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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Muhammd ibn Sulaiman Fudhuli al-Baghdadi war ein
bekannter
Mystiker, der im
Osmanischen Reich gewirkt hat. Er hat ein Gedichtverständnis
entwickelt, der seinen Ursprung in der persönlich gefühlten
Liebe gründet.
Fudhuli, auch Fuzuli geschrieben, ist um 1483 n.Chr. in
Kerbela geboren und in 1556 n.Chr. am gleichen Ort gestorben. Er
gehörte einem sesshaften Stamm der
Oghusen im Gebiet des heutigen
Irak
an. Seine Familie soll aus
Aserbaidschan stammen, weshalb er dort auch als
Nationaldichter verehrt wird.
Über sein Leben, insbesondere seine Jugend und
Schulausbildung liegen wenige Informationen vor. In der
Einführung zu seinem persischsprachigen Diwan erklärt er, dass
er den Name Fudhuli in den Gedichten für sich gewählt habe,
damit seine Gedichte nicht mit denjenigen anderer Autoren
verwechselt werden, da niemand seinen Namen schön finden
würde, denn "fudhuli" bedeutet "überflüssig". Aber eine andere
Bedeutung kann "Tugend" sein. Es wird zuweilen behauptet, dass
er bewusst mit beiden gegensätzlichen Bedeutungen hantiert
habe.
Die Quellen über sein Leben sind extrem widersprüchlich und
Legenden und Wahrheiten mischen sich. Soweit bekannt, hat Fudhuli allerdings eine gute Schulbildung gehabt, insbesondere
im Bereich
Islam,
Wissenschaften,
Mystik und persische Literatur. Seine Gedichte in den
türkischen (azeri), arabischen und persische Diwans zeigen, dass er
alle drei Sprachen sehr gut beherrschte. Viele seiner Werke
sind in Anlehnung an
Muhammad Schams ad-Din (Hafiz) geschrieben.
Fudhuli hatte, wie es aus seinen Schriften deutlich
wird, eine tiefe Liebe gegenüber den
Zwölf Imamen (a.). Da er sein gesamtes Leben in
Kerbela verbracht hat, spiegelt sich das auch in seinen
Gedichten wieder, wobei aus der
Mystik heraus eine besondere Kombination der
Liebe und
Trauer entsteht. Seine besondere
Liebe zu
Imam Ali (a.), zu den
Ahl-ul-Bait (a.) und zu
Aschura hat er in seinem Werk
Hadikat-us-Suada (Garten
der Glücklichen) dargelegt. Aus seinem persischen Gedicht "Dirr-i
sadef-i sıdk dschanab-i mutavaalli" (Der Hohe Beauftragte, die
Perle der Perlmutter der Aufrichtigkeit) ist zu ersehen, dass Fudhuli seine Lebensunterhalt
durch Stiftungen der
Ahl-ul-Bait (a.) in
Kerbela,
Nadschaf und
Bagdad
bestritten hat.
Ein typischer Zweizeiler von ihm ist:
Wenn ich ich bin, wer bist dann Du, Geliebte meiner?
Und wenn Du Du bist, wer bin dann ich, ich Unglücklicher?
Sein bis heute bekanntestes Werk ist
Laila und Madschnun.
Er starb während einer Pestepidemie um 1556 n.Chr. Für
Aleviten gilt er als einer der
sieben große Dichter.
Weitere Werke sind unter anderem: Diwan (Türkisch/Azeri), Gesundheit und Krankheit 1951, Vierzig Hadith Übersetzungen, Garten der Glücklichen, Diwan (arabisch). Siehe seine Gedichte in deutscher Übertragung in der
Liste der veröffentlichten Gedichte zum Islam.
Er hinterließ ein umfassendes Werk. Fudhulis Werke zeichnen
sich durch tiefe philosophische Betrachtungen, eine reiche
Metaphorik und eine meisterhafte Beherrschung der Sprache aus.
Seine Dichtung behandelt Themen wie die menschliche Existenz,
Liebe, soziale Gerechtigkeit und die Suche nach Wahrheit und
spiritueller Erleuchtung. Er kritisierte auch die sozialen
Ungerechtigkeiten seiner Zeit und die Heuchelei innerhalb der
religiösen Eliten.
Fudhulis Einfluss erstreckt sich weit über seine Lebenszeit
hinaus. Seine Werke sind ein integraler Bestandteil der
Literaturgeschichte in
Aserbaidschan, der
Türkei und im
Iran.
Sie werden bis heute gelesen, studiert und gefeiert. Fudhuli
ist nicht nur für seine literarischen Beiträge bekannt,
sondern auch für seine Rolle bei der Entwicklung der
aserbaidschanischen Sprache und Literatur.
Schahriyar bezeichnete die Dichtung der Fudhulis als eine
Tür zum
Heiligen Quran, die sich in drei Sprachen öffnet.
Fudhulis Erbe lebt in zahlreichen literarischen Festivals,
Bildungseinrichtungen und kulturellen Veranstaltungen fort,
die seinem Leben und Werk gewidmet sind.