Hasan Habibi
Hasan Habibi

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch: Hassan Habibi

??? - ??? n.d.H.
1937 - 31.1.2013 n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Dr. Hasan Habibi war ein bekannter Politiker, Autor, Rechtswissenschaftler und Forscher in der Islamische Republik Iran. Er gehörte zu den aktiven Persönlichkeiten, die ab Beginn der Islamischen Revolution und ebenso nach ihrem Sieg wesentlich zu dieser Revolution beitrugen.

Dr. Hasan Habibi wurde 1937 in Teheran geboren. Bereits vor seiner Einschulung beherrschte er sowohl das Lesen und Schreiben, sowie das Auswendigrezitieren des Heiligen Qur'an und Gedichte einiger berühmter persischer Dichter wie Hafiz, Rumi, Saadi und Ferdowsi. In der Grundschule übersprang er die 1. und 2. Klasse und begann sich neben dem normalen Unterrichtsstoff auch theologisches Wissen anzueignen, wobei sein Vater einen erheblichen Beitrag leistete.

Schon mit 13 Jahren schloss er sich der Bewegung für die Nationalisierung des Erdöls an und lernte dabei viel über gesellschaftliche Fragen. 1956 begann Habibi mit seinem Jura- und Philosophiestudium. Als Student übersetzte er das Buch von Nasir al-din al-Tusi ('Adab Mut`alimin') und das Werk von Zainudddin al-Dschubai, ('Monia Al-Morid fi Adab Al-Mofid va Al-Mostafid') über die Beziehung zwischen dem Lehrer und seinem Schüler vom Arabischen ins Persische.

Gleichzeitig brachte er eine Forschungsarbeit über die Kinderliteratur zu Ende. Zur Fortsetzung seines Studiums und seiner Forschungsaktivitäten ging er an die Universität Sorbonne in Frankreich und studierte dort Soziologie und Jura und machte seinen Doktorabschluss. Danach lehrte er an französischen Jurafakultäten erst allgemeine Rechtswissenschaften und dann Privatrecht und betrieb Forschung.

Habibi gehörte zu den ersten Aktivisten und Theoretikern der islamischen Studentengemeinschaften in Europa. Er hat unter persönlichem Einsatz in den Jahren vor der Islamischen Revolution richtunggebend auf iranische Muslime, die in Europa studierten, eingewirkt.

Nachdem Imam Chomeini vor der Islamischen Revolution die Notwendigkeit der Verteidigung der Palästinenserrechte hervorgehoben hatte, hat Dr. Habibi, um die persischsprachigen in den wichtigen 70er Jahren auf die Frage Palästinas aufmerksam zu machen, eine Buchreihe (‘Madschmu-e Karamah‘) zur Erinnerung an den Krieg der Zionisten gegen die Palästinenser zusammengestellt.

Mit Eskalierung der Kämpfe der iranischen Bevölkerung gegen das gewaltsame Schah-Regime verstärkte auch Hasan Habibi seine Aktivitäten gegen Schah Muhammad Reza Pahlavi. Als Imam Chomeini nach Frankreich ins Exil gebracht wurde, besuchte Habibi Imam Chomeini und kehrte mit ihm kurz vor dem Sieg der Islamischen Revolution am 1. Februar 1979 zusammen mit Imam Chomeini in den Iran zurück.

Er setzte sein Wissen und seine Erfahrungen im Revolutionsrat, dem Ausschuss für den Entwurf der Verfassung der Islamischen Republik Iran, als Abgeordneter in der Islamischen Beratungsversammlung - Madschlis, im Justizministerium, Expertenversammlung [madschlis-e-chobregaan] und in drei Amtsperioden als erster Vize-Präsident ebenso ein, wie als Leiter des Kulturzentrum für die persische Sprache und Kultur, der Stiftung für die Kulturhäuser der Islamischen Republik Iran und als Mitglied des Landesinteressenrates und vor allem auch in der Stiftung für Iranistik.

Dr. Habibi hat während seiner Ämter viele Auszeichnungen erhalten, wie den Ehrendoktor für Soziologie der Teheraner Universität, das hohe Abzeichen der Unabhängigkeit, Ehrendoktor der staatlichen Universität von Turkmenien, die Medaille der staatlichen Universität von Tiflis (Georgien), den Ehrentitel der wissenschaftlichen Akademie von Armenien und den Ehrentitel der staatlichen Universität von Tadschikistan. Dr. Habibi war Mitglied im Nationalausschuss der UNESCO und im Den Haager Internationalen Gerichtshof.

Dr. Habibi hat in all den Jahren nach dem Sieg der Islamischen Republik Iran trotz der Übernahme verschiedener Aufgaben niemals Forschung und wissenschaftliche Fragen beiseite gelassen. Davon zeugt die Liste seiner wissenschaftlichen Werke und seine Initiativen für Gründung von wissenschaftlich-kulturellen Einrichtungen.

1997 rief er die Stiftung für Iranistik ins Leben, die einer tieferen und besseren Iranistikforschung dienen sollte. Seine Tätigkeit auf dem Gebiet der Iranistik war so wertvoll, dass man ihn den ‘Vater der Iranistik‘ genannt hat. Das Resultat seiner jahrelangen Studien, Forschungen und Übersetzungen ist eine wertvolle Sammlung von Büchern und zahlreichen wissenschaftlichen Artikeln, die bei Studenten und den Freunden von Wissenschaft und Literatur reges Interesse fanden. In seinen Werken, insbesondere bei Übersetzungenwerken, war er immer darum bemüht, ein Thema anzuschneiden, welches neue Forschungen auslöst.

Dr. Hassan Habibi verstarb am 31. Januar 2013 im Alter von 75 Jahren nach längerer Erkrankung. Wegen dem jahrelangem Dienst an der Islamischen Republik Iran ist er an dem gleichen Tag, an dem sich seine gemeinsame Rückkehr mit Imam Chomeini in den Iran jährte, neben dessen Grabstätte beigesetzt worden. Imam Chamene'i sagte anlässlich seines Dahinscheidens: „Er war ein aufrichtiger gottesehrfürchtiger gläubiger und dienstfertiger Mensch. Die Geschichte seiner Verdienste gegenüber der islamisch-republikanischen Ordnung beginnt bereits vor der Revolution. Nach seinem Beitrag zum Verfassungsentwurf ist er lange Jahre Mitglied des Revolutionsrates gewesen und hat danach andere wichtige Verantwortungen übernommen.“


Imam Chamene'i besucht Dr. Habibi im Krankenhaus

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