.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Carsten Niebuhr war ein deutscher Mathematiker, Kartograf und
Forschungsreisender. Er ist berühmt für seine Orientexpedition
in dänischen Diensten.
Er ist am 17. März 1733 in Lüdingworth in eine wohlhabende,
alteingesessene Bauernfamilie geboren. Nach dem Tod seines
Vaters 1749, als er 16 Jahre alt war. verließ er die
Lateinschule in Altenbruch. 1755 zog er nach Hamburg und
beendete dort seine Schulausbildung am Johanneum. Anschließend
studierte er drei Jahre Mathematik an der
Georg-August-Universität Göttingen. Im Jahr 1760 wurde er als
Ingenieurleutnant in dänische Dienste eingestellt. Er war
korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der
Wissenschaften. Ab 1761 wurde er von König Frederik V. von
Dänemark als Kartograf in die sechsköpfige dänische
Arabien-Expedition berufen, die sein Leben prägen sollte.
Bereits im gleichen Jahr startet die Expedition mit einer
Schifffahrt von Kopenhagen nach
Istanbul. Den Auftrag erteilte der dänische König. Die
Idee dazu soll auf
Johann David Michaelis zurückgehen.
Der erste Besuch war
Sinai.
Mit einem Pilgerschiff erfolgte die Überfahrt nach
Hidschaz. Er reiste in Landestracht auch über
Mekka
in den
Jemen. Niebuhr fertigte zahlreiche Karten an, von denen
die britischen Kolonialisten noch 200 Jahre profitieren
sollten. Seine Kartenskizze des Roten Meeres gilt als erste
verlässliche. Zwei Mitreisende, von Haven (25. Mai 1763) und
Forsskål (11. Juli 1763) starben an Malaria.
Die vier verbliebenen Expeditionsteilnehmer Besuchten
Sanaa
und reisten 1763 nach Bombay. Auf der Seereise
starben zwei weitere Teilnehmer, so dass nur zwei
Expeditionsteilnehmer Bombay erreichten. Dort starb am 10.
Februar 1764 schließlich auch Cramer, der letzte Begleiter
Niebuhrs, an Malaria. So war Niebuhr der einzige Überlebende
der Reise.
Niebuhr setzte seine Reise in Richtung Meer von Oman und
zum Persischen Golf fort. Er landete Anfang des Jahres 1765 in
Buschehr. Von dort aus schloss er sich einer Karawane nach
Schiraz an und blieb einige Wochen dort.
Im Jahr 1767 kehrte Niebuhr auf dem Landweg über den
Irak
und die
Türkei durch Europa nach Kopenhagen zurück. Er
veröffentlichte die gesammelten Daten und Unterlagen der
Expedition und erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine
Verdienste und Arbeiten.
In Kopenhagen heiratete er 1773 Christiane Sophie
Blumenberg (1742–1807). Sie hatten einen Sohn. Carsten Niebuhr
starb am 26. April 1815 in Meldorf und wurde im Meldorfer Dom
beigesetzt, wo seine Grabplatte erhalten ist.
Zu seinen posthum im Deutschen erschienen Werken zählt
unter anderem: Reisebeschreibung nach Arabien und andern
umliegenden Ländern. 2 Bände, Kopenhagen 1774–1778. 3. Band:
Reisen durch Syrien und Palästina. Hamburg 1837.
Die deutsche Schriftstellerin Christine Wunnicke
veröffentlichte 2020 einen Roman mit dem Titel "Die Dame mit
der bemalten Hand". Darin wird die fiktiven Begegnung Niebuhrs
mit dem erfundenen persischen Astronomen Musa al Lahuri
berichtet. Der Roman wurde mit dem
Wilhelm-Raabe-Literaturpreis 2020 ausgezeichnet.