.Bücher
zu Gesundheit im Islam finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Konsultation [al-muradschaat] ist eines der bekanntesten
Bücher der
islamischen Geschichte
vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Es gilt als eines der
bedeutsamsten Werke im Rahmen des innerislamischen Dialogs
zwischen
Sunniten und
Schiiten. Es beinhaltet eine
Reihe von Briefwechseln zwischen einem der größten
sunnitischen Gelehrten
Salim al-Bischri und einem der
größten
schiitischen Gelehrter
ihrer Epoche
Sayyid Abdalhussain Scharaffuddin al-Musawi. Die Briefe
sind voller Fragen und Antworten, detaillierter Erläuterungen
mit Quellenangaben und Rechtfertigungen und in der äußerst
innerislamisch geschwisterlichen Atmosphäre, die der Würde
dieser beiden großen Gelehrten entspricht.
Im ersten
Weltkrieg, als Franzosen versuchten den
Libanon zu kolonialisieren,
versuchten sie einen der größten Hindernisse für ihr Vorhaben,
den Gelehrten
Sayyid al-Musawi, zu töten. Sie scheiterten zwar ihn
selbst zu erfassen, brannten aber sein gesamtes Haus inklusive
einiger wertvoller Manuskripte nieder, darunter 18 Werke von
ihm, die kurz vor der Veröffentlichung standen, darunter auch
Teile des Briefwechsels der Konsultation, was letztendlich zu
einer erheblichen Verzögerung der Veröffentlichung führte, wie
es der Autor
Sayyid al-Musawi, der die Briefe letztendlich zusammen
getragen hat, selbst in seinem eigenen Vorwort andeutet.
Beide Gelehrte gelten unter Fachleuten als Wegbereiter für
einen intensiven und sachlich fundierten innerislamischen
Dialog mit dem Ziel zur Einheit der Gläubigen.
Scheich al-Bischri war beim
Zusammentreffen beeindruckt von höflichen rechtschaffenen
Auftreten
Sayyid al-Musawis und vor allem von seinem hohen Maß an
Wissen. Und so begann der Dialog in Form von schriftlich
niedergelegten Briefen, die nachträglich als „Konsultationen“
[muradscha´at] bezeichnet wurden, da sie mit der
„Konsultation“ des einen an den anderen zu diesem Dialog
begannen.
In den sehr ausführlichen Abhandlungen über alle
wesentlichen Meinungsunterschiede zwischen den
sunnitischen und
schiitischen
Rechtsschulen wurden fast
alle Hauptwerke beider Seiten als Quellen verwendet und
ausdiskutiert. Neben der inhaltlichen Tiefe beeindruckt
insbesondere der Umgang der beiden Gelehrten miteinander.
Am Ende der schriftlichen Diskussion erbat Sayyid al-Musawi
von Scheich al-Bischri die
Briefe in gesammelter Form unter dem Titel „al-Muradschaat“
herausbringen zu dürfen. Nach der Zustimmung erschien das Buch
mit einiger Verzögerung durch widrige Umstände und einer
Rekonstruktion durch den Autor in 1355
n.d.H. (1936 n.Chr.).
Das Buch gilt als Pflichtlektüre für jeden Muslim, der
tiefer in die Materie einzusteigen gedenkt und durch Kenntnis
der unterschiedlichen Richtungen im
Islam die innerislamische Geschwisterlichkeit vertiefen
will.
Die deutsche Übersetzung hat einen ähnlich langen Weg
hinter sich. Bereits zu Lebzeiten des im deutschsprachigen
islamischen Raum sehr bekannten und angesehenen islamischen
Gelehrten und Hochschullehrers
Prof. Dr. Abdoldjavad Falaturi wurden die ersten Teile des
sehr umfangreichen Werkes ins Deutsche übersetzt. Von dort bis
zum
Islamischen
Zentrum Hamburg war ein sehr langer Weg mit vielen
Zwischenstationen. Im Jahr 2005 hat die neue Leitung des
Islamischen
Zentrums Hamburg die bestehenden Teile dem für seine
islamische Übersetzungsarbeit bekannten
Islamischen Weg e.V.
anvertraut und darum ersucht, die fehlenden Teile zu ergänzen
und ein einheitliches Sprachbild anzustreben.
Die Arbeit wurde im Frühjahr 2006 beendet und vom
Islamischen
Zentrum Hamburg herausgegeben. Um die Leserlichkeit für
den im Islam weniger kundigen
Leser zu ermöglichen, wurde die Übersetzung mit zahlreichen
Erläuterungen in Form von Fußnoten ergänzt.
Das Buch wurde
in die Enzyklopädie des Islam integriert. Siehe dazu:
Die Konsultation [al-muradschaat] - Inhaltsverzeichnis