.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Sayyid Mudschtaba Musawi Lari war ein
Gelehrter [faqih] in der
Islamischen Republik Iran.
Sein Vater war Ayatollah Sayyid Ali Asghar Lari, sein
Großvater Ayatollah Sayyid Abdul Husain Lari. Dieser Großvater
schaffte es für kurze Zeit während des anhaltenden Kampfes
gegen das damalige Schah-Regime eine islamische Regierung in
Laristan zu errichten.
Sayyid Mudschtaba Musawi Lari wurde 1935 n.Chr. in der
Stadt Lar geboren, wo er die Grundausbildung in islamischen
Studien absolvierte. 1953 n.Chr. zog er nach
Qum, um sein
islamwissenschaftliches Studium fortzusetzen.
1962 engagierte er sich als Journalist für das
wissenschaftliche Journal „Maktab-i-Islam“ mit zahlreichen
Artikeln über islamische Ethik. Diese Artikel wurden später
gesammelt und unter dem Buchtitel „Ethische und psychologische
Probleme“ veröffentlicht. Das neunmal aufgelegte persische
Original ist ins Arabische und ins Französische übersetzt
worden.
Aufgrund einer notwendig gewordenen medizinischen
Behandlung kam er 1963 für einige Monate nach Deutschland. Bei
seiner Rückkehr in den
Iran
schrieb er das Buch „Das Gesicht der westlichen Zivilisation“,
welches eine komparative Diskussion der westlichen und
islamischen Zivilisation beinhaltet, wobei der Autor versucht
argumentativ, rational und umfassend die Überlegenheit der
multidimensionalen islamischen Zivilisation über die westliche
zu beweisen. Dieses Buch wurde im
Iran
sieben Mal aufgelegt. 1970 wurde es von dem britischen
Orientalisten F. G. Goulding übersetzt und fand ein breites
Echo in Europa. Diverse Artikel thematisierten das Buch in
Magazinen, und BBC arrangierte ein Interview mit dem
Übersetzer über seine Motive es zu übersetzen als auch die
Resonanz, die es in England fand.
Etwa drei Jahre nach der englischen Publikation, übersetzte
es der deutsche Professor Rudolf Singler ins Deutsche.
Zeitgleich mit der deutschen Übersetzung kam durch den
indischen Gelehrten Maulana Raushan Ali eine Fassung in Urdu
heraus, die in Indien und Pakistan verlegt wurde. Sayyid
Mudschtaba Musawi Lari hat außerdem ein Pamphlet über das Tauhid
(die Einheit Gottes) herausgebracht, was ins Englische
übersetzt, besonders in Amerika, mehrmals publiziert wurde.
1964 gründete er eine karitative Organisation in seiner
Heimatstadt Lar mit dem Ziel den reinen
Islam zu verbreiten und es der
ländlichen Jugend nahe zu bringen, sowie den Bedürftigen zu
helfen. Diese Organisation war bis 1967 aktiv. Seine größte
Errungenschaft war die Entsendung von Studenten der
theologischen Fakultäten in Dörfer, um den Kindern und
Jugendlichen den
Islam zu lehren.
Dabei wurden Tausenden von Kindern Kleidung, Schulbücher und
Schreibmaterial zuteil. Mehrere Moscheen und Schulhäuser
wurden errichtet, Arztpraxen wurden in kleineren Städten und
Dörfern eingerichtet und der Zugang zu diversen
Dienstleistungen ermöglicht.
Sayyid Mudschtaba Musawi Lari verfolgte weiterhin sein
Interesse in islamischer Ethik und schrieb Artikel zu diesem
Thema, die gesammelt 1353/1974 unter dem Titel „Die Funktion
von Ethik in der menschlichen Entwicklung“ erschienen.
1978 wurde er von einer islamischen Organisation nach
Amerika eingeladen. Später bereiste er England und Frankreich.
Zurück im Iran schrieb er Artikelreihen über islamische
Ideologie für das Magazin Saroush. Diese Artikel über die
fundamentalen Glaubensgrundsätze des Islams (Tauhid bzw. die
göttliche Einheit, göttliche Gerechtigkeit, Imamat und das
Jüngste Gericht) wurden später in einem vierbändigen Werk
unter dem Titel „Das Fundament der islamischen Doktrin“
zusammengefasst.
Dieses vierbändige Werk wurde ins Arabische übersetzt,
einige Teile bereits dreimal. Die englische Übersetzung des
ersten Bandes wurde ins Deutsche übersetzt.
In Qum hat Sayyid
Mudschtaba Musawi
Lari 1980 die Organisation „Büro für die Verbreitung von
islamischer Kultur im Ausland“ geschaffen. Es versendete
weltweit übersetzte Schriften an interessierte Personen und
hat unter anderem den Koran kostenlos an einzelne Muslime,
Institutionen sowie Theologieschulen in Afrika verteilt.
Er verstarb am 9 März 2013.