M. ibn Abd al-Wahhab
  Muhammad ibn Abd al-Wahhab

Aussprache: muhammad ibn ab-dul-wahhaab
arabisch:
محمد بن عبد الوهاب
persisch:
محمد پسر عبدالوهاب
englisch:
Muhammad ibn Abd-al-Wahhab

1111 - 1206 n.d.H.
1703 - 20.7.1792 n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Muhammad ibn Abdulwahab bzw. Abd al-Wahhab gilt als Gründer des Wahhabismus. Er stammt vom Stamme der Banu Tamim ab und wurde 1111 n.d.H. in einem Dorf Namens Uyaina (Aiyaina), nahe der Stadt Huraimil in der Wüste von Nadschd geboren. Er starb im Jahre 1206 n.d.H. (1792 n.Chr). Als sein Wichtigstes Werk gilt sein "Buch der Einheit" [das kitab at-tauhid].

Muhammad wurde als Sohn eines Richters in Aiyaina im Nadschd auf der arabischen Halbinsel geboren. Mit vollständiger Abstammung heißt er Muhammad ibn Abd al-Wahhab ibn Sulaiman ibn Ali ibn Muhammad ibn Ahmad ibn Raschid at-Tamim. Im Alter von neun Jahren soll er den Heiligen Qur'an auswendig gelernt haben. Mit 11 Jahren unternahm er eine erste Pilgerfahrt [hadsch] nach Mekka. Es folgten Studienaufenthalte in Medina und Basra.

Während seines Aufenthaltes in Medina traf er zwei bekannte Gelehrte: Abdullah ibn Ibrahim ibn Saif an-Nadschdi, der Vater von Ibrahim Ibn Abdullah und Muhammad Hayat as-Sindi, die ihn beeinflussten. Während seine Rechtsschule die Hanbalitische war, entwickelte er sich in der Philosophie zu einem Vertreter einer Art Verbotsreligion. In Basra machte er sich durch seine unaufhörlichen Ermahnungen bald unbeliebt und wurde aus der Stadt verbannt.

Er zog sich in seinen Geburtsort Uyaina zurück, wo er seine Anhänger um sich sammelte. Der Gouverneur der Provinz wies aber Ibn Abd al-Wahhab aus. Ibn Abd al-Wahhab ließ sich daraufhin in Dariya nieder, wo er vom Emir Muhammad ibn Saud aufgenommen wurde (1745 n.Chr.). Letzterer unterstützte in der Folgezeit die Verbreitung des Wahhabismus unter den Beduinen Arabiens, wobei die militärische Unterwerfung des Nadschd und die Bekehrung der Stämme zur Lehre der Wahhabiten Hand in Hand gingen. Durch die Verbindung von Glauben und Macht sollte die Dynastie der Saud religiös legitimiert und die Osmanen bekämpft werden. Ibn Abd al-Wahhab war durch die Heirat mit einer Tochter von Muhammad ibn Saud mit den Saud auch verwandt. Mohammad ibn Saud und Muhammad ibn Abd al Wahhab beschlossen, dass diejenigen, die den Wahhabismus nicht annehmen, Ungläubige [kafir] seien und somit - nach dieser absoluten Irrlehre - es erlaubt sei, sie zu töten und ihren Besitz zu beschlagnahmen. Der Mufti Medinas, Sayyid Ahmad ibn Zaini Dahlan beschrieb später unter dem Thema "Al Fitnat al Wahhabiyya" die ketzerischen Lehren des Wahhabismus und ihre Folterungen, die sie den Muslimen zufügten.

Ibn Abd al-Wahhab entwickelte Ansichten, die er vor allem auf Ibn Taimiyya aufbaute. So lehnte er strikt die metaphorische Auslegung der göttlichen Attribute ALLAHs ab und war z.B. der Meinung, dass Gott in irgendeiner Form Hände und Füße hatte und auf einen Thron sitzt. Derartige Haltungen waren zudem damit verbunden, das jeder zum Ungläubigen [kafir] erklärt wurde, der jenen Ansichten nicht folgte. Die Übereinstimmung der Umma [idschmah-ul-umma] als Erkenntnisgewinn lehnte er ebenfalls strikt ab, was zu seiner Ablehnung unter Sunniten führte.

Überhaupt war er schnell damit, andere zu Ungläubigen [kafir] zu erklären. So lehnte er gottesdienstlichen Handlungen und Feste die er selbst auf keinen Beleg auf den Heiligen Qur'an oder die Verfahrensweise [sunna] zurückführen konnten ab und bezeichnete diese als Bida (unzulässige Hinzufügung), ein Vorwurf, der typisch für Ibn Abd al-Wahhab war. So lehnt er mit dem gleichen Vorwurf auch die die Anrufung von Heiligen als Mittler zwischen Gott und den Menschen ab wie auch die Ehrbezeugungen in Form von Schmuck an Heiligengräbern und volkstümliche Praktiken wie das Schreiben von Wunschzetteln. Laut Ibn Abd al Wahhab, wird eine Person, die mit den Toten spricht während sie neben dem Grab betet, zum Götzendiener. Seinem Einfluss ist es zuzuschreiben, dass die Wahhabiten die Gräber der Gefährten verwüstet haben.

Am 20. Juli 1792 starb Muhammad ibn Abd al-Wahhab. Seine Nachkommen besetzen bis in die Gegenwart bedeutende religiöse Ämter in Saudi-Arabien.

Nur wenig Jahre nach seinem Ableben kam es z.B. 1802 nach der Einnahme Kerbelas zu einem Massaker an Schiiten die verzweifelt versuchten die Schreine der Stadt zu schützen aber scheiterten. Die Mausoleen von Imam Husain (a.) und Abbas ibn Ali wurden zerstört.

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de