Fachr-ul-Islam
  Muhammad Sadiq Fachr-ul-Islam

Aussprache: muhammad saadiq fachr-ul-islaam
arabisch:
محمد صادق فخر الإسلام
persisch:
محمد صادق فخر إسلام
englisch:
Mohammad Sadek Fakhrul-Islam

ca. 1250 - ca. 1330 n.d.H.
??? - ??? n.Chr.

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Muhammad Sadiq Fachr-ul-Islam war ein Gelehrter des 19. Jh. n.Chr. im Iran, der aus einer christlichen Familie stammend den Islam angenommen und sich intensiv mit der Frage des Paraklet beschäftigt hat.

Muhammad Sadiq Fachr-ul-Islam ist ca. 1250 n.d.H. in einer christlichen Familie in der Stadt Urmia geboren.

Er erzählt seine Geschichte in der Einleitung seines Buches "Anis al-Aalam fi Nusrat-il-Islam" (Der Geselle der Vorbilder bei der Unterstützung des Islam) wie folgt:

"Ich habe das Christentum in der Kirche von Urmia gelernt bei den größten Priestern und Gelehrten während der Tage meiner Zeit der Unwissenheit [dschahiliya]. Ich war protestantischer Christ und war 12 Jahre alt, als ich mein Studium im alten und neuen Testament beendet habe.

Danach habe ich mich entschieden nach verschiedenen Ländern zu reisen um mich mit den Priestern und Gelehrten des Christentums zu treffen, bis ich einen der bekannten katholischen Gelehrten des Vatikans getroffen habe. Er hatte eine hohe Stufe und war unter den Christen sehr berühmt. Zu ihm haben Könige, Prominente und Reiche ihre Fragen mit wertvollen Geschenken geschickt.

Ich habe bei diesem großen Gelehrten die Haupt- und Zweiglehre des Christentums gelernt. Mit mir waren auch andere bei seinen Religionsvorlesungen: Die Zahl der Studenten waren insgesamt 400-500 Student und Studentinnen, alles Mönche und Nonnen, die dem Weltlichen entsagt haben. Ich war unter diesen Studenten der einzige, der diesem großen Gelehrten nahe stand. Ich lag ihm mehr am Herzen als alle anderen und er hat mir so sehr vertraut, dass ich sogar die Schlüssel seiner Wohnung und des Lagerraums der Lebensmittel hatte, außer zu einem kleinen Raum, der seine Privatkammer war. Ich habe gedacht, dass es die Kammer seines gesparten Geldes ist. Ich dachte in mir, dass er das Weltliche für das Weltliche verlassen hat und dass seine äußere Entsagung des Weltlichen nur ein Einwand ist, um mehr Geld und Schmuck zu sammeln.

Ich war eine Zeitlang sein Gefährte und habe von ihm die Grundsätze der verschiedenen christlichen Völker gelernt bis ich 17-18 Jahre alt war. Eines Tages wurde unser hoher Priester und Lehrer krank. Er sprach zu mir: Oh mein geistiger Sohn benachrichtige die Studenten über das Absagen des Unterrichts heute. Ich bin zu den Studenten gegangen, um es ihnen mitzuteilen und habe gesehen, wie sie über religiöse Angelegenheiten diskutierten, bis ihre Diskussion bei dem Wort "Paraklet" nach syrischer Sprache und Parakletus nach griechischer Sprache halt gemacht hat. Johannes hat in seinem Evangelium ... erwähnt, dass der Prophet Jesus (a.) sprach: "Nach mir kommt Paraklet!" Wer ist nun Paraklet, der nach Jesus (a.) kommt?!

Die Diskussion und der Schlagabtausch unter den Studenten über die Bedeutung dieses Wort und darüber, wer damit gemeint war, war sehr intensiv und hat sich gesteigert, bis ihre Stimmen laut wurde mit Grobheit. Jeder war anderer Meinung als andere. Ich kehrte zurück zu meinem Lehrer. Er hat mich gefragt: "Oh geistiger Sohn: "Das geschah heute während meiner Abwesenheit und worüber haben die Studenten diskutiert?" Daraufhin habe ich erzählt, dass sie heftige Uneinigkeit hatten über die Bedeutung des Wortes "Paraklet" in der Bibel und habe ihm die verschiedene vorgeschlagene Interpretationen erzählt. Er fragte mich: "Welche Meinung vertrittst du?" Ich sagte, dass ich die Meinung von einem soundso vertrete. Er sagte, dass ich keine Schuld trage im Hinblick darauf, dass die Tatsache anders ist, als alle dieser Meinungen und Aussagen. Die Bedeutung dieses gesegneten Wortes wissen in dieser Zeit nur die sehr wissenden Menschen und diese sind wenig. Ich warf mich zu den Füssen des Lehrers und sprach zu ihm: "Oh Geistiger Vater, du weißt mehr als andere darüber, wie ich mich anstrenge um (solche) Wörter seit Anfang meines (religiöses) Lebens, und du weißt am meisten über meine hohe Stufe in der Moral, Religiosität und Ausübung des Christentums. Außer den Zeiten vom Gebet, Predigt und Studienferien bin ich ständig beschäftigt mit Lesen und Nachforschung. Darum, was wäre denn schlimm daran, falls du mir den Gefallen tust und mir die Bedeutung dieses gesegneten Namen verdeutlichst?" Da hat der Lehrer geweint und sprach: "Oh geistiger Sohn, bei Gott du bist der beliebteste Mensch bei mir und ich will dir nichts vorenthalten, obwohl die Offenbarung der Bedeutung dieses gesegneten Namen großen Nutzen bringen würde, aber die Verbreitung dessen Bedeutung würde uns den Tot bedeuten seitens der christlichen Anführer. Falls du mir aber versprichst, diesen nicht während meines Lebens zu verbreiten und nach meinem Tod nicht in meinem Namen erwähnst, werde ich dir das verraten, denn wenn die Anführer wissen würden, dass ich dieses Geheimnis verraten habe, werden sie mich verfolgen bis sie meine Leiche aus Rache und Schadenfreude verbrennen."

Daraufhin habe ich vor ihm bei Gott der Hohe, dem Allmächtigem, dem Erzwinger, dem Siegenden, dem Bestrafenden, dem Ereilendem, dem Rächenden und bei der Bibel von Jesus (a.) und Maria (a.)  und bei allen Propheten und Gütigen und bei allen himmlischen von Gott herabgesandten Büchern und bei den Heiligen und Heiliginnen, dass ich sein Geheimnis weder während seines Lebens noch nach seinem Ableben verraten würde.

Nach dem er die Sicherheit erlangt hat über mich, sprach er zu mir: "Oh geistlicher Sohn, dieser Name gehört zu den gesegneten Namen des Propheten der Muslime und bedeutet "Ahmad" und "Muhammad"." Danach hat er mir den Schlüssel des kleinen (vorher erwähnten) Kammer gegeben, und sprach: "In diesem Raum ist eine Kiste und darin befinden sich zwei Bücher. Geh hin, mach sie auf und gib mir die (beiden) Bücher." Ich stand auf und habe ihm diese gebracht. Sie waren in griechischer und syrischer Schrift und waren geschrieben auf Leder vor dem Erscheinen des Propheten des Islam. Ich konnte sehen wie darin geschrieben war, dass das Wort Paraklet "Ahmad" und "Mohammad" bedeutet.

Daraufhin sprach der große Lehrer zu mir: "Oh geistiger Sohn, wisse, dass die christlichen Gelehrten, Exegeten und Forscher vor der Erscheinung des Prophet Muhammad (s.) einig waren, dass dieser Ausdruck "Ahmad" und "Muhammad" bedeuten. Aber nach dem er erschienen war, haben die Bischöfe und die Nachfolger alle Erläuterungen und Sprach- sowie Übersetzungsbücher vernichten lassen ,damit die Macht und die Herrschaft in ihren Händen bleibt und damit sie Besitztümer und weltliche Nutzen erbeuten. Das ganze aus Sturheit, Neid und geistlicher Krankheiten, die sie überfallen hat und sie daran gehindert hat, das Prophetentum Muhammads (s.) zu akzeptieren. Somit haben sie für den Ausdruck Paraklet eine andere Bedeutung erfunden. Diese ist die Bedeutung, welche die Bibel sicherlich nie gemeint hat... Daraus folgt, dass kein anderer als "Ahmad" und "Muhammad" gemeint ist mit dem syrischen Ausdruck Paraklet." Daraufhin habe ich ihn gefragt: "Was sagst du über das Christentum?" Er sprach: "Oh geistlicher Sohn, die christliche Religion wurde ersetzt durch die Religion des Propheten Muhammad (s.) (er sagte diesen Satz drei mal). Ich sprach: Wo liegt in der heutigen Zeit die Rettung und der gerade Weg, welche zu Gott führen?" Er sprach: "Die Rettung und der gerade Weg, die zu Gott führen sind ausschließlich bei der Befolgung von Muhammad (s.). Ich sprach: "Gehören seine Befolger zu den geretteten Leuten?" Er sprach: "Bei Gott ja! Bei Gott ja! Bei Gott ja!"

Daraufhin sprach ich: "Was hindert dich daran den Islam als Religion anzunehmen und dem Herrn der Menschen zu befolgen, wobei du über den Vorzug dieser Religion weißt und die Rettung und den Weg, der zu Gott führt in der Befolgung des letzten Propheten siehst? Er sprach: "Oh geistlicher Sohn, wahrlich ich habe die Rechtsmäßigkeit und den Vorzug des Islam erst mit fortschreitendem Alter erreicht. Und jetzt bin ich in meinem Inneren Muslim aber äußerlich kann ich auf die Herrschaft und die Verherrlichung nicht verzichten. Du siehst doch meine Stärke und Stufe bei den Christen. Wenn sie wissen würden, dass ich Zuneigung zum Islam habe, würden sie mich sofort überfallen. Und falls ich zu den Muslimen fliehen würde, würden die christlichen Fürsten meine Auslieferung von den muslimischen Fürsten einfordern mit dem Vorwurf des Verrats der Schatzkammer der Kirche oder, dass ich von ihnen etwas gestohlen habe, und ich glaube nicht, dass die Fürsten der Muslime mich bewahren würden. Außerdem, mal angenommen, ich würde zu den Muslimen  gehen und den ihnen sagen, dass ich Muslim geworden bin, dann erhalte ich von ihnen nichts mehr außer ihre Aussage: Gratuliere, dass du ... gerettet wurdest. Also halte uns das nicht vor, dass du den Islam und die Richtung des Rechts angenommen hast, denn damit hast du dich von der Strafe Gottes gerettet. Das Wort "Glückwunsch" füttert mich kein Brot und schenkt mir kein Wasser ein. Daraufhin würde ich als alter Mann unter den Muslimen mittellos und arm sein. Niemand denkt über mich und dann verhungere ich und sterbe in eine Hütte und scheide vom Leben aus in Elend und Mühsal. Ich habe Mehrere gesehen, welche in die islamische Religion eingetreten sind aber die Muslime haben sie in Stich gelassen und sie mussten die Schwierigkeiten des Lebens durchmachen. Danach haben sie es bereut und sind vom Islam abgefallen und kehrten zurück zu ihrer Religion mit Verlust von Diesseits und Jenseits. Ich fürchte so ein Schicksal, denn ich kann das Mühsal des Lebens und die Krisen des Diesseit nicht ertragen. Daraufhin würde ich das Diesseits und das Jenseits verlieren. Dagegen bin ich, Gott sei Dank, jetzt in meinem Inneren von den Anhängern Muhammad (s.) und habe auch das Diesseits dazu."

Da weinte mein Lehrer und ich weinte auch mit ihm. Danach fragte ich ihn: "Oh geistiger Lehrer, empfiehlst du mir in den Islam einzutreten?" Er sprach: "Falls du das Jenseits und die Rettung willst, dann sollst du selbstverständlich die wahrhaftige Religion befolgen. Da du ein junger Mann bist, ist es nicht fern anzunehmen, dass Gott dir die diesseitigen Mittel ebnet und dass du nicht verhungerst. Ich werde immer für dich beten und ich will, dass du am Auferstehungstag mein Zeuge bist, dass ich im Inneren Muslim bin und von den Anhängern der besten Gemeinde bin. Ich sage dir auch, dass die meisten Bischöfe meinen Zustand haben und sind elendig wie ich und können nicht auf die diesseitige Macht verzichten, denn es gibt kein Zweifel, dass die Religion Gottes auf Erden in diese Zeit die islamische Religion ist."

