Nedim
Nedim

Aussprache: nedim (türkisch)
arabisch:
نديم
persisch:
نديم
englisch: nedim

1681 - 1730 n.Chr.

Bild: Einleitung zum Diwan von Nedim

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Nedim war ein bekannter Dichter im osmanischen Reich im 18 Jh. n.Chr..

Er ist 1681 als Sohn von Mehmed Efendi' aus Merzifon in Istanbul geboren. Sein eigentlicher Name war Ahmad. Bereits in jungen Jahren begann er mit der Ausbildung in einer Madrasa. In Nevşehir fand er mit Hilfe von Damat Ibrahim Pascha eine Anstellung in der staatlichen Bibliothek. Jener Pascha eröffnete ihm auch den Zugang zu Ahmet III.. Seine Dichtkunst sprach sich schnell herum, und seine literarischen Fähigkeiten führten auch dazu, dass er zahlreiche Madrasas geleitet hat.

Über sein Ableben 1730 gibt es unterschiedliche Behauptungen, wobei zumeist davon ausgegangen wird, dass er beim Aufstand von Patrona Halil und der Janitscharen vom Dach seines Hauses im Istanbuler Stadtteil Beschiktasch (Beşiktaş) gestürzt ist, als er vor den Aufständischen floh. Er ist im Stadtteil Üsküdar begraben.

Sein bekanntestes Werk ist sein Diwan. Allerdings wurden sein Gedichte von den Gelehrten [faqih] immer mit großem Argwohn betrachtet, da er einen Lebensstil gepflegt haben soll, der nicht immer mit den Grundsätzen des Islam vereinbar gewesen sei. Angezweifelt blieb, ob seine stets besungene Liebe zu Frauen und Wein eher methaphorisch, wie es bei Mystikern üblich war, oder real zu verstehen waren. Ihm wird zugesprochen, dass er die weltlichen Genüsse als zu genießen vertreten hat. Aufgrund seiner sehr fundierte religiösen Ausbildung ist aber eher davon auszugehen, dass seine Liebesverse von vielen Hofgelehrten nicht verstanden wurden.

In der Ahmet Hamdi Tanpınar Literaturmuseumsbibliothek ist ihm eine Ecke mit Büste eingerichtet.

Einige seiner Gedichte hat Prof. Annemarie Schimmel in Reimform ins Deutsche übertragen. Siehe dazu Liste der veröffentlichten Gedichte zum Islam.

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