.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Hölle ist aus
islamischer Sicht die Bezeichnung einer Heimstätte in der
Ewigkeit
für diejenigen, die überwiegend Übles im
Diesseits gewirkt und keine rechtzeitige
Buße
gezeigt haben.
Dschahannam gilt bei der Unterteilung der
Höllenstufen in sieben Stufen als die erste Stufe oder
Einstiegstufe. Als Oberbegriff für Hölle wird im
Arabischen oft der Begriff "Dschahannam" verwendet.
Insgesamt kommt
der Begriff "Dschahannam" 77 Mal im
Heiligen Quran vor. Der Oberbegriff "Dschahannam" hat
wahrscheinlich keinen
arabischen Ursprung, zumal er nicht auf eine
arabische Wortwurzel zurückgeführt werden kann. Er könnte
mit dem hebräischen und alttestamentarischen Gehinnom
übereinstimmen. Der hebräische Begriff bedeutet wörtlich
"Schlucht (Ge) von Hinnom". Zu biblischen Zeiten soll sich
jene Schlucht im Grenzgebiet zwischen den Stämmen Juda und
Benjamin, zwischen dem Refaim-Tal und En-Rogel befunden haben.
Erstmals erwähnt wird Gehinnom im Buch Josua als tiefe,
schmale Schlucht am Fuße der Mauern
Jerusalems (Jos 15,8). Die Schlucht liegt im Süden der
Jerusalemer Altstadt und reicht vom Fuß des Berges Zion in
östlicher Richtung bis zum Kidrontal und kann bis heute
besichtigt werden. Einstmals wurden in Gehinnom Kinderopfer
als Feueropfer durch
Juden dargebracht, was
ihr
Prophet Jeremias mehrmals verurteilte.
In der Literatur des
Judentum steht Gehinnom ebenfalls als Name der Hölle.
Es gibt zahlreiche detaillierte Beschreibungen über die
Leiden in der Hölle als Folge der Taten im
Diesseits. Sinnbild dabei ist oft das
Höllenfeuer [nar].
Ausführliche Beschreibungen gibt es zu den
Höllenbewohnern.
Die
Schöpfung der Hölle gehört zu den wichtigen Bestandteilen
des Glaubens an den
Tag der Auferstehung [yaum-ul-qiyamah], da dort die
Gerechtigkeit
ALLAHs
manifestiert wird. Die
Gnade
zum Einzug ins
Paradies [dschanna] oder die Gefahr der Hölle betrifft die Anhänger
unterschiedlicher Glaubensrichtungen gleichermaßen,
wie es im
Heiligen Quran beschrieben wird (vgl. 2:62). Maßstab ist
der
Glaube und das Wirken.
In der Eschatologie wird die Hölle als der schlimmste Ort
angesehen, im Gegensatz zum
Paradies [dschanna], der als der beste Ort angesehen wird.
Das
Paradies [dschanna] beherbergt alles Gute, und die Hölle
ist der Ort des Leidens.
Alle wirkenden Bediensteten für die Hölle sind
Engel,
die
ALLAH absolut gehorchen. In der Lehre des
Islam
gibt es keine Hölle, deren Kontrolle in den Händen von
Satanen
liegt. Nach einer
Überlieferung [hadith] von
Imam
Sadiq (a.) ist die Hölle eine Qual für die Sünder und eine
Gnade
für ihre Wächter, die in ihr arbeiten. Im
Heiligen Quran (74:30) wird im Zusammenhang mit den
Wächtern die Zahl 19 erwähnt.
Der
Heiligen Quran fordert die
Menschen auf, die Hölle zu fürchten und sich und ihre
Familie vor ihrem
Feuer
zu schützen. Nach der Lehre von der
Verkörperung der Taten ist die Strafe, die die Übeltäter
erleiden, in Wirklichkeit die reale Form ihrer eigenen
Handlungen.
Einige zeitlich begrenzte Stufen der Hölle dienen, wie auch
mögliche Leiden in der
Todeszwischenphase [barsach], zur Reinigung von
Sünden, um im Anschluss doch noch ins
Paradies [dschanna] eingehen zu können.