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Pir Schaliar ist eine berühmte jährlich stattfindende
Zeremonie des Dorfes
Oraman Tacht.
Zu den bedeutendsten Tempeln der Gemeinde
Oraman Tacht gehört die Grabstätte von Pir Schaliar
Oramani. Alljährlich findet am ersten Mittwoch und Donnerstag
im Monat Februar der Brauch Pir Schaliar in diesem Dorf statt.
Manche Historiker schätzen das Alter dieses Brauchtums auf
mehr als tausend Jahre. Bei der feierlichen Handlung wird der
Hochzeitstag einer alten Legende namens Schahriar, die auch in
den antiken Mythen und Ritualen dieses Landes verwurzelt ist,
gefeiert.
Die Pir Schaliar-Zeremonie beginnt am Dienstag. An diesem
Tag verteilen Kinder Walnüsse unter den Dorfbewohnern von
Oraman Tacht und den herum liegenden Dörfern und laden sie
somit zu der Feier ein. Es werden Schafe und Kühe
geschlachtet, besondere Gerichte zubereitet und Tamburin
gespielt. Dazu gibt es Süßigkeiten und Mehlspeisen und man
verrichtet Gebete. Es gibt auch besondere Abendprogramme, bei
denen der Lederschuh von Pir Schaliar von Hand zu Hand
gereicht wird und ein bestimmtes Brot aus Mehl, gehackten
Walnüssen und Mandeln sowie Zwiebeln, gebacken wird. Dieses
Ritual wird von den Bewohnern verschiedener Stämme der
Gemeinde
Oraman Tacht und der Nachbardörfer durchgeführt. Die
Aufgabenverteilung ist nicht schriftlich dokumentiert, die
Pflichten werden nach rein gesellschaftlichen Abkommen unter
den Stämmen aufgeteilt. Zum Schluss der Zeremonie nehmen alle
an einem
Gemeinschaftsritualgebet [salat-ul-dschami] am Grabmal
teil. Es wird Joghurt mit einheimischem Brot gegessen und man
hängt Stoffstücke an Wände und Bäume. Es kommen viele
Touristen aus dem ganzen Land.