Aussprache: bait al hikma
arabisch: بيت الحكمة
persisch:
englisch: House of Wisdom

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Haus der Weisheit [bait al hikma] war eine Art wissenschaftliche Akademie, die im Jahr 825 n.Chr. von Mamun in Bagdad gegründet wurde.

Als Vorbild des Hauses der Weisheit soll die wesentlich ältere Akademie von Gundischapur gedient haben.

Die Gründung des Hauses der Weisheit hängt eng mit der Geschichte der Papierherstellung und der Ausbreitung von Papier in Bagdad zusammen. In Bagdad entstand damals auch eine Papiermühle. Auf dem dem Papiermarkt gab es 100 Papiergeschäfte, von denen manche von Geistlichen [ulama] betrieben ein eigenes kleines Wissenschafts- und Literaturzentrum bildeten. Die berühmtesten Papierhändler waren Ahmad ibn Abi Tahir (819-893) und Abul Faradsch Muhammad ibn Ishaq (gest. 995). Die Papierproduktion ermöglichte die Informationsspeicherung in schriftlicher Form, was neben der Theologie insbesondere in Disziplinen wie der Medizin und damit für Ärzte von großer Bedeutung war.

Im Haus der Weisheit arbeiteten 90 Schreiber und Gelehrter [faqih] an wissenschaftlichen Übersetzungen vor allem aus dem Griechischen ins Arabische. Mamun schickte dafür einen Gelehrten seines Hofs nach Byzanz und bat den griechischen Kaiser, ihm mathematische Werke - u.a. die des Euklid - zur Verfügung zu stellen. Im Haus wurden alle Werke der Antike übersetzt, die aufzufinden waren. Unter anderem von Galen, Hippokrates, Platon, Aristoteles, Ptolemäus oder Archimedes. Unter der Leitung des Christen Hunain ibn Ishaq entwickelten sie ebenso eine Technik des konzeptionellen anstelle des wörtlichen Übersetzens. In Bagdad arbeiten nach Aussagen des Historikers al-Qufiti in der Epoche des Aufbau des Hauses neben der Mehrheit der Muslime 37 Christen, 8 Sabäer und 9 Juden. Unter den Mitarbeitern waren der Arzt Hunain ibn Ishaq, der Astronom Thabit ibn Qurra und der Mathematiker Abu Abdullah Muhammad al-Chwarizmi.