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Die Ibn-Tulun-Moschee ist eine historische
Moschee in
Kairo
mit der größten Grundfläche und sie gilt als älteste in ihrer
ursprünglichen Form erhaltene
Moschee der Region. Die noch ältere Amr-Moschee wurde
deutlich umgebaut.
Die Ibn-Tulun-Moschee wurde unter
Ahmad ibn Tulun von 876 bis 879 n.Chr. errichtet. Der
Baubeginn wurde durch den ägyptischen Historiker al-Maqrizi
(1364–1442) datier, die Fertigstellung ist auf einer noch
erhaltenen Inschriftenplatte an der
Moschee verzeichnet.
Die Moschee wurde auf dem kleinen Hügel Dschabal Yaschkur
("Hügel der Danksagung") errichtet. Eine lokale Legende
behauptet, dass hier die
Arche
Noahs
(a.) aufsetzte. Die erhaltenen Dächer der Moschee sollen
der Legende nach aus dem Holz der Arche errichtet worden sein.
Die Moschee lag ursprünglich neben dem Palast des
Ahmad ibn Tulun, von dem eine Tür neben der
Kanzel
[minbar] ihm den direkten Zutritt erlaubte. Die Stadt
Al-Qatta'i in der sich die
Moschee befand, wurde im frühen 10. Jh. n.Chr. zerstört,
die Moschee ist der einzige Überrest und inzwischen im
gewachsenen
Kairo
integriert.
Die Moschee besteht aus einer den Innenhof umlaufenden,
gedeckten Hallengallerie, wobei die größte Halle in
Gebetsrichtung [qibla] weist. Die ursprüngliche Moschee
hatte ihren Waschungsbrunnen im Bereich zwischen den inneren
und äußeren Wänden. Im dreizehnten Jahrhundert wurde durch
Sultan Ladschin zentral im Innenhof ein weiterer Brunnen mit
einem hohen Kuppeldach hinzugefügt.
Der Zeitpunkt der Errichtung des Minaretts ist umstritten,
dessen außen liegende Treppe ist stark an das Minarett der
Malwiya-Moschee in
Sammara angelehnt. 1177 n.Chr. wurde der Baukomplex
erstmalig restauriert und 1296 ein weiteres mal. Die letzte
Restaurierung der Moschee erfolgte 2004 durch die Ägyptische
Antikenbehörde.
In 1177 n.Chr. hat der Wesir der
Fatimiden namens Badr al-Dschamali eine zweite
Beschreibungsplatte an der
Moschee anbringen lassen, in der zusätzlich zum
Glaubensbekenntnis [schahada] auch die Aussage "Ali
ist der
Wali
ALLAHs"
hinzugefügt war.
Während des Mittelalters wurden einige Häuser direkt an der
äußeren Wand der Moschee errichtet. Die meisten wurden 1928
vom Ausschuss für die Erhaltung der arabischen Denkmäler
abgerissen, jedoch wurden zwei der ältesten und gut erhaltenen
Patrizierhäuser stehen gelassen. Das „Haus der kretischen
Frau“ (Beit Al-Kritliyya) und Beit Amna bint Salim waren
ursprünglich zwei getrennte Gebäude, die aber durch eine
Brücke auf der dritten Etage verbunden wurden. Das andere
Haus, welches durch die äußeren Wände der
Moschee zugänglich ist, ist als Gayer-Anderson-Museum für
die Öffentlichkeit zugänglich. Es ist benannt nach dem
britischen General R.G. John Gayer-Anderson, der dort bis 1942
lebte, und enthält dessen Privatsammlung.
Die
ägyptischen Behörden haben 1976/77 zugelassen, dass
Teile des James Bond-Filmes "Der Spion, der mich liebte" an
der
Moschee gedreht wurden.