Euphrat [firat]
Euphrat [al-firat]

Aussprache:
arabisch:
الفرات
persisch:
فرات
englisch: Euphrates

Bild: Der Aufstellungsplan in Kerbela, wie ihn einige Gelehrte nach Überlieferungen am Morgen von Aschura vermuten.

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Der Euphrat ist der größte Fluss Vorderasiens und hat eine Länge von 2.736 km. Er entspringt in den Bergen des Ostens der Türkei. Zusammen mit seinem Zwillingsfluss Tigris bildet der Euphrat das so genannte Zweistromland, in dem sich einige der ersten Hochkulturen entwickelten. Er entspringt in der Türkei, durchfließt danach Syrien und den Irak in südöstlicher Richtung und vereinigt sich dort mit dem Tigris zum Schatt al-Arab, der in den Persischen Golf mündet.

Im Bereich der Religionen findet der Euphrat zahlreiche Erwähnung. Den Höhepunkt liefert dabei die Tragödie von Aschura, welche in ummittelbarer Nähe des Euphrat erfolgte. Manche muslimische Gelehrte beziehen einen Vers über den Euphrat in der Bibel, in welchem der Fluss 47 Mal erwähnt wird, auf die Ereignisse von Aschura: "Denn dies ist der Tag Gottes, des Herrn Zebaoth, ein Tag der Vergeltung, dass er sich an seinen Feinden räche, wenn das Schwert fressen und von ihrem Blut voll und trunken werden wird. Denn sie müssen Gott, dem Herrn Zebaoth, ein Schlachtopfer werden im Lande des Nordens am Euphratstrom. (Jeremia 46,10).

Der Euphrat wird auch unter den Endzeitzeichen erwähnt, deren Eintreten mit der Rückkehr des Imam Mahdi (a.) im direkten Zusammenhang steht. Nach manchen Überlieferungen soll der Euphrat eine nie zuvor beobachtete Überschwemmung bewirken und Kufa unter Wasser setzen, nach anderen Überlieferungen soll der Euphrat kurzeitig austrocknen. Beides war in dieser Intensität Jahrhunderte lang kaum vorstellbar, gewinnt aber an Brisanz durch die neue Euphrat-Staustufe Birecik in der Türkei.

Eine zusätzliche aktuelle politische Brisanz erfährt der Euphrat durch die Vorstellung vieler Muslime, der großisraelische Traum würde in den zwei blauen Linien der Flagge Israels symbolisiert, die den Nil und den Euphrat widerspiegeln würden, die Israeliten dagegen sehen darin das Mittelmeer und den Jordan.

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