 n.Chr.)

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