.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Kaffee ist ein dunkelbraunes bis schwarzes, koffeinhaltiges
Getränk als Genussmittel, das aus gerösteten und gemahlenen
Kaffeebohnen und heißem Wasser hergestellt wird.
Die Kaffeebohnen werden aus Steinfrüchten verschiedener
Pflanzenarten der Familie der Rubiaceae gewonnen, deren
wichtigste Art der
Arabica-Kaffee ist.
Als Herkunft der Kaffeepflanze wird Afrika angegeben. Die
wohl älteste aber von keiner ursprünglichen
Überlieferung [hadith] unterstützte Volkslegende besagt,
dass
Prophet Muhammad (s.) die anregende Wirkung des Kaffees
zuerst entdeckt habe, nachdem ihm
Gabriel (a.) [dschibrail] eine Tasse gebracht habe. Die
Legende ist die Älteste in Bezug auf Kaffee und wird
bestenfalls durch den Namensursprung gestützt.
Denn ursprünglich soll die Bezeichnung vom arabischen "Qahwa"
[قهوة] abstammen, was „Trank,
der aus Beeren gekocht wird“ bedeutete. Damit ist der Begriff
ein
arabisches Lehnwort im Deutschen. Erst ein Jahrtausend
später kam die 1671 von Antonius Faustus Naironus (1636–1707)
in seinem Buch De saluberrima potione cahve zu Papier
gebrachten Legende auf, dass die Namensquelle auf das
historische Königreich Kaffa zurückzuführen sei. Die Legende,
dass die Ziegen eines Hirten nach dem Genuss der Pflanze die
ganze Nacht umhersprangen, wird auch in der Variation eines
Hirten aus dem
Jemen
erzählt.
Auch die Bezeichnung Bohnenkaffee kann auf das Arabische
zurückgeführt werden, denn die ursprüngliche Bedeutung war
nicht, dass dass der Kaffee noch ungemahlen ist, sondern bezog
sich auf die Reinheit des Produkts hergeleitet vom Arabischen
"Bunn" [بن], was Kaffeebohnen
hieß.
Es wird angenommen, dass die Region um
Äthiopien das Ursprungsland der Frucht ist. Ab dem 14. Jh.
n.Chr. gelang es nach in den
Hidschaz. Gesichert ist, dass es ab dem 15. Jh. dort
geröstet und als Genussmittel verwendet worden ist. Damals war
die Region einziger Anbauer der Pflanze. Als Handelszentrum
galt die Hafenstadt Mocha, auch Mokka genannt, das heutige
al-Mukha im
Jemen.
Der Name wird heute noch für eine bestimmte Art der
Zubereitung verwendet.
Der Begriff des Arabischen "qahwa" gelangte über das
Türkische "kahve" ins Italienische (caffè) und von dort
ins Französische, dessen Wortform café ohne große lautliche
Änderungen ins Deutsche übernommen und nur in der Schreibweise
verändert wurde. Der vornehmen Gesellschaft von Versailles
soll der türkische Gesandte Soliman Aga 1669 erstmals Kaffee
serviert haben. In dem
Kaffee-Kanon ist das Getränk auch als "Türkentrank"
bekannt.
Von
Goethe soll die Idee stammen, man solle die Bohnen
destillieren. Beim Umsetzen entdeckte der Chemiker Friedlieb
Ferdinand Runge das Koffein.
Im 16. Jh. n.Chr. verbreitete sich Kaffee in der Welt des
Islam
rasant schnell unter anderem bei den
Safawiden und
Osmanen. Um 1511 soll in
Mekka
das erste Kaffeehaus entstanden sein. Es wurde aber aufgrund
von Protesten der Geistlichen geschlossen. In
Kairo
kann das Getränk ab 1532 n.Chr. nachgewiesen werden. Auch in
Istanbul wurde zu der Zeit gegen den Widerstand einiger
Geistlicher eine Kaffeehaus eröffnet.
Murat
III. erließ Ende des 16. Jh. n.Chr. ein Verbot, welches
jedoch kaum kontrolliert wurde. Unter
Murat
IV. wurden Kaffeehäuser niedergerissen und Kaffeetrinker
bestraft. Erst ab 1839 wurde das Getränk wieder anerkannt.
In Europa erfuhren die Bürger vom Augsburger Arzt Leonhard
Rauwolf über das Getränk, der es 1573 n.Chr. in
Aleppo kennen gelernt hatte. Das erste Wiener Kaffeehaus
eröffnete 1685. Im Jahr 1694 gab es in Hamburg bereits vier
Kaffeehäuser. 1686 folgte Regensburg und 1694 Leipzig. 1697
entstand das Kaffeehaus im Bremer Schütting. Im gleichen Jahr
gründete der
Beutetürke
Nikolaus Strauß ein Kaffeehaus in Würzburg.
Auch in der Kunst fand der Kaffe seinen Widerhallt. Johann
Sebastian Bach schrieb 1734 seine Kaffeekantate. Carl Gottlieb
Hering komponierte wenige Jahre später den
Kaffee-Kanon.
den bekannten Kanon „C-a-f-f-e-e, trink nicht so viel
Kaffee!“ mit den sechs Anfangstönen C-A-F-F-E-E.
Türkische Kaffee ausgestellt im
Badischen Landesmuseum
Foto Y. Özoguz (2018)