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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.Die Naqschbandi ist ein bekannter und weit verbreiteter
Orden [tariqa] von
Sufis, der im 14. Jh. in
Zentralasien entstand und sich in den darauf folgenden
Jahrhunderten weiter verbreitete. Der Gründer ist
Bahauddin Naqschiband (1318–1389 n.Chr.) aus
Buchara.
Von ihm leitet der Orden seine
Spirituelle Linie [silsila] über Amir Kulal (gestorben 1379 n.Chr.), Abdul Chaliq Ghudschduwani (??? - 1120), Yusuf
Hamadhani (???-1140) und
Abu
Bakr (572-634 n.Chr)
ab.
Bahauddin baut die Naqschbandi-Lehre mit ihren persischen
Originalbezeichnungen auf folgenden Prinzipien auf:
- hush dar dam: Aufmerksamkeit beim Atmen
- nazar bar
qadam: seine Schritte überwachen
- safar dar watan: innere
mystische Reise
- chalwat dar andschuman: Einsamkeit in der
Menge
- yad kard: Sammlung, Gedenken
- baz gard: seine
Gedanken kontrollieren
- nigah dascht: seine Gedanken
überwachen
- yad dascht: Konzentration auf Gott
Nach dem
Ableben von Amir Kulal wird
Bahauddin Naqschiband zu
seinem Nachfolger. Die damaligen Derwische bilden den Kern der
Gruppe, die später zur Naqschbandi-Orden wird.
Ein markanter Bestandteil der Naqschbandi-Riten ist die
schweigende
Lobpreisverlesung [dhikr]. Dieses ist der lauten
Lobpreisverlesung entgegengesetzt, wie es bei anderen
Orden
üblich war. Die Naqschbandis führen die schweigende
Lobpreisverlesung [dhikr] auf die Begebenheit
des
Propheten Muhammad (s.) zurück, als dieser auf der Flucht vor seinen mekkanischen Verfolgern in einer Höhle Zuflucht sucht.
Die Naqschbandis nehmen an, dass dort
Prophet Muhammad (s.) seinen Weggefährten
Abu
Bakr in die stille
Lobpreisverlesung [dhikr] eingeführt habe, um sich nicht
durch laute Stimmen zu verraten.
Eine weitere wichtige Eigenheit der Naqschbandi ist
die Suhbat (türk. Sohbet). Dies ist eine intime Unterhaltung
zwischen dem
Scheich und seinem
Derwisch, die auf höchster
geistiger Ebene geführt wird. Die Naqschbandis sind selber
davon überzeugt, dass ihr Weg mit der exakten Einhaltung der
religiösen Pflichten sie zur "Vollkommenheit des Prophetentums"
führen würde.
Bis heute spielen die Naqschbandi eine bedeutende Rolle im
religiösen Leben im Nahen Osten. Nach Anatolien wurde der
Orden [tariqa] durch Molla
Ilahi (gestorben 1409 n.Chr.) gebracht, wo er noch in der
heutigen
Türkei besteht und Anhänger hat, trotz des im Jahr 1925 erlassenen Verbots
durch
Mustafa Kemal Atatürk, Derwisch-Zentren zu
unterhalten.
Auch die Bildungsbewegungen der Nurcu Cemaati und der
Süleymancılık haben ihre Wurzeln in der Naqschbandi. In Syrien
steht der Großmufti des Landes, Ahmad Kaftaru (* 1912), an der
Spitze eines eigenen Zweiges dieser Bruderschaft, mit einem
großen internationalen Bildungszentrum in Damaskus.
In Deutschland und in den USA sind besonders die Anhänger
des zypriotischen Scheich Muhammad Nazim Adil al-Qubrusi
al-Haqqani (geb. 1922) bekannt. Er verfügt über einen größeren
Zirkel deutscher Konvertiten zum Islam, die einen eigenen
Verlag unterhalten und seine Schriften in deutscher
Übersetzung herausbringen. Außerdem sind sie im Verein Haqqani
Trust organisiert. In den USA ist er mit einer eigenen
Stiftung , der Haqqani Foundation, vertreten, die verschiedene
Niederlassungen, einen Verlag und ein eigenes Studienzentrum
in Michigan unterhält.
