Abdullah ibn Abbas, bekannt als "Ibn Abbas", war ein Cousin
des
Propheten Muhammad (s.).
Er wurde 3 Jahre
v.d.H. (619 n.Chr) in Schib bei
Mekka
geboren und starb 68
n.d.H. (688 n.Chr.) in
Taif. Er gilt als oft zitierter
Überlieferer [rawi].
Er war der Sohn von
Abbas ibn Abd-ul-Mutallib und
Umm al-Fadhl Lubaba. Nach seiner
Geburt
brachte seine Mutter ihn zum
Propheten Muhammad (s.), der ein wenig von seinem Speichel
an die Zunge des Neugeborenen geführt haben soll.
Ibn Abbas überlieferte viele Einzelheiten aus dem Leben des
Propheten Muhammad (s.). Nach manchen
Überlieferungen war er zudem ein
Hafidh.
Nach dem
Ableben des
Propheten Muhammad (s.) gehörte er zu denen, die die
Aussprüche
Muhammads (s.) bewahrten und verbreiteten. Er gehört zu jenen
Überlieferern [rawi],
welche die Ereignisse und den Tag des
Donnerstagsunglücks überliefert haben.
In der Zeit des
Kalifats von
Imam Ali (a.) soll es ihm gelungen sein, eine große Schar
der abtrünnigen
Chawaridsch von der Rebellion gegen
Imam Ali (a.) abzuhalten.
Aus seinen Nachkommen über seinen Sohn Ali entstammen die
Abbasiden, die ihre Legitimität auf seinen Vater
zurückführen. Er hatte auch eine Tochter namens Lubaba. Sie
heiratete später ihren Cousin Abdullah, den Sohn von
Ubaydullah ibn Abbas.
In der Übertragung von
Überlieferungen gilt er sowohl bei
Schiiten als auch bei
Sunniten als glaubwürdig. Allerdings gilt das nur für
Überlieferungen, die tatsächlich von ihm stammen, zumal
unter seinem Namen einiges veröffentlicht wurde, was nicht von
ihm stammen kann. Die Forschung diesbezüglich gilt als eine
der ersten Überlieferungskritiken. So wird z.B. zuweilen
behauptet, dass er die Ansicht des
Überlieferungsverbots vertrat, was aber angesichts seines
Lebenslaufs nicht sein kann.
Einige Verwirrung entsteht bei
seiner Verwechslung mit
Ubaydullah Ibn Abbas. Beide werden im
Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad] erwähnt.