.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die so genannte "Imam-Ehe" ist eine Begrifflichkeit in der
Westlichen Welt als Gegenstück zu der "kirchlichen
Trauung" und ist inhaltlich eine Verfälschung des
Islam.
Die deutsche Begrifflichkeit dürfte ihren Ursprung im
Türkischen haben, in der nach der Säkularisierung des Staates
neben der Standesamtlichen Trauung auch eine Eheschließung
unter Aufsicht eines Imams (İmam nikâhı) möglich war. Zum
Ausdruck kam damit, dass die staatliche
Heirat
nicht vor
Gott,
sondern vor dem Staat geschlossen wurde, wohingegen die für
einen
Muslim relevante und bindende
Heirat
vor Gott
geschlossen wird. Anders, als es die Begrifflichkeit
"Imam-Ehe" jedoch implizieren mag, ist die Anwesenheit oder
Beteiligung eines "Imam" oder Gelehrten nicht notwendig für
die Eheschließung im
islamischen
Sinn, sondern kann von den Beteiligten selbst geschlossen
werden. Vor der Säkularisierung war diese Form der
Eheschließung gleichzeitig die staatliche. Sie ist heute noch
die einzige für
Muslime zulässige Eheschließungsform in Israel.
In den meisten muslimischen Ländern wird die
islamische
Eheschließung mit der staatlichen gekoppelt bzw. am gleichen
Tag oder sogar zuvor durchgeführt, so dass die staatliche
lediglich die Funktion einer staatlichen Registrierung der
islamische
Eheschließung gleich kommt.