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Muhammad Ghaffari Kaschani, bekannt als Kamal-ul-Mulk
(Vervollkommnung der Macht) war ein iranischer Maler im 20 Jh.
n.Chr. und gilt
als Wegbereiter der modernen Kunst im
Iran.
Muhammad Ghaffari Kaschani wurde in eine bedeutende und einflussreiche
Künstlerfamilie hineingeboren. Bereits sein Onkel Mirza
Abul-Hassan Chan Ghaffari war als Miniaturmaler berühmt und
sein Vater Mirza Buzurg Ghaffari Kaschani hatte eine Iranische
Malschule gegründet.
Nach Abschluss der Grundschule in seiner Heimatstadt
wechselte Muhammad Ghaffari Kaschani in die Kunstschule Dar al-Fonoun nach
Teheran. Während seiner Ausbildung erkannten seine Lehrer derartig große Fortschritte, dass
er bereits im Alter von 18 Jahren zum Hofmaler an den Hof Nasreddin Schahs berufen wurde. Als Zeichen der Wertschätzung
seiner Perfektion und um die Hofbediensteten vor dem Volk
aufzuwerten, verlieh ihm der Schah den Künstlertitel "Kamal-ul-Mulk"
(Vervollkommnung der Macht), unter dem er bekannt wurde und
blieb. Während seiner Zeit am Hof entstanden vor allem
Portraits, Landschaftsmalereien, Darstellungen von königlichen
Jagdgründen und unterschiedlichen Teilen königlicher Paläste
in einer Mischung aus alter persischer Miniaturkunst und
westlichen Einflüssen.
Nach der Ermordung Nasreddin Schahs reiste Kamal-ul-Mulk
1896 im Alter von 49 Jahren zu vertiefenden Studien nach
Europa, unter anderem an den Louvre in Paris, nach Versailles und Florenz.
Dort verbrachte er vier Jahre, in denen er mit bedeutenden
Künstlern der
Westliche Welt in Kontakt kam. Bei historischen Werken
interessierte er sich vor allem für die Werke von
Rembrandt, van Rijns, Raffael, Titian und insbesondere
Leonardo da Vincis.
1898 kehrte er in den
Iran an den Hof Muzaffar ad-Din
Schahs zurück, wo ihm jedoch Neid und Missgunst seitens
einiger alt eingesessener Mitglieder des Hofstabes entgegengebracht wurde, so
dass er schließlich unter dem Vorwand, eine Pilgerfahrt
anzutreten, nach
Kerbela
emigrierte. Inspiriert durch die neue Umgebung und die
besondere Atmosphäre der Pilgerstätten schuf er einige
seiner bekanntesten Werke, wie beispielsweise den Wahrsager
von Bagdad (Falgir-e Baghdad), den Goldschmied von Bagdad und
sein Schüler (Zargar-e Baghdad wa Schagerd-asch), den Kerbala
Platz (Meidan-e Karbala) und den Schlafenden Araber (Arab-e
Khofteh).
Nach Ausbruch der Konstitutionellen Revolution im
Iran
kehrte Kamal-ul-Mulk zurück. Die gesteigerte Wertschätzung,
die ihm nun als Künstler entgegengebracht wurde, half ihm bei
der Gründung seiner Akademie Sanaye Mostazraf oder auch
bekannt als Kamal-ul-Mulk Kunstschule, die eine bedeutende
Rolle für die moderne Kunst im
Iran
einnehmen sollte. Neben der Malerei unterrichtete die Schule
später auch in Teppichweberei, Mosaikdesign und Holzarbeit. Einen
Teil seines eigenen Gehaltes widmete er der Förderung armer
Schüler.
Die Machtübernahme durch
Schah Reza Pahlavi führte zu mehreren Repressalien
gegenüber dem Maler. 1928 zog er sich ins private Exil nach
Hossein Abad, einem Dorf nahe von
Nischapur, zurück, wo er sich fortan der Landarbeit
zuwandte. Aus unbekannten Gründen hatte er zuvor eines seiner
Augen verloren. Nach seinem Ableben wurde er 1940 in
Nischapur neben
Faridudin Attar begraben. Sein Leben und Werk wurde vom
Filmemacher Ali Hatami nach der
Islamischen Revolution in dem Film Kamalolmolk (1984)
wiedergegeben.
Eine Auswahl seiner Gemälde ist im
Zentralmuseum des Astane Qudse Radhawi ausgestellt.
Weitere Gemälde gehören zum Bestand des
Parlamentsmuseums in Teheran.