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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Das Dresdner Damaskuszimmer ist die vollständig erhaltene
künstlerische Zimmerarchitektur eines Zimmers aus
Damaskus,
das in Dresden ausgestellt ist.
Das komplette 22
Quadratmetern große Zimmer hat Karl Ernst Osthaus, der 1874 in
Hagen geborene einflussreiche Kunstsammler, Kulturreformer und
Gründer des 1902 eröffneten Folkwang-Museums, aus dem
damaligen Osmanischen Reich bestellt. Duch die Diplomatie des
deutschen Konsuls Ernst Lütticke gelang es, solch ein Zimmer
zu erwerben. Die Rechnung wurde ausgestellt am 22. März 1899.
Das Damaskuszimmer wurde laut Versinschrift im Jahr 1225
n.d.H. (1810/11 n.Chr.) angefertigt. Es wurde in ca.
einhundert Einzelteilen verschifft. Es war ursprünglich für
ein neu konzipiertes islamisches Museum in Hagen gedacht.
Jenes Museum wurde allerdings nie gebaut. Daher verschwanden
die sperrigen Pakete aus
Damaskus
nach der Anlieferung 1899 in Hagen auf dem Dachboden. Dort
lagerten sie mehr als zwei Jahrzehnte original verpackt. Einer
der Erben war der 1901 in Burgstädt bei Chemnitz geborene
junge Kunstwissenschaftler Dr. Hellmuth Allwill Fritzsche. Er
überzeugte die Miterben davon, das Zimmer dem
Völkerkundemuseum in Dresden zu schenken. Fritzsche starb 1942
an seinem 41. Geburtstag an der Front in Russland.
Und in Dresden wurde das wertvolle Souvenir vorerst nicht
ausgepackt, zumal nach dem Krieg keine Möglichkeiten
bestanden. Erst die Ethnologin Annegret Nippa, von 1997 bis
2003 Direktorin des Museums, suchte im Depot nach dem Zimmer,
von dessen Existenz sie durch eine Fußnote in einem
Fachaufsatz erfahren hatte. Nippa war es, die das Zimmer 1997
auspacken ließ. Die erste Ausstellung einzelner Teile war zwar
für die Fachwelt eine Sensation, aber die Bretter gaben ihren
wahren Schmuckcharakter nicht wieder, da sie seit zwei
Jahrhunderten nicht gereinigt worden waren. Erst nach und nach
konnten die Einzelteile gereinigt und zusammengesetzt werden.
Heute steht das vollständige Zimmer im Japanischen Palais
in Dresden im Museum für Völkerkunde, Palaisplatz 11, 01097
Dresden.
Das wohl als Empfangsraum konzipierte Zimmer eines
vornehmen Damaszener Wohnhauses diente der Bewirtung von
Gästen. Einige Inschriften geben die Verse eines
überkonfessionellen frommen Gedichtes wieder. Neben der
Ausstellung des Zimmers werden auch farbenprächtige
Wohntextilien aus dem Kulturraum Westasien präsentiert. Als
sehr ausdrucksstark gilt die
Inschrift, des Dresdner Damaskuszimmers.