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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Als Fatimas Martyrium wird die Zeit zwischen
Fatima Zahras (a.)
schweren Verletzung, als sie hinter ihrer Haustür gewaltsam
eingequetscht wurde bis zu ihrem Begräbnis bezeichnet.
Ihr
Dahinscheiden wird als
Martyrium
bezeichnet, weil sie als Folge von Verletzungen erfolgte, die
ihr von einigen
Gefährten des
Propheten Muhammad (s.)
zugefügt worden sind. Die Frage des
Martyriums
Fatima Zahras (a.) ist
eines der Themen, die zwischen
Sunniten und
Schiiten
umstritten sind.
Schiiten sind
allgemein der Meinung, dass
Fatima Zahra (a.) das
Martyrium erlitt und dieses
Ereignis auf einen Schlag in die Seite ihres Unterleibs und
der dadurch erfolgte gewaltsamen Schwangerschaftsabbruch ihres
ungeborenen Kindes
Muhsin
ibn Ali zurückzuführen ist.
Sunniten hingegen glauben, dass sie (a) aufgrund von
Krankheit und große Trauer über das Dahischeiden des
Propheten Muhammad (s.) eines
natürlichen Todes starb.
Die
Schiiten trauern jedes
Jahr während der so genannten
Fatimiyya-Tage" um das
Martyrium von
Fatima
Zahra (a.).
Der Grund für die Meinungsunterschiede über das
Martyrium von
Fatima Zaha (a.) liegt darin, dass ihr Dahinscheiden kurz nach dem
Dahinscheiden des
Propheten
Muhammad (s.) und während der Auseinandersetzungen um die
Nachfolge des
Propheten Muhammad
(s.) eintrat. Nachdem in
Saqifa
die Nachfolge entgegen den Ereignissen von
Ghadir Chum von einer
Gruppe der
Auswanderer und
Helfer
festgelegt wurde, weigerte sich eine Gruppe von
Gefährten,
Abu Bakr
einen
Treueid zu leisten. Sie
verlangten, dass
Imam Ali
(a.), der ebenfalls den
Treueid
verweigerte, zum Nachfolger ernannt wird. Aus diesem Grund
begab sich
Umar ibn Chattab zusammen mit anderen zu
Imam Alis
(a.) Haus, um ihm den
Treueid
einzfordern, und
Umar ibn Chattab drohte, das Haus mit seinen Bewohnern in
Brand zu setzen, wenn
Imam Ali
(a.) nicht den
Treueid
leisten würde.
Fast alle
schiitischen
Quellen stimmen darin überein, dass
Muhsin ibn Ali,
Fatima Zahas (a.)
ungeborenes Kind, infolge des Angriffs auf ihr Haus im
Mutterleib getötet wurde; einigen
sunnitischen Quellen behaupten hingegen, dass
Muhsin ibn Ali lebend
geboren wurde und im Kindesalter starb.
Nach mehreren
Überlieferungen [hadith] erlag
Fatima Zahas (a.)
ihren Verletzungen und wurde nachts begraben. Das entsprach
dem Willen
Fatima Zahas
(a.), denn sie wollte nicht, dass diejenigen, die ihr
Unrecht getan hatten, bei ihrer Beerdigung anwesend waren.
Eine Reihe von Schriftstellern haben durch historische
Fragen Zweifel an den
Überlieferungen [hadith] über die Verbrennung des Hauses
geäußert. Sie haben zum Beispiel behauptet, dass die Häuser in
Medina damals keine Türen
hatten, oder sie haben in Frage gestellt, warum
Imam Ali
(a.) und andere
Fatima (a.) nicht verteidigt haben. Die
Gelehrten [faqih] der
Schia haben darauf
geantwortet, dass einige Häuser in
Medina durchaus Türen hatten.
Bedeutsamer wog die Fragen, warum
Imam Ali
(a.), der für seinen Mut bekannt war, seine Frau nicht mit
dem Schwert verteidigt hat. Die Antwort darauf ist der Befehl
des Propheten Muhammad (s.) an
Imam Ali
(a.) geduldig zu sein und die Interessen des
Islam höher zu werten. Hätte
Imam Ali
(a.) damals sein Schwert gezogen, wäre es zu einer
Spaltung der noch schwachen Gemeinschaft gekommen. Zudem hatte
niemand damit gerechnet, dass irgendjemand die Tür, hinter der
Fatima Zaha (a.)
stand, gewaltsam aufbrechen würde. Tatsächlich soll nach dem
Einschlagen der Tür
Imam Ali
(a.) herausgekommen sein, um
Umar ibn Chattab zur Verantwortung zu ziehen. Aber als er
von mehreren Anwesenden angegriffen und gefesselt wurde, habe
er sich nicht gewehrt, um die Gemeinschaft nicht zu spalten.
Fatima Zahra
(a.) litt schwer unter der erlittenen Verletzung und bleib
oft im Bett liegen, bis sie dahingeschieden ist. In dieser
Zeit soll sich auch
Fatimas (a.) Granatapfelwunder ereignet haben.
Bereits vor den Ereignissen an ihrer Tür her war
Fatima Zaha (a.) von
Abu
Bakr enteignet worden, der ihr das Landstück
Fadak
wegnahm. Es dauerte bis zum
Umayyade-Kalifen
Umar ibn Abdul Aziz bis
Fadak
ihren Nachkommen zumindest kurzzeitig zurück gegeben wurde.
In ihrem Testament bat Fatima (a.)
Imam Ali (a.) darum, ihren Körper in der Nacht in einer
Totenbahre zum
Grab zu tragen, damit niemand sie sieht und ihr
Grab unbekannt bleibt, damit
Abu
Bakr und
Umar ibn Chattab niemals an ihr
Grab kommen können. Daher
ist sie die einzige große Persönlichkeit der
islamischen
Frühgeschichte, deren Grabstätte unbekannt ist. Zum Begräbnis
und dem Grab sie
auch
Fatimas (a.) Grab.
Schiiten glauben, dass
Imam
Mahdi (a.) die Grabstätte kennt und seinen Anhängern
mitteilen wird, wenn er erscheint. Manche
Gelehrte meinen,
dass sie die erste
Muslima war,
die in einer Art
Sarg
zum Grab
gebracht wurde.