.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ester, oft mit dem Titel "Königin" benannt, ist nach dem
alttestamentlichen Buch Ester eine
jüdische Waise deren Vater: Abihadschil war. Sie trägt den
hebräischen Namen Hadassa (hebr. "Myrte"). Sie war
Adoptivtochter ihres Cousins Mordechai und lebte
wahrscheinlich im 5. Jh. v. Chr. im persischen Reich. Das Buch
Esther wurde um 140 v. Chr. im Iran, in Susa
niedergeschrieben.
Nach dem Buch war der persische König
Ahasveros auf der Suche nach einer neuen Braut und Ester
gelangt durch Verheimlichung ihrer
jüdischen Herkunft in den engeren Favoritenkreis.
Mordechai erfährt von einem Mordkomplott gegen den König,
informiert seine angenommene Tochter und diese warnt den
König, wodurch sie sein Zutrauen gewinnt.
Mordechai ist dem höchsten Regierungsbeamten Haman
allerdings suspekt, da er nicht bereit ist, sich vor ihm zu
verneigen. Die
Verneigung [ruku] gebühre allein
Gott.
Haman beschließt ein Pogrom gegen die
Juden.
Mit königlichem Siegel wird im ganzen Reich verkündet, dass am
13. Tag des 12. Monats (nach persischem Kalender der Monat
Adar) die jüdische Bevölkerung, samt ihrer Kinder, vogelfrei
sei und vernichtet werden dürfe. Ester gelingt es, den König
zu überzeugen, dass Esters Geschichte an und erkennt, dass
Haman sein Vertrauen missbraucht hat. Haman wird hingerichtet.
Das erste königliche Dekret kann aber angeblich nicht
zurückgenommen werden, auch nicht vom König selbst. Ester und
Mordechai, mittlerweile mit königlichem Siegel bevollmächtigt,
erlassen ein zweites Dekret, dass genau das Gegenteil des
ersten vorsieht, nämlich die Vernichtung aller Feinde der
Juden
durch die
Juden
selbst. Auf Anweisung Mordechais versammeln sich die Juden in
allen Städten und töten ihre Feinde mit dem Schwert. Durch das
zweite Dekret eingeschüchtert, wagt auch niemand sich gegen
sie zu wehren oder sie zu behindern. Um nicht Opfer dieser
Massenhinrichtung zu werden, bekennen sich viele Nichtjuden
sogar zum
Judentum. Im ganzen Reich werden an zwei Tagen über 75.000
Männer getötet. So wird aus dem geplanten Pogrom an
Juden
ein Massenmord an den Feinden der
Juden.
Zur Erinnerung an ihre Rettung durch Ester feiern die Juden
das Purimfest. Purim bedeutet "Steine". Haman habe ein
Steinorakel konsultiert, um den optimalen Zeitpunkt der
Judenvernichtung zu ermitteln. Das Orakel erfüllte sich aber
in gegenteiliger Form.
Das
Mausoleum der Esther und Mordechai befindet sich der Vorstellung iranischer Juden in
Hamadan und gilt als wichtigste jüdische Pilgerstätte des
Iran.
Manche
Historiker bezweifeln diese Angabe und gehen eher davon aus, dass sich um die Gräber von Schuschan-Docht und
deren Onkel Mordechai handelt. Schushan-Dokht war die Ehefrau des
sasanidischen Herrschers Yazdegerd I. Schushan-Dokht habe den Herrscher davon überzeugt, eine größere jüdische
Gemeinde in Hamadan anzusiedeln.
Esther vor Ahasveros, Gemälde von Giovanni Andres Sirani, 17. Jh. n.Chr. (Kunstmuseum
Budapest), Foto Y. Özoguz 2013