Prof. Dr. Hawari
Prof. Dr. Mohammad Hawari

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??? - ??? n.d.H.
??? - 6.1.2015 n.Chr.

Foto: Privat Familie Hawari

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Prof. Dr. Mohammad Hawari war ein islamischer Gelehrter und eine der größten Persönlichkeiten im Nachkriegsdeutschland im Bereich Halal-Speise.

Am 14. Juli 1931 ist Mohammad Hawari in Damaskus geboren. Seine Kindheit verbrachte er in dem arabischen Land, in dem damals die Toleranz zwischen den Rechtsschulen und Religionen am größten war, was ihn prägen sollte. Er studierte in Paris Biochemie und in Brüssel industrielle pharmazeutische Chemie (Universität Brüssel), so dass er über gleich zwei Diplome verfügte: Diplom in der industriellen Lebensmittelchemie (Universität Brüssel) und Diplom Biochemie (Universität Paris). Er promovierte an der Universität Brüssel in der pharmazeutischen Wissenschaft. In den 1970er Jahren erhielt er den Ruf auf einen Lehrstuhl der Chemischen Pharmazie an der Universität Damaskus. Ab 1980 lebte und lehrte er in Deutschland und wurde auch deutscher Staatsbürger. Mit seiner Ehefrau hatte er vier Kinder. Sein Beiname war "Abu Mahmud". Er hatte Syrien Anfang der 1980 Jahre wegen der damaligen politischen Unsicherheit im Land verlassen.

Unermüdlich hat er sich für die Belange der Muslime eingesetzt. Er war Mitbegründer des Islamischen Zentrums in Brüssel, erster Präsident der Union muslimischer Studentenorganisationen in Europa und Mitbegründer und langjähriges stellvertretendes Vorstandsmitglied des Islamischen Zentrums in Aachen mit der Bilal-Moschee und war 18 Jahre stellvértretender Vorstandsvorsitzender. Er ist Begründer und erster Präsident der UMSO (Union muslimischer Studenten Organisation in Europa). Sein Name ist insbesondere mit der Halal-Zertifizierung in Europa und Halalfood verbunden. Er setzte sich ein für die Vereinheitlichung der Gebetszeiten, die Vereinheitlichung der Mondsichtung und die genaue Berechnung der Gebetsrichtung.

Er war lange Jahre Mitglied in vielen internationalen Islamischen Räten, wie „European Council for Fatwa and Research“; „International Union for Muslim Scolars“; „Fiqh Council of Mekka“ und „World Islamic Congress in Jeddah“, Mitglied der Weltgesundheitsorganisation in Kairo und Genf und Stellvertretender Vorsitzender des  „European Islamic Forum“. Er war Mitglied im Europäischen Council für Fatwa und Research(ECFR) seit dessen Gründung.

Zu seinen Hauptanliegen gehörten die Vereinheitlichung der Gebetszeiten (insbesondere für Breitengrade, in denen keine richtige Dämmerung vorhanden ist), die Vereinheitlichung der Mondsichtung und die genaue Berechnung der Gebetsrichtung. Er favorisierte die globale Mondsichtung auf Berechnungsbasis, da dies seiner Meinung nach der einzige Weg zur Einheit unter Muslimen diesbezüglich wäre.

Auch während seiner chronischen Krankheit, die ihn sehr viel Kraft kostete, war er ein wichtiger Wissenschaftler und Ratgeber für viele Konferenzen. Er war auch im Krankenhaus immer erreichbar und bemüht, seine Arbeit fortzusetzen und anderen Menschen zu helfen. Er starb am 6.1.2015 n.Chr. im Kreis seiner Familie. Die Beisetzung fand am 08.01.2015 auf dem Friedhof Hüls in Aachen statt.

Auf seinen Grabstein stehen im arabischen Original die letzten vier Verse der Sure Fadschr (89:27-30)

Foto B.Hawari (2023 n.Chr.)

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