Mufid
Scheich Mufid

Aussprache:
arabisch: الشيخ المفيد
persisch:
شیخ مفید
englisch: Al-Mufid

336 o. 338 -413 n.d.H.
948 o. 950 - 1022 n.Chr.

Bild: Umschlag der deutschen Übersetzung des Buches der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

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Scheich al-Mufids tatsächlicher Name war Muhammad ibn Muhammad ibn Nu´man al-Bagdadi al-Karchi. Er ist vor allem bekannt für sein Werk Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad].

Sein Beiname [kunya], mit dem ein Araber normalerweise bezeichnet wird, und welche ihn als den Vater von jemandem ausweist, (gewöhnlich wird der Name seines ältesten Sohnes genannt) war Abu Abdallah. Während seiner Lebenszeit hatte er den Titel [laqab] „Ibn al-Mu´allim“ (Sohn des Lehrers). Aristoteles war für die Araber der „Lehrer“ schlechthin, und der Titel mag sich auf Scheich al-Mufids große Gelehrsamkeit bezogen haben, als ob er vom Intellekt in den Augen seiner Zeitgenossen der Sohn von Aristoteles hätte sein können. Der eigentliche Titel, unter dem er später bekannt wurde, "al-Scheich al-Mufid", bezog sich ebenfalls auf seine große Gelehrsamkeit. "Scheich" bedeutete zu jenen Zeiten im übertragenen Sinn "Gelehrter", und "mufid" bedeutet: "Derjenige, der Nutzen bringt."

Er wurde im Jahre 336 n.H. (948 n.Chr.) oder nach anderen Informationen 338 n.H. (950 n.Chr.) in Ukbara im Irak geboren und wurde im sehr jungen Alter nach Bagdad gebracht. In Bagdad fanden auch die meisten seiner Studien und Lehrtätigkeiten statt, deshalb wurde er "al-Bagdadi" (der Bagdader) genannt. Der Bezirk von Karch in Bagdad wurde mehrheitlich von Schiiten bewohnt, und dort ließ sich al-Mufid wahrscheinlich nieder und hielt viele seiner Lehrveranstaltungen ab. Daher wird er auch "al-Karchi" genannt.

Al-Mufid war ein vom Führungsauftrag der Zwölf Imame überzeugter Muslim. Die Zeitspanne, die er in Bagdad verbrachte, war eine Periode, in der Anhänger der Ahl-ul-Bait (a.) relative Freiheit genossen. Der Grund dafür bestand darin, dass die in Bagdad herrschende Dynastie, die Buwayhiden, der Schia zugeneigt waren. Ursprünglich stammten sie aus Daylam im Iran, sie hatten Bagdad 334 n.d.H. (945 n.Chr.) erobert. Wahrscheinlich waren sie von der zaiditischen Überzeugung, aber die Lehren der Zwölfer-Schia passten in ihr politisches Konzept.

In dieser Atmosphäre wurde al-Mufid geboren, erzogen und lebte sein Leben. Er wurde in Bagdad von führenden Dschafariten Gelehrten sowie führenden Angehörigen der Mutazila ausgebildet. Scheich Mufid wurde der Führer eines theologischen Trends innerhalb der Schia, welcher das Prinzip des Vernunftschlusses [aql] fest etablierte.

Al-Mufid studierte Usul al-Kafi unter der Anleitung eines anderen großen Sammlers von Überlieferungen, Ibn Qulawaih (gestorben 368 n.d.H. / 978-979 n.Chr.). Er studierte auch Überlieferungen unter dem zweiten großen Sammler von Überlieferungen, Ibn Babawaih.

Al-Mufid war ein großer Gelehrter und damit auch der Lehrer von zwei sehr großen Gelehrten, den Brüdern Scharif Radhi und Scharif Murtadha. Ein anderer Schüler al-Mufids war Scheich Tusi.

Die Anzahl von al-Mufids eigenen literarischen Werken war enorm. Ihm werden über zweihundert Werke zugerechnet; viele davon waren kurze Abhandlungen polemischer Natur, aber er schrieb auch viel längere Werke über die gesamte Bandbreite religiöser Themen.

Al-Mufid starb im Jahre 413 n.H. / 1022 n.Chr. Eine riesige Menschenmenge war bei seinem Begräbnis anwesend, und das Ritualgebet für Verstorbene für ihn wurde von seinem früheren Schüler al-Scharif al-Murtadha geleitet. Er wurde zuerst in seinem Haus aufgebahrt, dann aber nach Kazimein gebracht, wo er neben seinem früheren Lehrer Ibn Qulawaih begraben wurde.

Links zum Thema

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