Hohe Pforte
Hohe Pforte

Aussprache: baab-i-aaliy
arabisch:
باب عالی
persisch:
پاشا قاپوسى
englisch: Sublime Porte

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Die Hohe Pforte, im Osmanischen "babi-ali" im Türkischen "Tor des Pascha" [pascha kapisi] genannt, war ursprünglich im Arabischen Sprachraum die allgemeine Bezeichnung der Eingangspforte zu Städten und königlichen Palästen, später insbesondere die zum Palast eines Sultans.

Die Bezeichnung geht darauf zurück, dass an den Toren von Städten oder Herrscherpalästen nach alter orientalischer Sitte die Empfangszeremonien für ausländische Botschafter und Gesandte abgehalten wurden. Die Wache an der Hohen Pforte wurde im Osmanischen Reich durch eine spezielle Infanterieeinheit, eine Art Ehrendivision [kapikuli] der osmanischen Armee gestellt.

Von 1718 bis 1922 wurde der Begriff zur Bezeichnung des Sitzes des osmanischen Großwesirs beziehungsweise die Osmanische Regierung verwendet, die im Gegensatz zum Hof des Sultans, der Sternenvilla [yıldız köşk] hieß.

Die Hohe Pforte in Istanbul befindet sich unmittelbar gegenüber der Alay Villa (Alay Köşkü), so dass die Herrscher jederzeit beobachten konnten, wer in den Sitz des Großwesirs ein- und ausging. Im Jahr 1756 hat Osman III. erstmals ein gesondertes Gebäude für das Großwesirat in unmittelbarer Nähe des eigenen Sitzes im Topkapi Palast erbauen lassen.  Es wurde als künstlerisch großartiges Bürogebäude im italienischen Stil westlich des Topkapi Palastes auf der gegenüberliegenden Seite der Straße Alemdar Caddesi errichtet.

Der ursprüngliche Name des Gebäudes hieß Tor des Pascha (Bab-i-Asafi). Bei Aufständen im Jahr 1808 ist das ehemalige Holzgebäude komplett abgebrannt. Mahmut II. ließ das Gebäude neu bauen, so dass es nach ihm benannt worden ist als Mahmud-i-Adli (Gerichtsbarkeit des Mahmud), was später in Bab-i-Adli (Tor der Gerichtsbarkeit) umgewandelt worden ist. Mahmut II. hatte Stefan Kalfa als Architekten beauftragt. Nach einer weiteren Zerstörung in 1878 wurde es erneut aufgebaut. Seit der Zeit der Republik und damit Abschaffung des Großwesirs wurde das Gebäude als Sitz der Kommunalverwaltung genutzt und ist heute Sitz des Bürgermeisters von Istanbul.

Der Name "Hohe Pforte" hat sich in Deutschland etabliert und war auch ein Synonym für den Regierungssitz, so dass sich zum Beispiel Botschafter in der Hohen Pforte akkreditieren mussten.

Das kaiserliche Tor (Bâb-ı Hümâyûn), das zum äußersten Hof des Topkapi-Palastes führt, war bis zum 18. Jahrhundert als Hohe Pforte bekannt.

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