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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Muhammad und Ibrahim sind die beiden jungen Söhne
Muslim ibn Aqils, die dieser mit nach
Kufa
genommen hatte, als er als Abgesandter von
Imam Husain (a.) dort die baldige Ankunft
Imam Husains (a.) ankündigen und die Bevölkerung
vorbereiten wollte. Nachdem er ermordet worden war, wurden die
Kinder in
Kufa
gefangen genommen und eingekerkert. Es heißt,
dass Muhammad damals nur acht und Ibrahim zehn Jahre alt waren.
Als am 20.
Dhul-Hidscha 60
n.d.H.
der Gefängniswärter kam, um ihnen das Essen zu bringen, fand
er sie im
Ritualgebet vertieft. Er wartete. Nachdem sie das Gebet
beendet hatten, fragte er sie, wer sie seien. Als er erfuhr,
dass sie die Söhne
Muslim ibn Aqils und die Enkel
Imam Alis (a.)
waren, verhalf er ihnen zur Flucht aus dem Gefängnis. Es war eine dunkle Nacht
und ihr erster Gedanke war es
Imam Husain (a.) von der Lage in
Kufa in Kenntnis zu setzen und ihn zu
warnen. Wo immer sie auch hingingen, fanden sie die Straßen
von
Ibn Ziads Soldaten blockiert, so dass es ihnen unmöglich
war aus
Kufa zu entkommen.
Sie befanden sich am Ufer des
Euphrats und tranken etwas
Wasser aus dem Fluss. Dann kletterten sie auf einen Baum, um
sich für den Tag zu verstecken. Kurz darauf kam eine Frau um
Wasser zu holen und bemerkte die beiden Jungen. Sie fragte,
wer sie seien und Ibrahim antwortete: "Wir sind nur zwei
Waisen, kannst du uns bitte allein lassen und niemanden
berichten, dass du uns gesehen hast?" Die Frau bat sie, sie zu
ihrer Herrin zu begleiten, die ihnen helfen würde.
Die Herrin der Frau war eine freundliche Dame. Nachdem sie
einige Zeit mit den Jungen gesprochen hatte, erfuhr sie, wer
sie waren. Sie gab ihnen zu Essen bot ihnen an, den Tag
im Haus zu verbringen und warnte sie vor ihren Ehemann Harith,
der für
Ibn
Ziad arbeitete.
Die Kinder verrichteten das
Gemeinschaftsritualgebet [salat-ul-dschami] und gingen schlafen. Am
Abend wachte Muhammad auf und fing an zu weinen. Ibrahim
fragte ihn nach dem Grund und Muhammad antwortete: "Ich sah
unseren Vater im Traum. Er rief nach uns." Ibrahim sagte:
"Bruder, sei geduldig. Ich habe unseren Vater auch uns
herbeiwinkend im Traum gesehen.". Harith, der inzwischen zurückgekehrt war, hörte das
Weinen der Kinder. Er öffnete die Tür und fragte, wer sie
waren. Als er herausfand, dass sie die Söhne
Muslim ibn Aqils
waren, fesselte er sie an eine Säule. Seine Frau versuchte ihn
daran zu hindern, aber er schlug sie. Harith wollte die
Belohnung, die
Ibn
Ziad für die Ergreifung der Kinder
ausgesetzt hatte.
Die Kinder verbrachten die ganze Nacht an der Säule
gefesselt. Am Morgen schleppte Harith sie ans Flussufer. Er
zog sein Schwert. Ibrahim fragte ihn: "Willst du uns
ermorden?" Harith bejahte diese Frage. Daraufhin sagte
Ibrahim: "Dann gib uns wenigstens noch die Gelegenheit unser
Morgengebet zu beten!" Dort wurden sie ermordet und in den
Euphrat geworfen. Ihre Mutter erfuhr später in der
Karawane durch
Imam Husain (a.) vom
Ableben ihres Ehemannes und ihrer Söhne.
Die beiden Söhne sind beigesetzt in einem Schrein am Ort
Musayyib.
Er ist auch unter dem Titel "Tiflan-ul-Muslim" (Zwei Kinder
des Muslim) bekannt. Unter dem Titel wurde auch ein Spielfilm
über sie gedreht.