Nun nachdem ich die Beiden erwähnten Bücher gesehen habe und die Erklärung meines Lehrers gehört habe, strahlte das Licht der Rechtleitung und die Liebe des Letzten Propheten (s.) in meinem Herz in einer Weise, dass alles Weltliche in meine Augen, wie ein Kadaver erschien. Ich hatte keine Abhängigkeit mehr zu Macht im Diesseits und zu der Liebe der Verwandten und der Heimat. Ich habe von Allem abgesehen außer von der Wahrheit. Ich habe mich sofort vom Lehrer verabschiedet und habe ihn um ein wenig Geld gebeten für meine Rückkehr. Er hat mir die Kosten für meine Reise als Geschenk gegeben.

Ich bin aus dem Vatikan ausgereist und habe alles hinter mir gelassen, was ich an Büchern und Sachen hatte. Ich habe zwei oder drei Bücher mit mir genommen. Als ich die Stadt Urmia mitten in der Nacht erreicht habe, bin ich sofort zum Gelehrten Hassan Al-Mudschtahid gegangen und habe an seine Tür geklopft. Als ich ihm vom meiner Annahme des Islam erzählt habe, freute er sich riesig und ich habe ihn gebeten, mir die beide Glaubensbekenntnisse [schahada] zu lehren und dass er mir die Grundsätze der islamischen Religion beibringt. Das hat er auch gemacht auf beste Weise. Ich habe das, was er mir beigebracht hat, auf syrisch geschrieben, damit ich das nicht vergesse, und habe ihn gebeten, niemandem über meine Übertretung zum islamischen Religion zu erzählen, damit ich keine Probleme bekomme mit meinen Verwandten.

Gleich danach bin ich von dem Gelehrten gegangen zur rituellen Vollkörperreinigung [ghusl]g um die rituelle Waschung der Reue ... zu vollziehen. Als ich dann aus der Waschung kam, habe ich die beiden Glaubensbekenntnisse zum inneren und äußeren Eintreten in den Islam wiederholt und habe mich der Religion der Wahrheit hingewendet."

Danach hat er seinen christlichen Namen geändert in Muhammad Sadiq. Von den Muslimen, die ihn sehr herzlich aufgenommen haben, wurde er Fachr-ul-Islam genannt, was soviel bedeutet wie der Schmuck des Islam.

Mohammad Sadiq hat dann angefangen das islamische Wissen zu erwerben an der religiösen Hochschule, sowohl im Iran als auch im Irak, wo er ca. 16 Jahre geblieben ist bis er dann als schiitischer muslimischer Gelehrte nach Urmia zurückreiste und angefangen hat den Islam zu lehrenn.

Er wurde zum großen Redner der Moschee der Stadt und um seine Kanzel [minbar] versammelten sich Menschen, die nach der Wahrheit suchen. Darunter waren sowohl Muslime als auch Christen.

Im Jahr 1305 n.d.H. hat er eine aussagekräftige Rede beim Grab Imam Ali Ridhas (a.) gehalten und erntete die Bewunderung der Zuhörer.

An Bücher schrieb er als erstes sein bekanntes wertvolles Buch "Anis Al-Aalam fi Nusrat-ul-Islam" (Der Geselle der Vorbilder bei der Unterstützung des Islam). Es erschin im Jahr 1315 n.d.H. in Persisch. Das Buch bestand aus zwei Bänden und wurde im Jahr 1406 n.d.H. in 8 Bänden neu gedruckt (Verlag: Maktabat Murtadawi). In diesem Buch hat er in dem fünften Band die christlichen Texte zusammengefasst, die auf Prophet Muhammad (s.) in syrische Sprache hinweisen.

Des Weiteren hat der Gelehrte Mohammad Sadiq mehrere andere Bücher geschrieben, wie:

bulletDie Zusammenfassung des Gesprochenen über die Ehrung des Islam (Chulasatul-kalam fi Iftichar Al-islam). Dieses Buch wurde auf Anweisung Ayatollah Boroudscherdis neu gedruckt.
bulletDie Beweise der Muslime (Burhan al-Muslimeen)
bulletDie Pflicht zur Verhüllung und das verbotene Getränk (Wudschub Al-hijab wa Hurmatu Ascharab)

Mohammad Sadiq Fachr-ul-Islam starb ca. 1330 n.d.H..

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