Die Naqschibandi führen ihre
Spirituelle Linie [silsila] auf folgendem Weg bis zu
Prophet Muhammad (s.) zurück:
-
Prophet Muhammad (s.) (Ableben 11
n.d.H. in
Medina)
-
Abu Bakr (13
n.d.H. in
Medina)
-
Salman al-Farsi (35
n.d.H. in
Medina)
- Qasim ibn
Muhammad ibn Abu Bakr (107
n.d.H. in
Medina)
-
Imam Sadiq (a.) (148
n.d.H. in
Medina)
- Bayazid Bistami (261
n.d.H. in Bastam)
- Abul Hassan Churqaani (425
n.d.H. in Churqan)
- Abul Qasim
Gorgani (???
n.d.H. in Dschadschan)
- Abu Ali Farmadi (477
n.d.H. in
Maschhad)
- Yusuf Hamdani (535
n.d.H. in Turkistan)
- Abdul Chaliq
Gadschadwani (575
n.d.H. in
Buchara)
- Muhammad Arif Riogri (616
n.d.H. in
Tadschikistan)
- Mehmood Indschir Faghnavi (715
n.d.H. in
Buchara)
- Azizane Ali Raamitni (715
n.d.H. in
Buchara)
- Muhammad Baba Samasi (755AH
n.d.H. in
Buchara)
- Sayyed Amir Kalal
(772
n.d.H. in
Buchara)
-
Bahauddin Naqschiband (791
n.d.H. in Qasr-e-Aarifan bei
Buchara)
- Alaa'uddin
Attaar (???
n.d.H. in Dschafaaniyan (Mawralnahar))
- Ya'qoob Tscharchi (851
n.d.H. in Tscharch bei
Buchara)
- Ebeydullah
Ahraar (895
n.d.H. in
Samarkand, Mawralnahar)
- Muhammad Zaahid (936
n.d.H. in Wachsch Malk
Hasaar)
- Darwisch Muhammad (970
n.d.H. in
Samarkand, Mawralnahar)
- Muhammad Waaqif Akangi (1008
n.d.H. in Akang bei
Buchara)
- Baaqi Billaah (1012
n.d.H. in Delhi)
-
Ahmad Sirhindi - Mudschaddid Alif Sani (1034
n.d.H. in Sarhand)
- Muhammad Masum Faruqi (1079
n.d.H. in Sarhand)
- Sayfuddin (1096
n.d.H. in Sarhand)
- Muhsin Dehlawi
(? in Indien)
- Nur Muhammad Badyuni (1135
n.d.H. in Dehli)
- Mirza Mazhar Dschaan-I-Dschaanan (1195
n.d.H. in Chanqah Mazharia)
- Abdullah Schah (1240
n.d.H. in Chanqah Mazharia)
- Abu Said Ahmad (1250
n.d.H. in Taunq)
- Ahmad Said (1277
n.d.H. in
Medina)
- Dawst Muhammad Qandhaari (1284
n.d.H. in Moosa Zai - Dera
Ismail Chan,
Pakistan)
- Muhammad Uthmaan Daamaani (1314
n.d.H. in Moosa Zai - Dera Ismail Chan,
Pakistan)
- Siraadsch-ud-deen (1333
n.d.H. in Moosa Zai - Dera
Ismail Chan,
Pakistan)
- Chwadschah Gharib Nawaz Hadhrat Fazal
Ali Schah Qureshi (1354
n.d.H. in Miskeenpur,
Pakistan)
- Abdul Ghaffar (1384
n.d.H. in Larkana,
Pakistan)
- Allah Bachsch (1404
n.d.H. in Allah Abad Scharif, Kandiaro, Sindh
Pakistan)
- Muhammad Tahir Bachschi Naqshbandi (gegenwärtig in Allah Abad
Sharif, Kandiaro, Sindh,
Pakistan)