Dschannat-ul-Mualla
Dschannat-ul-Mualla

Aussprache: dschannat-ul-mu-alaa
arabisch: جنة المعلى
persisch: جنة معلى
englisch:
Jannat-ul Mualla

Bild: Grabstätte der vor der Zerstörung

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Dschannat-ul-Mualla, auch bekannt als "al-Hadschun" ist der älteste und berühmteste Friedhof der Muslime in Mekka.

Er ist auch bekannt als al-Maʿlāt-Friedhof [مَقبَرَة المَعلاة] oder als Al-ChaDschun-Friedhof [مَقبَرَة الحَجون] bekannt. Die Iraner kennen den Friedhof auch als Friedhof der Banu Haschim (persisch: قبرستان بنی هاشم) und Abu Talib Freidhof (persisch: قبرستان ابوطالب). Er ist der älteste Friedhof in Mekka.

Der Friedhof liegt am Rand der Stadt geschützt von Bergmassiven an den Hängen des Berges al-Hadschun und heute nordöstlich von Mekka an den beiden Straßengabelungen zur Moschee al-Haram und zum Berg al-Hajun.

Zu den berühmtesten Persönlichkeiten, die hier beigesetzt sind gehören: Chadidscha (a.), Abu Talib, Abd Manaf, Haschim ibn Abd Manaf, Abdulmuttalib, Abu Talib, Qasim ibn Muhammad, Sumayya, Jasir und nach einigen Quellen auch Amina bint Wahb. Daher gilt er als zweitwichtigster Friedhof nach Dschannat-ul-Baqi.

Obwohl bedeutende Gefährten des Propheten Muhammad (s.) und Gefährtennachfolger [tabiun] auf diesem Friedhof begraben wurden und die spirituelle Bedeutung des Friedhofs erwähnt wird, sind ihre Identität und die genaue Grabstätte unbekannt. Allerdings erwähnte Firuzabadi in seiner Abhandlung Itharat al-Hadschun li ziyarat al-Hudschun (im 13. Jh.n.Chr.) die Namen von 38 Männern und Frauen die Gefährten des Propheten Muhammad (s.) waren und auf dem Dschannat-ul-Mualla begraben sind.

Auch einige historische Ereignisse rund um das al-Hadschun-Gebiet erregten auf diesem Friedhof die Aufmerksamkeit der Muslime. Es soll hier einst ein Treffen einer Gruppe von Dschinn mit Propheten Muhammad (s.) gegeben haben, das zu ihrer Annahme des Islam führte. Daraufhin wurde nach einiger Zeit die Dschinn-Moschee in der Nähe des Friedhofs gebaut und steht noch heute dort.

Die Gräber wurden im Laufe der Zeit mit immer schöneren und ausgebauten Schreinen überbaut und geschmückt. 1543 n.Chr. ließ Süleyman I. insbesondere einen Schrein aus Stein über dem Grab der Chadidscha (a.) errichten. Zuvor befand sich an der Stelle ein hölzernes Gebäude. Gemäß Evliya Tschelebi (Çelebi) befanden sich im 17. Jh. n.Chr. Vorort 75 Schreine. 1879 n.Chr. ließ Abdülhamid II. alle bestehenden Schreine umfassend restaurieren.

Nachdem aber die Stadt 1925 n.Chr. von Abdulaziz al-Saud erobert wurde, zerstörte er genau so wie in Dschannat-ul-Baqi alle Gräber und darauf befindliche Grabsteine und Gebäude gemäß der abgewichenen Vorstellung des Wahhabismus, dass man Gräber nicht derart schmücken dürfe. Nichtsdestotrotz wurden die Gräber großer islamischer Persönlichkeiten weiterhin von den Gläubigen aufgesucht. Nach der Zerstörung in 1925 n.Chr. ordneten die Wahhabiten zudem zunehmend striktere Schwierigkeiten zum Besuch der Gräber an.

Heute ist der Dschannat-ul-Mualla von Mauern umgeben, die bis zu den Hängen des Berges al-Hadschun reichen. ein Zugang zum Friedhof wird nicht zugelassen.


Die Schreine 1920 vor der Zerstörung: 1: Aminas Schrein, 2: Schrein der Onkel und weiterer Verwandten des Propheten Muhammad (s.), 3: Schrein der Chadidscha (a.).


1880 fotografiert von Muhammad Sadiq Bey

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