Nietzsche
Friedrich Wilhelm Nietzsche

Aussprache:
arabisch:
فريدريك نيتشه
persisch:
فریدریش نیچه
englisch: Friedrich Nietzsche

15.10.1844 - 25.8.1900 n.Chr.

Bild: Um 1875

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Friedrich Wilhelm Nietzsche war ein deutscher Philosoph, Dichter und klassischer Philologe. Seine Ausführungen über den Islam sind in Deuschland aber recht unbekannt.

Friedrich Nietzsche wurde am 15.10.1844 in Röcken geboren, einem Dorf nahe Lützen in der preußischen Provinz Sachsen. Seine Eltern waren der lutherische Pfarrer Carl Ludwig Nietzsche und dessen Frau Franziska, geborene Oehler (1826–1897). In den Familien beider Elternteile gab es einen hohen Anteil protestantischer Geistlicher. Seinen Vornamen erhielt er zu Ehren des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV., an dessen 49. Geburtstag er geboren wurde.

Im Alter von 24 Jahren wurde Nietzsche Professor für klassische Philologie in Basel. Bereits zehn Jahre später legte er wegen Krankheiten, die ihn sein restliches Leben begleiten sollte, die Professur nieder. Von nun an reiste er als noch recht unbekannter Autor zwischen Frankreich, Italien, Deutschland und der Schweiz umher. Der junge Nietzsche fühlte sich der Philosophie Schopenhauers verbunden. Später wollte er Schopenhauers Pessimismus überwinden und stellte eine radikale Lebensbejahung in den Mittelpunkt seiner Philosophie. Sein Werk enthält tiefgreifende Kritiken an Moral, Religion, Philosophie, Wissenschaft und Formen der Kunst.

Als er 44 Jahre alt war, brach eine schwere Geisteskrankheit aus. Die letzten elf Jahre seines Lebens verbrachte Nietzsche in der Pflege seiner Mutter und seiner Schwester. Erst zu dieser Zeit erlangten seine früheren Schriften größere Resonanz, wovon er allerdings nichts mitbekam.

Nach dem Tod der Mutter 1897 lebte er in der Villa Silberblick in Weimar, wo er von seiner Schwester gepflegt und wie ein Schaustück ausgestellt wurde. Er überstand mehrere Schlaganfälle, infolge derer er allerdings teilweise gelähmt war und weder aufstehen noch sprechen konnte. Am 25. August 1900 starb er an den Folgen einer Lungenentzündung und eines weiteren Schlaganfalls. Er wurde an der Röckener Dorfkirche neben seinen Eltern und dem kleinen Bruder im Familiengrab beigesetzt.

Über den Islam schrieb er unter anderem: Wenn der Islam das Christentum verachtet, so hat er tausendmal recht dazu: der Islam hat Männer zur Voraussetzung. Das Christentum hat uns um die Ernte der antiken Kultur gebracht, es hat uns später wieder um die Ernte der Islam-Kultur gebracht. Die wunderbar maurische Kultur-Welt Spaniens, uns im Grunde verwandter, zu Sinn und Geschmack redender als Rom und Griechenland, wurde niedergetreten (- ich sage nicht von was für Füßen -), warum? weil sie vornehmen, weil sie Männer-Instinkten ihre Entstehung verdankte, weil sie zum Leben ja sagte auch noch mit den seltnen und raffinierten Kostbarkeiten des maurischen Lebens! ... Die Kreuzritter bekämpften später etwas, vor dem sich in den Staub zu legen ihnen besser angestanden hätte, - eine Kultur, gegen die sich selbst unser neunzehntes Jahrhundert sehr arm, sehr "spät" vorkommen dürfte. - Freilich, sie wollten Beute machen: der Orient war reich ... Man sei doch unbefangen! Kreuzzüge - die höhere Seeräuberei, weiter nichts! Der deutsche Adel, Wikinger-Adel im Grunde, war damit in seinem Elemente: die Kirche wusste nur zu gut, womit man deutschen Adel hat ... Der deutsche Adel, immer die "Schweizer" der Kirche, immer im Dienste aller schlechten Instinkte der Kirche, - aber gut bezahlt ... Dass die Kirche gerade mit Hilfe deutscher Schwerter, deutschen Blutes und Mutes ihren Todfeindschafts-Krieg gegen alles Vornehme auf Erden durchgeführt hat! Es gibt an dieser Stelle eine Menge schmerzlicher Fragen. Der deutsche Adel fehlt beinahe in der Geschichte der höheren Kultur: man errät den Grund ... Christentum, Alkohol - die beiden großen Mittel der Korruption ... An sich sollte es ja keine Wahl geben, angesichts von Islam und Christentum, so wenig angesichts eines Arabers und eines Juden. Die Entscheidung ist gegeben; es steht niemandem frei, hier noch zu wählen. Entweder ist man ein Tschandala, oder man ist es nicht ... "Krieg mit Rom aufs Messer! Friede, Freundschaft mit dem Islam": so empfand, so tat jener große Freigeist, das Genie unter den deutschen Kaisern, Friedrich der Zweite. Wie? muß ein Deutscher erst Genie, erst Freigeist sein, um anständig zu empfinden? Ich begreife nicht, wie ein Deutscher je christlich empfinden konnte ... (in "Der Antichrist" - Fluch auf das Christentum)

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