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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Izmir ist eine der drei größten Städte der
Türkei und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.
Bereits vor der Zeit von
Byzanz
hieß die Stadt Smyrna. Die Stadt liegt an der Ägäisküste am
Golf von Izmir und verfügt nach
Istanbul
über den zweitgrößten Hafen des Landes.
Erste Siedlungen im heutigen Izmir sollen ca. 6500–4000 v.
Chr. entstanden sein. Smyrna war ein wichtiges Zentrum der
christlichen Welt und wird auch in der Bibel erwähnt. Ab 395
n.Chr. war die Stadt Teil von
Byzanz.
654 n. Chr. wurde die Stadt erstmalig von
Muslim
angegriffen, blieb aber bis auf kurze Zeitabschnitte unter
Verwaltung von
Byzanz.
1076 n.Chr. eroberten die
Seldschuken die Stadt, verloren sie aber 1092 n.Chr.
wieder an
Byzanz.
Ab 1317 n.Chr. verloren sie genuesischen Stadthalter,
vertreten durch die Handelsfamilie Zaccaria, immer mehr die
Kontrolle. Ab 1329 geriet die Kontrolle zunehmend in
osmanische Hand. 1344-1348 hielten einige
Kreuzfahrer Teile der Stadt. Ende 1420 n.Chr. mussten
Kreuzfahrer und
Osmanen den
Timuriden weichen. Da etwa zweihundert Ritter unter dem
Kommando des aragonesischen Johanniters Íñigo de Alfaro
widerstand leistete, wurden die Einwohner massakriert und die
Stadt zerstört. Erst nachdem 1422
Murat
II. die Kontrolle über die Stadt erlangte, gingen die
unruhigen Zeiten zu Ende. Smyrna wurde wieder aufgebaut. !472
kam es zu einer kurzzeitigen Besatzung durch Venezianer, doch
danach bliebt die Stadt bis ins 20. Jh. unter Kontrolle der
Osmanen. Die Stadt entwickelte sich zu einem der
wichtigsten Handelsmetropolen des Reichs. Zunächst gab es eine
muslimische Bevölkerungsmehrheit. Das änderte sich
allerdings im 17. Jh. n.Chr.. Neben den alteingesessenen
christlichen Griechen und
Juden,
die nach 1492 n.Chr. aus Spanien gekommen waren, kamen ab 1605
n.Chr. vermehrt
christliche Armenier nach Smyrna. Die Armenier
kontrollierten den Handel mit Waren und Produkten aus dem
Iran.
Seide aus dem
Iran wurde über Izmir nach ganz Europa verkauft. Mit dem
überwältigenden Handleserfolg kamen auch Armenier aus Tiflis,
Naxçıvan und Culfa in die Stadt. Die Bevölkerungsgruppen
bewohnten jeweils eigene Stadtviertel. So lebten die
muslimischen Brüger im alten Stadtzentrum Kadifekale, die
Juden
in Güzelyalı und İkiçeşmelik, die Armenier im Haynots-Viertel,
die Griechen zwischen İtfaiye und Alsancak (Mortakiya) und die
restlichen Europäer (Franken oder auch Levantiner) in Bornova,
Buca und Seydiköy.
Der Handel und die verschiedenen Völker gaben der Stadt ein
besonderes Flair, von dem auch Mark Twain, der 1867 hier
durchkam, angetan war. Smyrna war zudem ein Zentrum des
Teppichhandels, insbesondere des nach der Stadt benannten
Smyrnateppichs. 1828 eröffnete Konstantin Fotinow hier die
erste weltliche bulgarische Schule. 1860 eröffnete die Ottoman
Railway Company von Izmir ausgehend die erste Eisenbahnstrecke
im asiatischen Teil des
Osmanischen Reichs. Anfang des 20. Jh. n.Chr. gab es in
der Stadt 35 Buchverlage, 30 Casinos, 57 Hotels, 150 Schulen,
81 Apotheken, 15 Krankenhäusern und 269 Kneipen (Meyhane). Es
erschienen insgesamt 11 Zeitungen (3 türkische, 3 griechische,
4 französische, 1 spanische) und zwei Magazine (griechisch,
armenisch).
Die Politik der Herrscher gegenüber der Stadt änderte sich
1909 mit dem Untergang des
Osmanischen Reichs und der Machtübernahme der Jungtürken.
Diese strebten eine nationalistisch orientierte Veränderung
der Bevölkerung der Stadt an. Mehrere hunderttausend Griechen
wanderten nach Griechenland aus, verbreiteten dort aber eine
Propaganda, dass Izmir erobert werden müsse.
Am 15. Mai 1919 besetzten griechische Truppen nach dem
Untergang des
Osmanischen Reichs die Stadt und stießen von hier aus
weiter nach
Anatolien vor. Die ausgewanderten Griechen kamen zurück
und verdrängten mehr und mehr die
muslimische Bevölkerung. Unmittelbar nach Beginn der
Invasion wurden
muslimische Zivilisten der Region durch die griechischen
Truppen umgebracht. Allein am ersten Tag der Invasion wurden
etwa 1.000 Zivilisten ermordet.
Die Kolonialisten sprachen die Stadt den Griechen zu. Des
Osmanische Reich konnte sich nicht wehren. So mussten
türkische Truppen am 9. September 1922 in opferreichen Kämpfen
die Stadt zurückerobern. Am 13. September 1922 brach im
Armenier-Viertel ein Feuer aus (bekannt als Brand von Izmir), das sich
rasch über die Viertel der Griechen und Ausländer ausbreitete
und einen großen Teil der Stadt vernichtete. Bei den damit
einhergehenden kriegerischen Auseinandersetzungen wurden viele
Zivilisten getötet und noch mehr vertrieben. Die gleichen
Kolonialisten (Briten), die zuvor die Stadt den Griechen
zugesprochen hatten, sammelten jetzt die griechischen Bürger
mit Schlacht- und Frachtschiffen vor der Küste auf. Viele der
Griechen wurden nach Athen gebracht, wo heute noch der
Stadtteil „Nea Smyrni“ (Neu-Smyrna) an ihre Herkunft erinnern
soll. Die 1733 gegründete Evangelische Schule von Smyrna
brannte ab. Auch die St.-Stepanos-Kirche wurde zerstört.
Im Vertrag von Lausanne wurden Izmir und die gesamte
Westküste Kleinasiens 1922 der
Türkei zugesprochen. In der Stadt befinden sich heute vier Universitäten und
eine Technische Hochschule/Universität. Als Wahrzeichen der
Stadt gelten der
Izmir Uhrenturm (İzmir Saat Kulesi) auf dem Konak-Platz
und das Atatürk-Denkmal auf dem Platz der Republik (Cumhuriyet-Platz).
Neben den zahlreichen historischen Stätten besitzt Izmir in
der näheren Umgebung die berühmten Badeorte Çeşme und Kuşadası.
Im Bazar von „Kemeraltı“ gibt es unter anderem orientalische
Kuriositäten und Goldschmuck. Als wichtigster Ortsteil gilt
Alsancak.
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören
unter anderem: